Dokumentenidentifikation |
DE4311250A1 13.10.1994 |
Titel |
Verfahren zum Beschichten einer Trägerplatte sowie insbesondere nach diesem Verfahren hergestellte Trägerplatte |
Anmelder |
Fritz Borsi KG, 77746 Schutterwald, DE |
Erfinder |
Kall, Klaus, 7600 Offenburg, DE |
Vertreter |
Boehmert, A., Dipl.-Ing.; Hoormann, W., Dipl.-Ing. Dr.-Ing., 28209 Bremen; Goddar, H., Dipl.-Phys. Dr.rer.nat.; Liesegang, R., Dipl.-Ing. Dr.-Ing., 80801 München; Winkler, A., Dr.rer.nat., 28209 Bremen; Tönhardt, M., Dipl.-Phys. Dr.rer.nat., Pat.-Anwälte, 40593 Düsseldorf; Stahlberg, W.; Kuntze, W.; Kouker, L., Dr., 28209 Bremen; Huth, M., 6228 Eltville; Nordemann, W., Prof. Dr.; Vinck, K., Dr.; Hertin, P., Prof. Dr.; vom Brocke, K., Rechtsanwälte, 10719 Berlin |
DE-Anmeldedatum |
06.04.1993 |
DE-Aktenzeichen |
4311250 |
Offenlegungstag |
13.10.1994 |
Veröffentlichungstag im Patentblatt |
13.10.1994 |
IPC-Hauptklasse |
B05D 7/02
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IPC-Nebenklasse |
B41M 1/30
C08J 7/04
C08J 5/12
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IPC additional class |
// B60K 37/00
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Zusammenfassung |
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten einer Trägerplatte aus zumindest teiltransparentem Kunststoffmaterial, insbesondere aus Polymethylmethacrylat, bei dem auf zumindest eine Fläche der Trägerplatte eine Oberflächenschicht aus im Vergleich zu Kunststoffmaterial der Trägerplatte wesentlich härteren, kratzfesten, vorzugsweise anorganischen Material, wie SiO2 oder dergleichen, aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht zunächst auf eine Kunststoffolie aufgebracht und alsdann der aus der Kunststoffolie und der Oberflächenschicht bestehende Vorverbund mit der Trägerplatte verbunden wird, sowie insbesondere nach diesem Verfahren hergestellte Trägerplatte.
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Beschreibung[de] |
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten einer
Trägerplatte aus zumindest teiltransparentem
Kunststoffmaterial, insbesondere aus Polymethylmethacrylat, bei dem
auf zumindest eine Fläche der Trägerplatte eine
Oberflächenschicht aus im Vergleich zu Kunststoffmaterial der
Trägerplatte wesentlich härteren, kratzfesten, vorzugsweise
anorganischen Material, wie SiO2 oder dergleichen, aufgebracht
wird, sowie eine insbesondere nach diesem Verfahren
hergestellte Trägerplatte.
Trägerplatten dieser Art, die im Sinne der Erfindung nicht
nur eben ausgebildet sein können, sondern z. B. auch
Wölbungen unterschiedlicher Form aufweisen können, werden
bspw. als Armaturenverkleidungen von Kraftfahrzeugen
verwendet. Wichtig ist dabei, daß die Oberfläche des für die
Trägerplatte vorzugsweise verwendeten transparenten
Kunststoffmaterials, nämlich Polymethylmethacrylat, welche
aufgrund der Materialeigenschaften des Kunststoffmaterials
nicht hinreichend kratzfest ist, durch die eingangs
beschriebene Oberflächenschicht kratzfest gemacht wird. Ferner
ist es insbesondere bei dem vorstehend beschriebenen
Anwendungszweck wichtig, daß die Oberflächenschicht die
Trägerplatte auch blendfrei macht, d. h. also, ihr ein mattes
Aussehen gibt.
Bislang ist es üblich, Trägerplatten der vorstehend
beschriebenen Art dadurch kratzfest zu machen, daß z. B. durch
Aufdampfen auf die Trägerplatte eine kratzfeste
Oberflächenschicht, vorzugsweise aus SiO2 oder ähnlichem Material
bestehen, aufgebracht wird. Derartige Oberflächenschichten
lassen sich nur mit verhältnismäßig großem Verfahrensaufwand
auf die Trägerplatte aufbringen, wobei außerdem spätere
Verformungen der Trägerplatte zu Schwierigkeiten führen können.
Ferner hat die vorstehende Art der Oberflächenbeschichtung
den Nachteil, daß sich kein für Anwendungszwecke der
beschriebenen Art hinreichender Mattierungseffekt erzielen
läßt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das
Verfahren und die Trägerplatte der gattungsgemäßen Art
dahingehend weiterzubilden, daß mit geringem Aufwand
zuverlässig sowohl kratzfeste als auch optisch matte
Trägerplatten erhalten werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe in Weiterbildung des
gattungsgemäßen Verfahrens dadurch gelöst, daß die
Oberflächenschicht zunächst auf eine Kunststoffolie
aufgebracht und alsdann der aus der Kunststoffolie und der
Oberflächenschicht bestehende Vorverbund mit der
Trägerplatte verbunden wird.
Dabei kann vorgesehen sein, daß der Vorverbund mit der
Trägerplatte verklebt wird.
Die Erfindung schlägt alternativ hierzu auch vor, daß auf
die der Kunststoffolie abgewandte Seite der
Oberflächenschicht eine Deckfolie aufgebracht und die aus dem
Vorverbund und der Deckfolie bestehende Schichtanordnung unter
Verwendung der Kunststoffolie als Haftfolie unter Ablösen
der Deckfolie im Rollenprägeverfahren mit der Trägerplatte
verbunden wird.
Nach der Erfindung kann auch vorgesehen sein, daß eine
Kunststoffolie aus Polymethylmethacrylat verwendet wird.
Die Trägerplatte nach der Erfindung, aus zumindest
teiltransparentem Kunststoffmaterial, insbesondere
Polymethylmethacrylat, die zumindest auf einer Fläche mit einer
Oberflächenschicht aus im Vergleich zum Kunststoffmaterial
der Trägerplatte wesentlich kratzfesterem, vorzugsweise
anorganischem Material, wie SiO2 oder dergleichen, versehen
ist, insbesondere hergestellt nach dem Verfahren nach einem
der vorangehenden Ansprüche, insbesondere hergestellt nach
dem Verfahren nach der Erfindung, ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht mit der Trägerplatte unter
Zwischenschaltung einer Kunststoffolie verbunden ist.
Dabei kann vorgesehen sein, daß die Kunststoffolie mit der
Trägerplatte verklebt ist.
Ferner schlägt die Erfindung auch vor, daß die
Kunststoffolie, als Haftfolie (18) ausgebildet, mit der
Trägerplatte (10) im Rollenprägeverfahren verbunden ist.
Nach der Erfindung kann auch vorgesehen sein, daß die
Kunststoffolie aus Polymethylmethacrylat besteht.
Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde,
daß es gelingt, insbesondere als Armaturenverkleidung bei
Kraftfahrzeugen geeignete Trägerplatten aus vorzugsweise
transparentem Polyinethylmethacrylat oder dergleichen mit
hervorragenden Oberflächeneigenschaften, sowohl hinsichtlich
der Kratzfestigkeit als auch hinsichtlich des
Mattierungseffektes, in wirtschaftlicher Weise dadurch herzustellen,
daß nicht mehr, wie bislang üblich, die Trägerplatte
unmittelbar mit der entsprechenden Oberflächenbeschichtung
versehen wird, sondern daß die Oberflächenschicht zunächst
auf eine Kunststoffolie aufgebracht und dann der aus der mit
der Oberflächenschicht versehenen Kunststoffolie bestehende
Vorverbund endgültig mit der Trägerplatte verbunden wird.
In dem Fall, daß das Verbinden des Vorverbundes mit der
Trägerplatte unter Zwischenschaltung einer aus Klebematerial
bestehenden Verbindungsschicht erfolgt, kann als
Kunststoffolie bspw. eine Polymethylmethacrylatfolie mit
einer Dicke von 0,5 bis 0,75 mm verwendet werden, wobei im
Vergleich hierzu bemerkt sei, daß die Dicke der
Polymethylmethacrylat-Trägerplatte etwa 3 mm betragen kann.
Als Vorverbund kann dabei bspw. ein unter der Bezeichnung
Plexiglas-Folie F von der Firma Röhm GmbH geliefertes
Erzeugnis verwendet werden.
Wir der Vorverbund im Rollenprägeverfahren auf die
Trägerplatte aufgebracht, z. B. nach einer Vorgehensweise, wie sie
in der DE-PS 38 08 689 beschrieben ist, so dient die
Kunststoffolie selbst als Haftfolie, welche die Verbindung
zwischen der Oberflächenschicht und der Trägerplatte herstellt.
Dabei wird in bekannter Weise die zusätzlich in diesem Fall
vorgesehene Deckfolie beim Rollenprägen abgezogen, bedingt
durch die bessere Haftung des aus der Haftfolie und der
Oberflächenschicht bestehenden Vorverbundes an der
Trägerplatte 10, im Vergleich zur Haftung zwischen der
Oberflächenschicht und der Deckfolie.
Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich
Trägerplatten herstellen, die den Anforderungen der z. B. Kfz-
Industrie bezüglich Kratzfestigkeit und Blendfreiheit von
Armaturenverkleidungen hervorragend gerecht werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachstehenden Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele
anhand der schematischen Zeichnungen im einzelnen erläutert
sind. Dabei zeigt:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer
Trägerplatte nach der Erfindung im Schnitt
senkrecht zur plattenebene; und
fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer
Trägerplatte nach der Erfindung in Fig. 1
entsprechender Darstellung.
Wie Fig. 1 erkennen läßt, ist dort auf eine Trägerplatte 10
aus Polymethylmethacrylat, die bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel eine Dicke von 3 mm hat, eine
Kunststoffolie 12, bestehend aus Polymethylmethacrylat und mit
einer Dicke von 0,6 mm, aufgebracht, welche mit einer
Oberflächenschicht 14 aus SiO2-haltigem anorganischem
Material mit großer Härte und daher hoher Kratzfestigkeit
versehen ist, wobei die Oberflächenschicht 14 auch als
Mattierungsschicht wirkt. Die Kunststoffolie 12 ist mit der
Trägerplatte 10 unter Zwischenschaltung einer
Verbindungsschicht 16 aus Klebematerial verklebt.
Die Herstellung der Trägerplatte gemäß Fig. 1 umfaßt die
folgenden Schritte: Zunächst wird auf die Kunststoffolie 12
die Oberflächenschicht 14 aufgebracht, z. B. durch ein
Vakuumbeschichtungsverfahren. Der flexible Vorverbund,
welcher aus der Kunststoffolie 12 und der Oberflächenschicht
14 besteht, wie er bspw. unter der Bezeichnung Plexiglas-
Folie F durch die Firma Röhm GmbH, Darmstadt, bezogen werden
kann, wird dann unter Zwischenschaltung der
Verbindungsschicht 16, die aus Klebematerial entsprechender
Abstimmung besteht, mit der Trägerplatte 10 verklebt.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel trägt die
Trägerplatte 10 wiederum die kratzfeste Oberflächenschicht
14, wobei in diesem Fall die Verbindung zwischen der
Oberflächenschicht und der Trägerplatte 10 durch eine Haftfolie
18 aus Kunststoffmaterial bewerkstelligt ist. In Fig. 2
rechts ist die fertig beschichtete Trägerplatte gezeigt, die
also aus der eigentlichen Trägerplatte 10, der Haftfolie 18
und der Oberflächenschicht 14 besteht. Weiter links in Fig.
2 ist ein Schichtaufbau gezeigt, bei dem sich auf dem
vorstehend beschriebenen Aufbau noch eine Deckfolie 20
befindet, die in Richtung eines Pfeiles 22 von der
Oberflächenschicht 14 abgezogen wird.
Die Herstellung der Trägerplatte gemäß Fig. 2 findet wie
folgt statt: Zunächst wird eine im Rollenprägeverfahren
verarbeitbare Folienanordnung hergestellt, die aus der
Haftfolie 18, der Oberflächenschicht 14 und der Deckfolie 20
besteht. Diese Schichtanordnung wird dann im
Rollenprägeverfahren, wie es bspw. in der DE-OS 38 08 689 beschrieben
ist, unter Anwendung von Druck und Wärme auf die
Trägerplatte 10 aufgebracht, wobei die Deckfolie 20 in Folge der
Haftungsverhältnisse zwischen den einzelnen Schichten, wie
beim Rollenprägen bekannt, von der Oberflächenschicht 14
abgezogen wird.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie
in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung, können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die
Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen
Ausführungsformen wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
10 Trägerplatte
12 Kunststoffolie
14 Oberflächenschicht
16 Verbindungsschicht
18 Haftfolie
20 Deckfolie
22 Pfeil
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Anspruch[de] |
- 1. Verfahren zum Beschichten einer Trägerplatte aus
zumindest teiltransparentem Kunststoffmaterial, insbesondere aus
Polymethylmethacrylat, bei dem auf zumindest eine Fläche der
Trägerplatte eine Oberflächenschicht aus im Vergleich zu
Kunststoffmaterial der Trägerplatte wesentlich härteren,
kratzfesten, vorzugsweise anorganischen Material, wie SiO2
oder dergleichen, aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberflächenschicht zunächst auf eine Kunststoffolie
aufgebracht und alsdann der aus der Kunststoffolie und der
Oberflächenschicht bestehende Vorverbund mit der
Trägerplatte verbunden wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnete daß
der Vorverbund mit der Trägerplatte verklebt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
auf die der Kunststoffolie abgewandte Seite der
Oberflächenschicht eine Deckfolie aufgebracht und die aus dem
Vorverbund und der Deckfolie bestehende Schichtanordnung unter
Verwendung der Kunststoffolie als Haftfolie unter Ablösen
der Deckfolie im Rollenprägeverfahren mit der Trägerplatte
verbunden wird.
- 4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Kunststoffolie aus
Polymethylmethacrylat verwendet wird.
- 5. Trägerplatte aus zumindest teiltransparentem
Kunststoffmaterial, insbesondere Polymethylmethacrylat, die zumindest
auf einer Fläche mit einer Oberflächenschicht aus im
Vergleich zum Kunststoffmaterial der Trägerplatte wesentlich
kratzfesterem, vorzugsweise anorganischem Material, wie SiO2
oder dergleichen, versehen ist, insbesondere hergestellt
nach dem Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht (14) mit
der Trägerplatte (10) unter Zwischenschaltung einer
Kunststoffolie (12, 18) verbunden ist.
- 6. Trägerplatte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kunststoffolie (12) mit der Trägerplatte (10) verklebt
ist.
- 7. Trägerplatte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kunststoffolie, als Haftfolie (18) ausgebildet, mit der
Trägerplatte (10) im Rollenprägeverfahren verbunden ist.
- 8. Trägerplatte nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kunststoffolie (12, 18) aus
Polymethylmethacrylat besteht.
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Patent Zeichnungen (PDF)
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