Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wickeln von
Garnkörpern an einer Arbeitsstelle einer Spulen herstellenden
Textilmaschine, wobei die Garnkörper jeweils mittels einer von
einem eigenen Motor angetriebenen Friktionswalze angetrieben
werden, wobei der Motor und die Friktionswalze in dem Gehäuse
für die Aggregate der Arbeitsstelle gelagert sind.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, den Aufbau einer
Vorrichtung zum Wickeln von Garnkörpern zu vereinfachen und
wartungsfreundlicher zu gestalten.
Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe erfolgt mit Hilfe der
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
Die Vorteile einer durchgehenden Welle, auf der die
Friktionswalze und der Rotor des Antriebsmotors gemeinsam
gelagert sind, bestehen in entfallenden Montage- und
Justierarbeiten, die sonst beim Zusammenbau einer Antriebswelle
einer Friktionswalze mit der Antriebswelle eines Motors
anfallen. Die Herabsetzung der Bauteile vereinfacht die Wartung
und ein eventuelles Austauschen der Welle. Die Lagerung der
Welle wird weiterhin dadurch vereinfacht, daß in der Wand des
Gehäuses für die Aggregate der Arbeitsstelle ausschließlich
eine radiale Lagerung vorgesehen ist, während die axiale
Lagerung motorseitig, vorzugsweise durch den Gehäusedeckel des
Motors, erfolgt. Somit ist nach Entfernen des Gehäusedeckels
des Motors und Lösen der Friktionswalze ein Herausziehen der
Friktionswalze gemeinsam mit dem auf der Welle befindlichen
Rotor aus den Statorwicklungen des Motors möglich. Da außerdem
die Statorwicklungen des Motors direkt in eine Ausnehmung der
Wand des Gehäuses für die Aggregate der Arbeitsstelle
eingeschoben sind, ist ein leichter Austausch des
Antriebsaggregats möglich. Der erfindungsgemäße direkte Einbau
der Statorwicklungen in die Gehäusewand und die durchgehende
Ausbildung von Motorwelle und Friktionswalzenachse hat
gegenüber der Ausbildung der Friktionswalze als
Außenläufermotor, wie er beispielsweise aus der DE-PS 5 93 358
bekannt ist, den Vorteil, daß bei einem Wechsel der
Friktionswalze der gesamte Motor nicht ebenfalls ausgetauscht
werden muß.
In einer Weiterbildung der Erfindung kann die Friktionswalze
selbst eine Nuttrommel zur Fadenverlegung sein. Das ist in der
Regel bei Spulmaschinen der Fall. Eine changierende Nuttrommel
bietet vorteilhaft die Möglichkeit einer wechselnden Verlegung
des Fadens an den Spulenkanten, um einen gleichmäßigen Aufbau
der Spulenkanten zu erreichen. Zur Erteilung der changierenden
Bewegung ist erfindungsgemäß ein zusätzlicher Exzenterantrieb
mit einem regelbaren Elektromotor vorgesehen. Das bietet den
Vorteil, daß jede gewünschte Changierbewegung stufenlos
eingestellt werden kann.
Die Axialbewegung beim Changieren der Nuttrommel wird
erfindungsgemäß dadurch erzeugt, daß das Axiallager der Welle
federnd gegen den Gehäusedeckel des Antriebsmotors abgestützt
ist und daß ein mittels eines regelbaren Elektromotors
angetriebener Exzenterantrieb mit dem Axiallager in
Wirkverbindung steht. Die Größe der Changierbewegung ist
minimal und beträgt etwa drei Millimeter. Die Changierbewegung
kann beispielsweise von einer von dem Motor angetriebenen
Exzenterscheibe abgenommen werden und mechanisch auf die Welle
der Friktionswalze übertragen werden. Dieses bietet den
Vorteil, daß die Erzeugung der Changierbewegung von der
Drehbewegung der Welle abgekoppelt ist und somit ein beliebiger
Changiertakt und Changierhub eingestellt werden kann. Bei einer
aus der französischen Offenlegungsschrift 1.436.308 bekannten
Vorrichtung wird die Changierbewegung einer Friktionswalze
durch eine in der axialen Lagerung der Walze eingebaute,
schräggestellte Kugelumlaufbahn erzeugt. Abgesehen davon, daß
hier die Changierbewegung von der Trommeldrehzahl abhängig ist,
unterliegt die bekannte Vorrichtung bei hohen Drehzahlen einem
erhöhten Verschleiß und ist deshalb störanfällig.
Erfolgt die axiale Lagerung der Welle im Gehäusedeckel des
Motors, kann ein starrer Gehäusedeckel gegen einen
Gehäusedeckel ausgetauscht werden, in dem das Axiallager der
Welle federnd gegen den Gehäusedeckel abgestützt ist. Durch
Einbau eines Changierantriebs der Welle läßt sich so eine
Arbeitsstelle einfach zu einer Spulstelle mit changierender
Friktionswalze umbauen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der
Antriebsmotor der Friktionswalze ein elektronisch kommutierter
Drei-Phasen-Synchronmotor. Solche Motoren sind vom Aufbau her
einfach und aufgrund der Kommutierung mittels Hall-Sensoren
genau steuerbar.
Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 den schematischen Aufbau eines Ausführungsbeispiels für
eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Wickeln von
Garnkörpern, teilweise als Schnittbild,
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit changierendem
Antrieb der Friktionswalze,
Fig. 3 eine Ansicht des Motors in Richtung auf die
Friktionswalze bei abgenommenen Gehäusedeckel und
Fig. 4 die axiale Lagerung der Welle einer nicht changierenden
Friktionswalze.
In Fig. 1 ist die Arbeitsstelle 1 einer Spulen herstellenden
Textilmaschine mit den für das Verständnis der Erfindung
beitragenden Merkmalen schematisch dargestellt. Von einer hier
nicht dargestellten Fadenlieferstelle, die entweder eine
Ablaufspule oder eine Spinnstelle sein kann, wird ein Faden 2
durch ein Fadenleitorgan 3 in Pfeilrichtung 4 auf eine
Friktionswalze 5 geleitet, die als Nuttrommel ausgebildet ist
und auch der Fadenverlegung dient. Auf der Friktionswalze 5,
der Nuttrommel, liegt der Garnkörper 6 einer Kreuzspule 7 mit
seiner Umfangsfläche auf. Auf diesem Garnkörper 6 wird der
Faden 2 von der Nuttrommel 5 in kreuzförmigen Lagen 8 abgelegt.
Die Kreuzspule 7 wird mit ihrer Hülse 9 in bekannter Weise in
einem hier nur angedeuteten Spulenrahmen 10 getragen. Das
Wickeln einer Kreuzspule ist an sich aus dem Stand der Technik
bekannt und braucht deshalb hier nicht näher erläuterte zu
werden.
Die Friktionswalze 5 ist auf einer Welle 11 befestigt, die in
der Wand 12 des Gehäuses für die Aggregate der Arbeitsstelle 1
in Radiallagern 13 gelagert ist. Das Ende der Welle 11 ist
konisch ausgebildet. Auf diesen Konus 11k ist eine entsprechend
ausgeformte Ausnehmung der Friktionswalze 5 geschoben. Mit
einer Verschraubung 11v ist die Friktionswalze auf der Welle 11
befestigt.
Die Wand 12 ist gleichzeitig als Gehäuse für den Antriebsmotor
15 der Friktionswalze 5 ausgebildet. Der Motor 15 ist in einer
Ausnehmung 14 der Wand 12 eingefügt. Dabei sind die
Statorspulen 16 in die Ausnehmung 14 des Gehäuses eingeschoben.
Auf der Welle 11 ist der Rotor 17 des Antriebsmotors 15
befestigt.
Die axiale Lagerung der Welle 11 erfolgt im Gehäusedeckel 18
des Motors, der, wie symbolisch angedeutet, mit Schrauben 19 an
der Wand 12 befestigt ist.
Der Gehäusedeckel 18 ist in dieser Schemazeichnung zweiteilig
ausgebildet. Der direkt auf die Wand 12 verschraubte Teil 18a
trägt ein Rillenkugellager 20, in dem sich die Welle 11 dreht.
Dieses Rillenkugellager 20 wird in dem Deckelteil 18a durch
einen weiteren Deckelteil 18b fixiert, der mit dem Deckelteil 18a
verschraubt ist, wie mit den Schraubensymbolen 21
angedeutet. Ein Sicherungsring 22 fixiert das Rillenkugellager
20 auf der Welle 11. Die vorliegende Schemazeichnung zeigt eine
feststehende, nicht changierende Friktionswalze 5.
Wird die Friktionswalze 5 von der Welle 11 gelöst und der
Gehäusedeckel 18 nach Lösen der Schrauben 19 abgehoben, kann
die Welle 11 mit dem darauf gelagerten Rotor 17 aus den
Statorwicklungen 16 des Antriebsmotors 15 herausgezogen werden.
Das Rillenkugellager 20 verbleibt dabei auf der Welle 11.
Nach Entfernen der Welle 11 besteht weiterhin die Möglichkeit,
die Statorspulen 16 aus der Ausnehmung 14 in der Wand 12
herausziehen. Nach der oben beschriebenen Vorgehensweise ist es
durch Wechseln des Rotors gegen einen Rotor aus einem
höherwertigen Magnetmaterial möglich, die Leistung des Motors
zu steigern. Weiterhin ist es möglich, einen kompletten Motor
in kürzester Frist auszuwechseln. Dies ist beispielsweise
interessant, wenn ein leistungsstärkerer Motor, beispielsweise
für 10&min;&min;-Spulen oder für extrem hohe Spulgeschwindigkeiten,
eingesetzt werden soll. Der Einbau eines neuen Motors ist ohne
Veränderung der Gehäuseabmessungen möglich.
Bei einem elektronisch kommutierten Drei-Phasen-Synchronmotor,
wie er erfindungsgemäß eingesetzt wird, ist der Rotor aus
Permanentmagnete zusammengesetzt. Eine Leistungssteigerung kann
beispielsweise durch stärkere Permanentmagnete sowie durch ein
entsprechend angepaßtes Spulenpaket der Statorwicklungen
erreicht werden.
Fig. 2 zeigt detailliert einen Schnitt durch eine
erfindungsgemäße Vorrichtung zum Wickeln von Garnkörpern an
einer Arbeitsstelle 1 einer Spulen herstellenden
Textilmaschine. In dieser Figur ist die Friktionswalze
weggelassen worden, um den Aufbau des Antriebs deutlich zeigen
zu können. Der konische Fortsatz 11k der Welle nimmt ein
entsprechend geformtes Gegenstück im Innern einer
Friktionswalze auf. Mittels einer Schraube 11v wird die
Friktionswalze auf der Welle 11 befestigt. Im Bereich der
Friktionswalze wird die Welle 11 von einem Rohr 23 getragen, in
dem sie verschiebbar auf einem Nadellager 24 gelagert ist, das
mittels eines Sicherungsrings 25 in dem Rohr 23 befestigt ist.
Das Rohr 23 ist in der Wand 12 des Gehäuses für die Aggregate
der Arbeitsstelle 1 fliegend gelagert. Im Bereich der Wand 12
liegen auch innerhalb des Rohres 23 die Radiallager 13 zur
weiteren Abstützung der Welle 11 in der Wand 12.
Auf der Welle 11 ist der Rotor 17 aufgeschrumpft, der aus einem
Paket von Permanentmagnete besteht. Ein Rotor aus
Permanentmagnete hat den Vorteil, daß er einfach aufgebaut ist
und keine elektrischen Zuleitungen erforderlich sind. Eine
Stromübertragung zwischen einem herkömmlichen, sich drehenden
Rotor, der Spulen aufweist, und dem feststehenden Gehäuseteil
ist nur mittels verschleißbehafteter Schleifringe und Bürsten
möglich.
In die Ausnehmung 14 der Wand 12 sind die Statorspulen 16 als
komplettes, ummanteltes Paket 26 in die Ausnehmung
eingeschoben. Die Verdrehsicherung des Statorpakets 16 in der
Ausnehmung 14 erfolgt durch seitliche Zentriervorsprünge 27 an
der Ummantelung 26 des Statorpakets, wie in dem Schnittbild der
Fig. 3 ersichtlich. Der Verzicht auf ein Einpressen der
Statorspulen in die Ausnehmung des Gehäuses erleichtert den
Ein- und Ausbau der Statorspulen.
Der Antriebsmotor 15 der Friktionswalze 5 ist ein elektronisch
kommutierter Gleichstrommotor. Die Statorwicklungen sind wie
bei einem Drei-Phasen-Synchronmotor geschaltet. Die
Kommutierung des Motors erfolgt mittels eines Polrings 28 und
dreier Hall-Sensoren 29, von denen hier einer zu sehen ist, die
in einer bestimmten Anordnung auf dem Umfang der
Statorwicklungen verteilt sind. Die Hall-Sensoren 29 tasten die
Stellung des Polrings 28 auf der Welle 11 und damit die
Stellung des Rotors 17 ab, um aufgrund dieser Stellung die
Speisung der einzelnen Spulen des Statorpakets zu steuern. Die
Signale der Hall-Sensoren werden über die Signalleitung 29a
einer Steuereinrichtung 30 zugeleitet. Die Steuereinrichtung 30
ist mit dem Netz 31 verbunden und steuert die Zuteilung des
Stroms zu den einzelnen Wicklungskabeln 32, mit denen die
Statorspulen gespeist werden. Statt von einem eigenen Polring
28 können die Hall-Sensoren zur Kommutierung des Statorstroms
auch direkt von den Magneten des Rotors 17 erregt werden.
Zur Ermittlung der Längenmessung des gewickelten Garns ist am
rechten Ende der Welle 11, hinter dem Motor 15 angeordnet, ein
zusätzliches Polrad 33 befestigt. Es ist auf die Rändelung 11r
der Welle 11 aufgeschrumpft. Es dient in Verbindung mit dem im
Gehäusedeckel 18 eingebauten Hall-Sensor 34 zur Längenmessung
und zur Drehzahlermittlung. Weil der Polring 28 einen zu
geringen Durchmesser hat und der Rotor 17 zu wenig Pole
aufweist, sind sie für eine exakte Längenmessung weniger
geeignet. Das Sensor-Signal wird dem Spulstellenrechner 35 über
die Signalleitung 34a zur Auswertung zugeführt. Der
Spulstellenrechner wiederum kann mittels vorgegebener Signale
die Steuereinrichtung 30 des Friktionswalzenmotors 15
hinsichtlich einer vorgegebenen Drehzahl regeln. Aus diesem
Grund steht der Spulstellenrechner 35 mit der Steuereinrichtung
30 über eine Signalleitung 35a in Verbindung.
Das vorliegende Ausführungsbeispiel zeigt eine Vorrichtung mit
einem Friktionswalzenantrieb mit in Axialrichtung changierender
Nuttrommel. Die Changierbewegung, durch den Doppelpfeil 36
angedeutet, wird mittels eines Exzenterantriebs 37 aufgebracht.
Dieser Exzenterantrieb 37 besteht aus einem wippenförmigen
Hebel 38, der mit seinem einen Ende 39 an dem verschiebbaren
Deckelteil 18s anliegt. Dieses verschiebbare Deckelteil 18s ist
mehrteilig aufgebaut. Das Ende 39 des Hebels 38 liegt auf einer
Kappe 18sk. Diese wiederum stützt sich auf einem ringförmigen
Teil 18sr ab. In diesem ringförmigen Teil 18sr ist das
Rillenkugellager 20, das Axiallager der Welle 11, gelagert. Mit
seinem Umfang gleitet der ringförmige Teil 18sr in dem
Gehäusedeckelteil 18a. Dabei stützt sich der ringförmige Teil
18sr gegenüber dem mit der Wand 12 fest verbundenen
Gehäusedeckelteil 18a mittels einer Druckfeder 40 ab. Mittels
der Druckfeder 40 wird der ringförmige Teil 18sr und damit der
Deckel 18sk gegen das abgekröpfte Ende 39 des Hebels 38
gedrückt. Da das Rillenlager 20 fest mit dem verschiebbaren
Ring 18sr verbunden ist, wird auch die Welle 11 mit der darauf
befindlichen, hier nicht dargestellten Friktionswalze so weit
nach rechts gedrückt, bis daß eine stabile Endlage erreicht
wird. Eine elastische Abdeckung 41, die in den Deckel 18sk
eingreift und gleichzeitig den Deckelteil 18a umfaßt, schützt
das Lager und den verschiebbaren Ring 18sr vor Verschmutzung.
Der wippenförmige Hebel 38 ist an der Wand 12 des Gehäuses der
Arbeitsstelle drehbar in einem Gelenk 42 gelagert. An seinem
anderen Ende 43 trägt der Hebel 38 eine Rolle 44. Diese Rolle
44 stützt sich auf ein Rad 45 ab. Wie durch die Linie 46
dargestellt, ist das Rad 45 exentrisch auf einer Welle 47
gelagert, die in einer hier nicht dargestellten Weise innerhalb
des Gehäuses für die Aggregate der Arbeitsstelle 2 gelagert
ist. Die Welle 47 trägt weiterhin ein Zahnrad 48, das zentrisch
auf der Welle 47 sitzt. Das Zahnrad 48 kämmt mit einem
Antriebsritzel 49 eines Motors 50. Der in dem Gehäuse der
Arbeitsstelle 2 gelagerte Motor 50 ist über seine Signalleitung
50a mit dem Spulstellenrechner 35 verbunden, der die Drehzahl
des Motors 50 und damit die Changierfrequenz der Welle 11
vorgibt.
Dreht sich das Ritzel 49, durch den Motor 50 angetrieben, so
dreht sich auch das mit ihm in Eingriff stehende Zahnrad 48.
Dadurch wird das Rad 45 ebenfalls angetrieben. Aus der hier
dargestellten Ausgangslage wandert nun die Achse 46 um die
Mittellinie 51 der Welle 47 herum und vollführt eine
exzentrische Kreisbewegung. Nach einer Umdrehung von 180°
befindet sich die Achse 46 des Rads 45 in der Position 46&min;. Das
Rad 45 nimmt die gestrichelt eingezeichnete Kontur 45&min; ein und
verschiebt dadurch die Rolle 44 um den Weg 52. Während die
Rolle 44 um diesen Betrag nach rechts in die Position 44&min;
verschoben wird, schwenkt der Hebel 38 um das Gelenk 42 und
sein Ende 39 drückt in Pfeilrichtung 53 gegen die Kappe 18sk.
Diese drückt gegen den verschiebbaren Teil des Deckels 18sr.
Durch das Verschieben des Rings 18sr wird das Kugellager 20 und
damit die Welle 11 mitgenommen und in Pfeilrichtung 53 nach
links verschoben.
Nimmt die Rolle 44 die gestrichelte Position 44&min; ein, wurde
aufgrund des Hebelgesetzes das Ende 39 des wippenförmigen
Hebels 38 um einen bestimmten, vorherbestimmbaren Betrag in
Pfeilrichtung 53 nach links bewegt. Damit bewegen sich die
Welle 11 mit dem Rotor 17 und die auf ihr befestigte
Friktionswalze so weit nach links, bis daß die eingezeichneten,
gestrichelten Positionen erreicht sind. Die Verschiebung
beträgt in der Praxis etwa 3 mm. Dadurch ist es möglich, die
Fadenverlegung an den Kanten einer Kreuzspule so zu steuern,
daß ein gleichmäßiger Kantenaufbau erfolgt. Die
Changierfrequenz kann mittels des Spulstellenrechners 35 über
die Drehzahl des Motors vorgegeben werden.
Während des Changierens ist darauf zu achten, daß die
Hall-Sensoren die ihnen zugedachten Signale der Polräder weiter
empfangen können. Aus diesem Grund sind der Polring 28 und das
Polrad 38 entsprechend breit ausgebildet, um während ihrer
Changierbewegung die Hall-Sensoren zu überdecken.
Bei der nachfolgenden halben Umdrehung von 180° bewegt sich das
Rad 45 wieder in die eingezeichnete Ausgangslage zurück. Damit
wandert auch die Rolle 44 in die dargestellte Position zurück
und der Hebel 38 weicht unter dem Druck der Feder 40 nach
rechts aus. Die Welle 11 kehrt in die dargestellte Ausgangslage
zurück. Während des Changierens der Welle 11 vollführt der
Hebel 38 ständig eine Wippbewegung um das Gelenk 42, wie durch
den Doppelpfeil 54 angedeutet.
Der Unterschied der nach dem Ausführungsbeispiel erzeugten
Changierbewegung gegenüber der Changierbewegung einer
Friktionswalze, wie sie aus der französischen
Offenlegungsschrift 1.436.308 bekannt ist, ist die
Unabhängigkeit der Changierbewegung von der Drehbewegung der
Friktionswalze. Über den Spulstellenrechner ist es zum Beispiel
möglich, die Changierbewegung unabhängig von der Drehbewegung
der Friktionswalze in Abhängigkeit von den Garnparametern oder
dem Spulendurchmesser zu steuern.
Fig. 3 zeigt eine Ansicht auf den Motor 15 in Richtung auf den
Gehäusedeckel 18, der hier weggelassen ist. Zu sehen ist neben
dem Polrad 33 die Anordnung der Zentriervorsprünge 27 der
Ummantelung 26 des Motors 15, der in der Ausnehmung 14 der Wand
12 eingeschoben ist. Die Zentriervorsprünge verhindern ein
Verdrehen der Statorspulen im Gehäuse. Angedeutet ist auch die
Lage des Hall-Sensors 34 gegenüber dem Polrad 33. Weiterhin ist
angedeutet die Lage der Wicklungskabel 32, der Zuleitung des
Stroms zu den Statorwicklungen, sowie die Lage der
Signalleitungen 29a der Hall-Sensoren.
Fig. 4 zeigt die axiale Lagerung einer Welle 11, die nicht
changiert, in dem Gehäusedeckel 18 des Motors 15 mittels eines
Rillenkugellagers 20. Im Gegensatz zu der Darstellung in Fig. 1
ist hier noch die Anordnung des auf die Rändelung 11r der Welle 11aufgeschrumpften Polrads 33 zur Fadenlängenmessung und zur
Bestimmung der Abfallfadenlänge bei Reinigerschnitten
dargestellt. Durch Auswechseln des Gehäusedeckels gegen einen
Gehäusedeckel, wie er in Fig. 2 dargestellt ist, wird die Welle
changierbar. Durch Einbau eines Changierantriebs läßt sich eine
solcherart ausgerüstete Spulstelle leicht umrüsten zu einer
Spulstelle mit changierender Friktionstrommel.