HINTERGRUND DER ERFINDUNG
1) Bereich der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Trennsäule zur
Verwendung bei einer Flüssigkeits-Chromatographie, insbesondere
4 eine Trennsäule mit einer verbesserten
Aufbewahrungsstabilität und ein Verfahren zur Präparierung einer Trennsäule, das
deren Verschlechterung beispielsweise während eines
Transports verhindert.
2) Verwandter Stand der Technik
Trennsäulen und Packungsmaterialien zur Verwendung bei
einer Flüssigkeits-Chromatographie sind in Chuichi Hirayama
und Yoshio Okamoto, Resin for Chromatography, herausgegeben
von Kyoritsu Shuppan K.K. (1989), genau offenbart, wobei
darin neue Materialien erwähnt sind, die insbesondere auf ein
besseres Wirken von Packungsmaterialien und eine mögliche
Ausweitung von Anwendungsbereichen von Packungsmaterialien
ausgerichtet sind.
Trennsäulen, welche die auf ein besseres Wirken
abzielenden neuen Materialien als Packungsmaterial verwenden, sind
mit Problemen, wie einer verhältnismäßig geringen Stabilität,
einer schnelleren Verschlechterung während des
Aufbewahrungszeitraums von der Präparation der Säulen bis zu deren
Anwendung oder sogar bis nach deren Anwendung, das heißt mit einer
kürzeren Lebensdauer als gewöhnliche Trennsäulen, behaftet.
Bis vor kurzem war lediglich ein auf eine klinische,
chemische Analyse ausgerichteter Flüssigkeits-Chromatograph
im Handel erhältlich. Wenn ein Bediener eine Flüssigkeits
Chromatographie mit einer erheblich verschlechterten
Trennsäule durchführt, ohne den Verschlechterungszustand in
irgendeinster Weise zu berücksichtigen, so treten leicht
Erkennungsfehler oder eine fehlerhafte Eichung der Basislinie auf,
was größere Fehler bei einer quantitativen Bestimmung nach
sich zieht. Wenn der Bediener, der die Verschlechterung der
Trennsäule berücksichtigt, Parameter des
Flüssigkeits-Chromatographen ändert oder die verschlechterte Trennsäule gegen
eine neue austauscht, lassen sich Erkennungsfehler
verhindem, jedoch ist der Bediener gezwungen, eine derartige
zusätzliche komplizierte Arbeit zu leisten.
Ferner ist es schwierig, völlig gleiche Trennsäulen zu
präparieren, selbst wenn das gleiche Packungsmaterial in die
Säulen gepackt wird, so daß bei Trennsäulen mit kürzerer
Lebensdauer die Häufigkeit des Austauschs von Säulen größer
ist, was das Risiko einer Verschlechterung der resultierenden
Chromatogramm-Qualität erhöht. Daher müssen manche
Trennsäulen in gekühltem Zustand aufbewahrt werden, um eine
Verschlechterung während der Aufbewahrung zu verhindern. Dieses
Verfahren benötigte jedoch viel Zeit und eine zusätzliche
Steuereinrichtung für die Aufbewahrung und den Transport der
Trennsäule.
Herkömmliche Trennsäulen und Verfahren zu deren
Behandlung sind in EP-A-0 563 865 (Stand der Technik unter Art.
54(3) EPC) und in DE-A-3 908 302 offenbart, wovon der
Oberbegriff von Anspruch 1 ausgeht. In Anbetracht der Tatsache, daß
diese Trennsäulen mit einem Packungsmaterial mit einer
bestimmten chemisch funktionellen Gruppe gefüllt sind, werden
sie im Betrieb mit einem Eluierungsmittel mit der gleichen
bzw. einer ähnlichen funktionellen Gruppe gespült. Gemäß EP
A-0 368 092 weist das Eluierungsmittel Ladungen von der
gleichen Art wie das Ionentausch-Packungsmaterial auf. Diese
Eluierungsmittel befreien Moleküle, die vom Packungsmaterial
adsorbiert sind, und tragen sie aus der Säule hinaus.
ZUSAMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine gepackte Trennsäule zu schaffen, die sich leicht über
längere Zeit aufbewahren läßt. Eine weitere Aufgabe der
Erfindung besteht darin, ein einfaches Verfahren zur
Aufbewahrung einer Trennsäule zu schaffen. Diese Aufgaben sind durch
die in Anspruch 1 dargelegte Trennsäule und das in Anspruch 8
definierte Verfahren gelöst. Die Unteransprüche zielen auf
bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung ab.
Eine Realisierung der vorliegenden Erfindung schafft
eine Trennsäule, die in der Lage ist, eine Verschlechterung der
Leistung eines Packungsmaterials mittels einer einfachen
Struktur ohne irgendeine spezielle, gekühlte
Aufbewahrungseinrichtung während des Aufbewahrungszeitraums von Zeitpunkt
der Präparation an bis zum Anwendungszeitpunkt oder sogar bis
nach der Anwendung zu verhindern.
Die vorliegende Erfindung kann eine Verschlechterung von
Eigenschaften eines Packungsmaterials während des Transports
der Trennsäule verhindern.
In Untersuchungen eines Verfahrens zum Verhindern von
Anderungen hinsichtlich der Trennleistung, Retentionszeit
etc. während der Aufbewahrung bzw. nach der Anwendung, um
diese Probleme zu lösen, haben die Erfinder der vorliegenden
Erfindung festgestellt, daß die Verschlechterung der
Eigenschaften der Trennsäule in Anderungen chemisch funktioneller
Gruppen begründet ist, die im Packungsmaterial eingefügt
sind, und haben die vorliegende Erfindung auf der Grundlage
dieses Untersuchungsergebnisses geschaffen. Erfindungsgemäß
lassen sich diese Probleme demnach mittels einer Lösung als
Füllflüssigkeit der Trennsäule lösen, die Moleküle mit der
gleichen Struktur wie das Packungsmaterial enthält, wodurch
Veränderungen des Packungsmaterials in einer Trennsäule
während der Aufbewahrung verhindert werden und die Trennsäule
lange Zeit während der Aufbewahrungszeitspanne oder sogar
nach der Anwendung in einem hinsichtlich der Säulenleistung
weniger verschlechterten Zustand gehalten wird.
Erfindungsgemäß wird die Trennsäule transportiert,
nachdem die Lösung, die Moleküle mit der gleichen Struktur wie
das Packungsmaterial enthält, zusammen mit dem
Packungsmaterial in die Trennsäule gefüllt wird.
Ferner wird die Trennsäule erfindungsgemäß einer
Probenanalyse unterzogen, indem nach einem Durchgang einer
Probenlösung durch die Trennsäule ein Durchgang der Lösung, die
Moleküle mit der gleichen Struktur wie das Packungsmaterial
enthält, durch die Trennsäule erfolgt.
Ferner wird erfindungsgemäß die Lösung, die Moleküle mit
der gleichen Struktur wie das Packungsmaterial enthält, als
Füllflüssigkeit verwendet, um eine Verschlechterung der
Leistung der Trennsäule zu verhindern.
GENAUE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
Nachfolgend werden Wirkungsweisen der vorliegenden
Erfindung genau beschrieben.
Trägersubstanzen, denen bei der vorliegenden Erfindung
funktionelle Gruppen hinzugefügt werden müssen, umfassen zum
Beispiel Silikagel, organische Polymergele etc.. Die
Erläuterung erfolgt unter Bezugnahme auf ein auf Methacrylsäureester
basierendes Gel, das für die organischen Polymergels typisch
ist.
Monomere zur Verwendung bei einer Gelsynthese umfassen
zum Beispiel hydrophile Methacrylsäureester etc., wie
Hydroxyethyl-Methacrylsäureester,
Polyäthylenglykol-Methacrylsäureester, Glyzerin-Methacrylsäureester etc..
Vernetzungsmittel zur Verwendung bei der Gelsynthese
umfassen zum Beispiel Mehrzweck-Methacrylsäureester etc., wie
Äthylenglykol-Dimethacrylsäureester,
Triäthylenglykol-Dimethacrylsäureester etc. Die Polymerisation der Monomere und des
Vernetzungsmittels ist nicht besonders begrenzt, und es
lassen sich für die Polymerisation gewöhnliche Verfahren
verwenden. Die Polymerisation und Hinzufügung von
Ionenaustauschgruppen lassen sich durch in JP-A 2-196810 und JP-A 3-2553601
offenbarte Verfahren durchführen.
Das durch ein beliebiges dieser Verfahren vorbereitete
Gel wird in eine Säule aus rostfreiem Stahl oder Kunstharz
gepackt, um die Trennsäule zu präparieren. Der
Packungsvorgang ist nicht besonders begrenzt. Das Packen kann zum
Beispiel durch ein Schlammpackungsverfahren erfolgen, bei dem
ein Gel in einer wäßrigen, verdünnten Lösung eines Salzes
suspendiert wird, wodurch ein Gelschlamm vorbereitet wird,
und der Schlamm unter hohem Druck in eine Trennsäule gepackt
wird.
Im Falle einer Trennsäule, die mit einem Gel gefüllt
ist, in welches Carboxylgruppen oder Carboxyalkylgruppen als
schwache Kationenaustauschgruppen eingeführt wurden, ist eine
Verschlechterung der Leistung, insbesondere eine Verkürzung
der Retentionszeit infolge eines Ausfalls von
Ionenaustauschgruppen, einer Dehydratisierungs-Kondensation von
Ionenaustauschgruppen selbst etc., während der Aufbewahrung sogar im
unbenutzten Zustand sogar nach dem Packen zu beobachten.
Selbst bei einer derartigen Trennsäule lassen sich die
oben erwähnten Änderungen von Ionenaustauschgruppen mittels
einer wäßrigen Lösung mit Carboxylgruppen und
Carboxyalkylgruppen als Füllflüssigkeit der Trennsäulen unterdrücken, und
als Folge daraus kann eine Verschlechterung der Leistung, wie
eine Verkürzung der Retentionszeit etc., verhindert werden.
BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
Fig. 1A und Fig. 1B sind Diagramme, die jeweils die
Zustände von Packungsmaterialien in einem Vergleichsbeispiel
und einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
darstellen.
Fig. 2 ist eine Strukturansicht einer Trennsäule gemäß
einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Fig. 3 ist ein Diagramm, das die Retentionszeit für
glykolisiertes Hämoglobin-A1C zwischen der Trennsäule von
Beispiel 1 und der Trennsäule eines Vergleichsbeispiels im Falle
der Analyse von Hämoglobinen darstellt.
Fig. 4A, Fig. 4B und Fig. 4C sind Chromatogramme einer
Trennsäule eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung und derjenigen eines Vergleichsbeispiels in
Vergleichsanalysen in Beispiel 1.
Fig. 5 ist eine Strukturansicht einer transportablen
Trennsäule gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung.
Fig. 6 ist ein Diagramm der Retentionszeit für
glykolisiertes Hämoglobin zwischen der Trennsäule von Beispiel 2 und
einem Vergleichsbeispiel.
Fig. 7 ist ein Flußdiagramm, das den Einzweck-Analysator
gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
darstellt.
BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSBEISPIELE DER ERFINDUNG
Nachfolgend werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung erläutert.
Bei einer einen Flüssigkeits-Chromatographen
verwendenden Analyse wurde eine Analyse von Hämoglobinen in
Menschenblut durchgeführt. Bei den Ausführungsbeispielen der
vorliegenden Erfindung bezieht sich eine Erläuterung hauptsächlich
auf eine Trennsäule, die mit einem auf eine Analyse von
Hämoglobinen ausgerichteten Packungsmaterial gepackt ist, jedoch
ist das Packungsmaterial, auf das die vorliegende Erfindung
anwendbar ist, nicht auf das auf diesen einzigen Zweck
ausgerichtete Packungsmaterial beschränkt.
Es ist praktisch, unter S-Carboxyalkylcysteinen
S-Carboxymethylcystein als Komponente der Füllflüssigkeit zum
Verhindern einer Verschlechterung der Packungsmaterialien zu
verwenden, jedoch läßt sich auch S-Carboxyethylcystein
verwenden, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Bei den folgenden
Beispielen erfolgt eine Erläuterung unter Bezugnahme auf S-
Carboxymethylcystein, das für X-Carboxyalkylcystein typisch
ist.
Beispiel 1
Ein Kationenaustauschgel wurde durch Einführen von
Carboxymethylgruppen gemäß dem in JP-A 2-196810 offenbarten
Verfahren präpariert. Das Gel wurde mit warmem Wasser gespült
und anschließend einer quantitativen Bestimmung von
Carboxymethylgruppen unterzogen. Es wurde festgestellt, daß darin
0,33 n eq./g Carboxylgruppen eingeführt waren. Anschließend
wurde der Ionenaustauscher in eine Säule mit einem
Durchmesser von 4,6 mm und einer Länge von 35 mm gepackt, um eine
Trennsäule für eine Analyse von glykolisierten Hämoglobinen
zu präparieren.
Die so präparierte Trennsäule ist in Fig. 2 dargestellt,
wo eine mit einem Ionenaustauscher 12 gepackte Trennsäule 10
in einer chromatographischen Säule 11 eingeschlossen ist, und
in einem Durchgang, durch welchen eine Probenlösung geführt
wird, ist ein poröses Filter 13 vorgesehen.
Eine von zwei Trennsäulen 10 wurde mit einer
Füllflüssigkeit gefüllt, die Moleküle mit der gleichen Struktur wie
die eines Packungsmaterials enthält, und eine andere
Trennsäule 10 wurde lediglich mit Füllflüssigkeit gefüllt, die
keine derartigen Moleküle enthält.
Es war ein neutraler pH-Wert der Füllflüssigkeit zum
Verhindern einer Verschlechterung der Trennsäulen,
insbesondere ein pH-Wert zwischen 5 und 9, bevorzugt, so daß wäßrige
Lösungen mit einem Gehalt an Natriumchlorid von 0,1 mol/l als
Basis für die Füllflüssigkeit verwendet wurden. Eine
Konzentration von in der Füllflüssigkeit aufzulösenden Molelekülen
mit der gleichen Struktur wie die des Packungsmaterials
berug 0,1 bis 100 mmol/l, vorzugsweise 1 bis 10 mmol/l, so daß
der Basis-Füllflüssigkeit 2 mmol/l S-Carboxymethylcystein
hinzugefügt wurde.
Fig. 1A und Fig. 1B sind schematische Ansichten, die
jeweils die Zustände von Partikeln des Packungsmaterials und
der in die Trennsäulen gefüllten Füllflüssigkeit darstellen.
Das Packungsmaterial war in einer chromatographischen Säule
eingeschlossen und wies, wenn es unter Normaldruck gepackt
war, eine interstitielle Fraktion von 50 % innerhalb der
Säule bezogen auf das Gesamt-Säulenvolumen auf. Die
Füllflüssigkeit umgab die Partikel der Packungsmaterialien.
Kunstharzträger 20 wiesen funktionelle Ionenaustauschgruppen 22
auf, und die Eüllflüssigkeit umgab die Träger 20 und war
innerhalb von Poren 24 vorhanden. Fig. 1A stellt den Fall dar,
bei dem die Füllflüssigkeit eine wäßrige Lösung lediglich von
Natriumchlorid 26 war, wohingegen Fig. 1B den Zustand der
erfindungsgemäßen Trennsäule darstellt, bei der in der
Füllflüssigkeit S-Carboxymethylcystein 28 zusammen mit
Natriumchlorid 26 vorhanden ist. Diese Trennsäulen wurden jeweils an
Analysatoren angebracht.
Die Analysatoren waren jeweils mit einer Speisepumpe des
Typs L-6300 und einem Detektor des Typs L-4200 (beide Typen
von Hitachi, Ltd., Japan, hergestellt) ausgestattet. Es wurde
eine schrittweise Elution mit drei Arten von
Eluierungsmitteln (Eluierungsmittel A, Eluierungsmittel B und
Eluierungsmittel C) mit verschiedenen Salzkonzentrationen und einer
Erfassungswellenlänge von 415 nm durchgeführt.
Das Eluierungsmittel A war eine Phosphatpufferlösung mit
einer Konzentration von 52,5 mmol/l (pH 6,2), das
Eluierungsmittel B eine Phosphatpufferlösung mit einer Konzentration
von 67,5 mmol/l (pH 6,2) und das Eluierungsmittel C eine
Phosphatpufferlösung mit einer Konzentration von 210,0 mmol/l
(pH 6,1), wobei der folgende
Eluierungsmittelzuführungs-Zeitplan galt: Eluierungsmittel A: 0 - 0,2 min.; Eluierungsmittel
B: 0,3 - 1,4 min.; Eluierungsmittel C: 1,5 - 1,8 min.; und
Eluierungsmittel A: 1,9 - 3,5 min., bei einer Strömungsrate
von 1,2 ml/min. und einer Säulentemperatur von 40 ºC. Bei den
Analyseproben handelte es sich um Blut normaler Gegenstände,
das jeweils 100fach mit 0,1% Triton X-100, einer von Rohm und
Haas, USA, hergestellten oberflächenaktiven Substanz,
verdünnt war.
Die mit der S-Carboxymethylcystein enthaltenden
Füllflüssigkeit gefüllte Trennsäule und die mit der kein
S-Carboxymethylcystein enthaltenden Füllflüssigkeit gefüllte
Trennsäule wurden in einem Thermostatbehälter bei 70 ºC
aufbewahrt, um die Stabilität während der Aufbewahrung zu
untersuchen. Die Säulen wurden jeweils an den Analysatoren für
glykolisiertes Hämoglobin angebracht, um Beziehungen zwischen
der Aufbewahrungszeit und der Retentionszeit von
glykolisiertem Hämoglobin A1C zu untersuchen. Die Ergebnisse sind in
Fig. 3 dargestellt. Wie aus Fig. 3 deutlich hervorgeht, war
das Fortschreiten einer Verschlechterung der mit der
S-Carboxynethylcystein enthaltenden Füllflüssigkeit gefüllten
Trennsäule im Test der wärmebeschleunigten Verschlechterung
bei 70 ºC langsamer als das Fortschreiten einer
Verschlechterung der mit der kein S-Carboxymethylcystein enthaltenden
Füllflüssigkeit gefüllten Trennsäule, so daß die erste Säule
eine bessere Aufbewahrungsstabilität aufwies.
Fig. 4A stellt ein Chronatogramm einer mit einer
S-Carboxymethylcystein enthaltenden Füllflüssigkeit gefüllten
Trennsäule und einer mit der kein S-Carboxymethylcystein
enthaltenden Flüssigkeit gefüllten Trennsäule zu Beginn des
Tests dar, und Fig. 4B und Fig. 4C stellen Chromatogramme der
erstgenannten Säule und der letztgenannten Säule 40 Stunden
danach dar. Wie in Fig. 4B dargestellt, bestimmte die
S-Carboxymethylcystein enthaltende Füllflüssigkeit die jeweiligen
Bestandteile selbst 40 Stunden nach dem Beginn des Tests
präzise, wohingegen die kein S-Carboxymethylcystein enthaltende
Füllflüssigkeit, wie in Fig. 4C dargestellt, eine
beträchtlich kürzere Retentionszeit von Spitzen für Bestandteile
früherer Elutionen als A1C aufwies, was zu einer schlechten
Trennung von A1-Spitze und Alb-Spitze führte.
Wenn bezüglich der Verschlechterung der Trennsäulen
angenommen werden kann, daß diese gemäß dem Gesetz einer
chemischen Reaktion auf der Grundlage dieser Ergebnisse
fortschreitet, so ist im Falle der mit der kein
S-Carboxymethylcystein enthaltenden Füllflüssigkeit gefüllten, bei
Raumtemperatur (30 ºC) aufbewahrten Trennsäule die Retentionszeit
für glykolisiertes Hämoglobin A1C etwa am 13. Tag durch eine
Verschlechterung der Säule um mindestens 0,2 Minuten kürzer,
und eine Verschlechterung der Trennsäule wird offensichtlich.
Wird hingegen die erfindungsgemäß mit der
S-Carboxymethylcystein enthaltenden Füllflüssigkeit gefüllte Trennsäule ebenso
bei 30 ºC aufbewahrt, so ergibt sich eine längere
Retentionszeit, wie etwa 2 Monate, bis eine Verschlechterung der
Trennsäule offensichtlich wird.
Beispiel 2
Fig. 5 stellt ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Trennsäule in transportabler Form dar. Die transportable
Trennsäule ist mit einer S-Carboxymethylcystein enthaltenden
Füllflüssigkeit 30 zusammen mit einem Packungsmaterial 32
gefüllt und mit Verschlußstopfen 34 an beiden Enden
verschlossen, so daß das Packungsmaterial während des Transports nicht
trocknen kann.
Da die Säule mit einer Lösung gefüllt ist, die Moleküle
mit der gleichen Struktur wie die des Packungsmaterials der
Säule enthält, läßt sich eine Verschlechterung der Trennsäule
gemäß dem vorliegenden Verfahren zum Transportieren der
Trennsäule lediglich durch Aufbewahren der Säule an einem
kühlen und dunklen Ort ohne irgendeine Kühlung verhindern,
wogegen es die herkömmliche Praxis ist, Trennsäulen an
gekühlten Orten auf zubewahren, um eine Verschlechterung der
Säulen, zum Beispiel während des Transports vom Ort der
Präparation von Trennsäulen zum Ort des Benutzers der
Trennsäulen und ferner bis zur Verwendung der Säulen bei einer
Analyse durch die Benutzer, zu unterdrücken.
Beispiel 3
50 Proben von Hämoglobinen wurden als ein Satz im
Analysator von Beispiel 1 analysiert, wobei Trennsäulen und das
Eluierungsmittel von Beispiel 1 verwendet wurden, und die
Trennsäulen wurden nach dem Analyseende 2 Tage
stehengelassen. Bevor sie stehengelassen wurden, wurde nach dem
Analyseende eine der Säulen 20 Minuten mit dem Eluierungsmittel A,
einer Phosphatpufferlösung mit einer Konzentration von 52,5
mmol/l (pH 6,2) und ferner einem Gehalt an
S-Carboxymethylcystein von 2 mmol/l, gespült, während eine andere Säule ebenso
nach dem Analyseende 20 Minuten mit dem Eluierungsmittel C,
einer Phosphatpufferlösung mit einer Konzentration von 210,
mmol/l (pH 6,1) ohne S-Carboxymetyhlcystein, gespült wurde.
Anderungen bezüglich der Retentionszeit von Hämoglobin A1C
bei Wiederholung der vorhergehenden Prozedur sind in Fig. 6
dargestellt. Aus Fig. 6 ist ersichtlich, daß eine
Verschlechterung derjenigen Säule, die nach dem Ende jedes
Analysesatzes und vor dem Stehengelassenwerden mit der
S-Carboxymethylcystein enthaltenden Lösung gespült wurde, langsamer
fortschritt und eine höhere Stabilität erhalten werden
konnte.
Beispiel 4
Ein Ausführungsbeispiel eines Einzweck-Analysators gemäß
der vorliegenden Erfindung ist in Fig. 7 dargestellt.
Bei dem Analysator, der nur auf eine Analyse von
glykolisiertem Hämoglobin ausgerichtet ist, sind eine nicht direkt
die Analyse betreffende Spüllösung 59 und ein Schaltventil
52d in der Leitung, um die Spüllösung 59 nach dem Ende eines
Satzes von Analysen dadurch hindurchzuleiten, vorgesehen.
Eluierungsmittel S1A bis S1C sind jeweils Eluierungsmitteln
A, B und C von Beispiel 1 entsprechende
Phosphatpufferlösungen und werden einer Trennsäule 55 über einen
Selbst-Probenehmer 54 durch eine Pumpe 53 zugeführt. Hämoglobine
enthaltende Fraktionen werden durch einen Sichtdetektor 56 erfaßt,
und Signale vom Detektor 56 werden in einem Datenprozessor 57
aufgezeichnet. Leitungsschaltventile 52a bis 52c durchlaufen
Öffnungs- und Schließwiederholungen in vorbestimmten
Zeitintervallen, um geeignetste Chromatogramme zu erhalten. Die
Leitungsschaltventile 52a bis 52d, die Pumpe 53, der Selbs-
Probenehmer 54, der Detektor 56 und der Datenprozessor 57
werden individuell durch einen Computer 58 gesteuert. Bei
diesem Ausführungsbeispiel ist die S-Carboxymethylcystein
enthaltende Spüllösung 59 getrennt von den Eluierungsmitteln
vorgesehen.
Als Spüllösung kann die gleiche Lösung wie das
Eluierungsmittel nach Auflösung von S-Carboxymethylcystein darin
verwendet werden. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird eine
durch Zugabe von 2mmol/l von S-Carboxymethylcystein zum
Eluierungsmittel 51A vorbereitete wäßrige Lösung verwendet. Als
Füllflüssigkeit der Trennsäule wird, wie in Beispeil 1
dargestellt, eine wäßrige Lösung mit einem Gehalt an
Natriumchlorid von 0,1 mol/l und einem Gehalt an S-Carboxymethylcystein
von 2 mmol/l in die Trennsäule gefüllt, wodurch die Säule für
die Analyse bereitgemacht wird.
Geht es lediglich um den Zweck der Säulenstabilisierung,
so kann sämtlichen Eluierungsmitteln 51A bis 51C oder einigen
von ihnen ein Stabilisator hinzugefügt werden. Da jedoch der
Stabilisator die gleiche Struktur aufweist wie die
funktionellen Gruppen des Packungsmaterials im Molekül, erfährt der
Stabilisator eine Wechselwirkung mit den Interessen an der
Probe. Daher kann eine Trennung stattfinden, die von der
Trennung bei einer Analyse mit Eluierungsmitteln ohne
Stabilisator je nach Art und Konzentration des Stabilisators ganz
verschieden ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel betrifft die
Spüllösung 59 die Analyse nicht direkt, so daß die
Zusammensetzung der Spüllösung 59 wählen läßt, ohne die
Trennungsdaten zu berücksichtigen.
Für eine Analyse mit dem Analysator dieses
Ausführungsbeispiels und für eine Analyse mit dem Analysator von
Beispiel 1 ohne irgendeine Spülung mit der
S-Carboxymethylcystein enthaltenden Spüllösung untersuchte Anderungen der
Retentionszeit von glykolisiertem Hämoglobin A1C weisen
ähnliche Ergebnisse auf wie jene in Fig. 6 dargestellten.
Nach Hindurchführen der Spüllösung 59 durch die
Trennsäule 55 mittels der Pumpe 53 für eine vorbestimmte Zeit ist
es möglich, die Spüllösung 59 innerhalb der Trennsäule 55
durch Stoppen der Pumpe 53 zu stauen. So ist es möglich, die
Verschlechterung der Trennsäule 55 während der Zeitspanne vom
Ende eines Satzes von Analysen bis zum Beginn des folgenden
Satzes von Analysen zu verzögern, wodurch die Stabiliät
verbessert wird.
Da sich beim Analysator dieses Ausführungsbeispiels nach
dem Ende eines Satzes von Analysen eine Spülung der Säule
durchführen läßt, kann ferner die Zusammensetzung der
Spüllösung gewählt werden, ohne das Trennungsmuster von
Hämoglobinen zu berücksichtigen, und der Trennsäule kann in wirksamer
Weise eine längere Lebensdauer verliehen werden, ohne daß ein
Bediener hierauf ein besonderes Augenmerk richten muß.
Wie aus der vorhergehenden Erläuterung deutlich
hervorgeht, läßt sich die Stabilität einer Trennsäule während der
Aufbewahrung erhöhen, indem als Füllflüssigkeit für die
Trennsäule eine Lösung verwendet wird, die einen Bestandteil
mit der gleichen Struktur im Molekül wie die der in ein
Packungsmaterial eingeführten funktionellen Gruppe enthält,
wodurch eine Aufbewahrung und ein Transport der Säule bei
Raumtemperatur ermöglicht wird und die Steuerschritte
reduziert werden. Ferner läßt sich die Stabilität erhöhen, indem
als Spüllösung eine Lösung verwendet wird, die den gleichen
Bestandteil wie die Füllflüssigkeit enthält, wodurch der
Trennsäule eine längere Lebensdauer verliehen wird. Die
längere Lebensdauer kann die Austauschfrequenz der Säule
verringern und daher Anderungen bezüglich der Qualität von
Analysedaten infolge des Säulenaustauschs wirksam verhindern.