Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Herstellung einer porösen Folie, die Polytetrafluorethylen
(nachfolgend als "PTFE" bezeichnet) enthält. Die vorliegende
Erfindung bezieht sich insbesondere auf ein Verfahren zur
Herstellung einer porösen PTFE-Folie, die als
Luftfiltermedium, insbesondere als ULPA-Filtermedium, das
zum Reinigen der Innenatmosphären in sauberen Räumen der
Halbleiter-Industrie und in Produktionseinrichtungen für
elektronische Präzisionsinstrumente, Arzneimittel,
Biochemikalien usw. eingesetzt wird, und als
Flüssigkeitsfiltermedium hervorragend ist.
BESCHPEJBUNG DES STANDES DER TECHNIK
Neuerdings verlangen die Halbleiter-, Präzisions- und die
biotechnologische Industrie bei ihren Herstellungsverfahren
vollständig gereinigte Luft oder hochgereinigte Chemikalien.
Besonders mit der Entwicklung zu hoher Integration von
Halbleitern wird verlangt, daß die Innenatmosphäre der
Anlagen in der Halbleiter-Industrie in hohem Maße rein ist.
Die reine Luft wird nun erhalten, indem zirkulierende Luft
durch ein Luftfilter filtriert wird. Die in der Halbleiter-
Industrie verwendeten Chemikalien müssen ebenfalls in hohem
Maße rein sein. Ihre Reinigung wird erreicht, indem eine
zirkulierende Chemikalie durch ein Filter filtriert wird.
Bisher wurden verschiedene Filter, die für solche Zwecke
eingesetzt werden, vorgeschlagen und in der Praxis
verwendet. Ein Beispiel für die Luftfilter, die derzeit
hauptsächlich verwendet werden, ist ein Filtermedium, das
hergestellt wird, indem Papier unter Verwendung eines
Gemisches aus Glasfaser und einem Bindemittel gemacht wird.
Allerdings hat ein derartiges Filtermedium verschiedene
Nachteile, z.B. das Vorliegen von daran haftenden
Mikrofasern, das Auftreten von Eigenstaub, während es in
Betrieb ist, oder das Auftreten von Staub durch einen
Zerfall der Glasfaser und des Bindemittels durch Kontakt mit
bestimmten Chemikalien, wie Fluorwasserstoff, usw.
Zur Lösung solcher Probleme wird ein Elektret-Filtermedium
aus einer synthetischen Faser vorgeschlagen (siehe JP-A-
54053365). Allerdings wurde festgestellt, daß die
elektrostatische Kraft, die in dem Elektret-Filtermedium
erzeugt wird, unter Verlust ihrer Wirkung maskiert wird,
wenn es Mikropartikel sammelt; auf diese Weise wird sein
Sammeleffekt verringert (siehe llth Air Cleaning and
Contamination Control Research Congress, S. 153-156). Um
diesen Nachteil zu verhindern, wird zur Erzielung einer
gereinigten Atmosphäre die unterstützende Verwendung einer
porösen gereckten PTFE-Folie vorgeschlagen [siehe JP-A-
4010364 und JP-A-2284614 (EP-A-0 395 331)].
In diesen Vorschlägen werden poröse PTFE-Folien, die eine
Porengröße von nicht weniger als 1 µm haben, verwendet, um
einen Anstieg des Druckabfalls zu verhindern. Der Grund
dafür, daß in Luft schwebende Partikel, die geringere Größen
als die Porengröße der Folie haben, durch die Folie
abgefangen werden können, basiert, wie festgestellt wurde,
auf den unten beschriebenen Theorien.
Die Hauptmechanismen zur Entfernung von Partikeln in einem
fließenden Medium sind wie folgt (siehe den Katalog von
Domnick Hunter Filter Limited):
1) Direkter Schildmechanismus: vergleichsweise große
Partikel werden zur Entfernung von Mikrofasern
abgefangen, so als wenn sie gesiebt würden.
2) Trägheits-Aufprall-Mechanismus: wenn Partikel durch
gewundene Wege aus Mikrofasern geführt werden, können
sie die Richtung nicht so schnell wechseln wie Gas und
prallen schließlich gegen die Mikrofasern, um dadurch
eingefangen zu werden.
3) Diffusion/Brownscher Bewegungsmechanismus: Mikropartikel
werden durch intermolekulare Kräfte oder
elektrostatische Kräfte gesteuert, wodurch eine
Rotationsbewegung in Gestalt einer Spirale in einem Gas
verursacht wird. Eine solche Bewegung erhöht ihre
scheinbare Größe, so daß sie durch Trägheitskollision an
den Mikrofasern haften bleiben.
4) Mechanismus des Einfangens durch elektrische Ladung mit
Elektret-Faser.
Allerdings kann ein Partikel, das eine Partikelgröße von
nicht mehr als 1 µm hat, nicht vollständig entfernt werden,
wie dies durch die Daten, die in der JP-A-228614 beschrieben
sind, gezeigt wird.
Im allgemeinen wird eine mikroporöse Konfiguration mit einer
kleinen Porengröße benötigt, um Mikropartikel einzufangen
und die Sammlungseffizienz zu erhöhen. Allerdings verstärkt
die mikroporöse Konfiguration unvermeidlich einen
Druckabfall, was zu hohen Betriebskosten führt. Um den
Anstieg des Druckabfalls zu verhindern, kann die Reduzierung
der Foliendicke ins Auge gefaßt werden.
Es gibt im allgemeinen zwei Wege zur Herstellung einer
gereckten PTFE-Folie mit geringer Dicke: Bei dem einen Weg
wird eine möglichst dünne Folie vor einem Recken verwendet,
während bei dem anderen Weg das Reckverhältnis einer Folie
erhöht ist. Da die PTFE-Folie vor dem Recken im allgemeinen
durch Pastenextrusion und anschließendes Walzen hergestellt
wird, beträgt die Dicke der Folie, die industriell
hergestellt wird, vor einem Recken mindestens 30 bis 50 µm.
In Anbetracht der Qualität und der Ausbeute der erhaltenen
Folie ist die Dicke auf 100 bis 200 µm beschränkt. Daher ist
es schwierig, die dünne Folie vor einem Recken zu verwenden;
allerdings gibt es die Möglichkeit, das Reckverhältnis einer
Folie unter Verringerung der Dicke der erhaltenen Folie zu
erhöhen.
LJP-A-56017216 offenbart einen Versuch, Mikropartikel unter
Anwendung einer porösen gereckten PTFE-Folie zu sammeln.
Allerdings ist auf S. 6, erste Spalte, Zeile 23 und
folgende, der Patentveröffentlichung beschrieben, daß Fig. 1
eine Reckwirkung in uniaxialer Richtung zeigt. Allerdings
erzeugt das Recken in biaxialer oder in allen Richtungen die
gleichen Mikrofasern in den oben beschriebenen Richtungen,
wobei eine kokonartige oder vernetzte Struktur gebildet
wird, was zu der Erhöhung der Folienfestigkeit führt. Auf
diese Weise nimmt der Zwischenraum zwischen den Knoten des
Polymeren und den Mikrofasern in Anzahl und Größe zu, so daß
auch die Porosität der Folie ansteigt. Das heißt, der
Anstieg des Reckverhältnisses führt zum Ansteigen der
Porengröße bei Abnahme der Foliendicke, und daher wird die
Sammeleffizienz der Folie verringert, obgleich der
Druckabfall vermindert wird.
Dementsprechend wird es bis jetzt als schwierig angesehen,
nach konventionellen Techniken einen Filter mit geringer
Porengröße herzustellen, der hohe Sammlungseffizienz und
einen geringen Druckabfall besitzt.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der
Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung einer
porösen Polytetrafluorethylen-Folie, die eine sehr geringe
Porengröße hat und die außerdem einen geringen Druckabfall
aufweist.
Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur
Herstellung einer porösen PTFE-Folie aus einem ungesinterten
PTFE-Band, welches durch Pastenextrudieren eines feinen
PTFE-Pulvers und anschließendes Walzen erhalten wird,
bereit, wobei das Verfahren die Schritte Recken des Bandes
in Längsrichtung bei einer Temperatur zwischen 250 und 320ºC
und anschließendes Recken des Bandes in Querrichtung bei
einer Temperatur zwischen 100 und 200ºC umfaßt.
Wenn die poröse PTFE-Folie, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wird, als Luftfilter verwendet wird,
kann sie in der Luft schwebende Staubteilchen, die eine
Partikelgröße von nicht unter 0,1 µm haben, zu mindestens
99,9999% sammeln.
Die poröse PTFE-Folie, die gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt ist, wird vorzugsweise mit weiterem porösen
Material mit niedrigem Druckabfall in Laminatform verwendet,
um es so zu verstärken (Verstärkungsmaterial), obgleich es
auch so wie es ist verwendet werden kann. Die laminierte
poröse PTFE-Folie hat verbesserte Handhabungscharakteristika
und ist einfach zu verarbeiten, beispielsweise zu einer
gefalteten Form, und benutzt zu werden. Die vorliegende
Erfindung nachfolgend im Detail erläutert, wobei präparative
Beispiele enthalten sind.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Apparatur
zum Recken einer PTFE-Folie in Längsrichtung. In Fig. 1
bezeichnet 1 eine Folien-Vorratsrolle; 2 eine Folien-
Aufwickelwalze; 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 12 Walzen; 10 eine
Wärmehärte-Walze bzw. 11 eine Kühlwalze dar.
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Apparatur
zum Recken einer PTFE-Folie in Querrichtung und einer
Laminierungsapparatur. In Fig. 2 bezeichnet 13 eine Folien-
Zuführtrommel; 14 ein Zuführungs-Steuermechanismus; 15 ein
Vorheizofen; 16 eine Walze zum Recken in Querrichtung; 17
ein Wärmehärtofen; 18 und 19 Laminierungswalzen; 20 ein
Aufwickel-Steuerungsmechanismus; 21 eine Aufwickeltrommel
für eine in Querrichtung gereckte Folie; und 22 bzw. 23
Nonwoven-Gewebe-Aushärtetrommeln.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
Bei der Herstellung der porösen PTFE-Folie gemäß der
vorliegenden Erfindung wird zunächst ein flüssiges
Schmiermittel, wie z.B. ein Lösungsmittel Naphtha oder
weißes Öl zu einem feinen Pulver gegeben, welches durch
Zusammenklumpen einer wäßrigen PTFE-Dispersion, die durch
Emulsionspolymerisation erhalten wird, hergestellt wird. Das
resultierende Gemisch wird zu einer Stabform
pastenextrudiert. Dann wird das Pastenextrudat unter Erhalt
eines ungesinterten PTFE-Bandes gewalzt. Die Dicke des auf
diese Weise erhaltenen Bandes liegt mindestens zwischen 30
und 50 µm und beträgt in Anbetracht der Qualität und der
Ausbeute des Bandes 100 bis 200 mm. Eines der Merkmale der
vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines Bandes vor
dem Recken, das eine Dicke von etwa 200 mm hat und das
industriell ohne Schwierigkeit hergestellt werden kann.
Das erhaltene Band wird dann in Längsrichtung und
anschließend in Querrichtung gereckt. Somit erfolgt das
Recken des ungesinterten PTFE-Bandes in zwei Schritten. Als
Ergebnis der Untersuchungen über die Reckbedingungen haben
wir in überraschender Weise ein Phänomen entdeckt, nämlich,
daß ein hohes Reckverhältnis unter bestimmten Bedingungen
nicht zu großen Porengrößen führt; diese Feststellung
unterscheidet sich vom Stand der Technik.
Die Recktemperatur ist ein wichtiger Faktor beim Recken in
Längsrichtung. Wenn die Temperatur beim Recken in
Längsrichtung niedrig ist, nimmt die Porengröße der Folie
mit dem Reckverhältnis während des anschließenden Reckens in
Querrichtung zu, und daher kann ein gutes Filtermedium
erhalten werden. Die Temperatur beim Recken in Längsrichtung
liegt im Bereich zwischen 250 und 320ºC, vorzugsweise um
300ºC, wobei in diesem Bereich ein erhöhtes Reckverhältnis
beim anschließenden Recken in Querrichtung nicht zu einer
Erhöhung der Porengröße der endgültigen Folie führt.
Die Recktemperatur ist auch beim Recken in Querrichtung
wichtig. Wenn die Temperatur des Reckens in Querrichtung
hoch ist, nimmt die Porengröße der Folie zu. Daher liegt die
Temperatur beim Recken in Querrichtung im Bereich zwischen
100 und 200ºC, vorzugsweise zwischen 150 und 200ºC, wodurch
eine geringe Porengröße im Endprodukt bereitgestellt wird.
Wenn die Temperatur des Reckens in Querrichtung zu niedrig
ist, ist die Dehnfähigkeit gering, und daher kann kein
Recken erfolgen, das zur Erzielung eines geringen
Druckabfalls ausreicht.
Für das Reckverhältnis gilt, daß ein niedriges
Reckverhältnis in einfacher Weise ein Filtermedium
bereitstellt, das geringe Porengröße und hohe
Sammlungseffizienz aufweist. Allerdings hat das erhaltene
Filtermedium einen hohen Druckabfall und ist daher
unbrauchbar. Im Fall eines ULPA-Filters zum Beispiel, der
als Hochleistungsluftfilter verwendet wird, beträgt die
Luftdurchströmungsgeschwindigkeit 17 m³/min bei einem
anfänglichen Druckabfall von 249 Pa (25,4 mmH&sub2;O). Die
Luftströmungsgeschwindigkeit kann nicht erzielt werden, es
sei denn der Druckabfall eines Filtermediums ist bei einer
Luftdurchlaßrate von 5,3 cm/s nicht mehr als 490 Pa (50
mmH&sub2;O).
Es wurde festgestellt, daß, wenn die gesamten
Reckverhältnisse des Reckens in Längsrichtung und in
Querrichtung mindestens 100 sind, ein in der Praxis
akzeptabler Druckabfall, d.h. ein Druckabfall von nicht mehr
als 490 Pa (50 mmH&sub2;O), bei einer Durchgangsrate von 5,3 cm/s,
erzielt werden kann.
Das Wärmehärten der Folie nach einem Recken bei einer
Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes von PTFE liefert eine
Folie, die zu große Porengrößen hat; daher kann das
gewünschte Filtermedium nicht erhalten werden. Aus diesem
Grund wird die gereckte Folie keinem Wärmehärten bei einer
Temperatur oberhalb des Schmelzpunkts von PTFE unterworfen.
Die poröse gereckte PTFE-Folie, die nicht gehärtet ist, kann
so wie sie ist verwendet werden. Allerdings neigt sie dazu,
in freiem Zustand, in dem keine Spannung angewendet wird,
sofort zu schrumpfen und hat daher keine guten
Handhabungseigenschaften. Dieses Problem kann gelöst werden,
indem sie mit einem porösen Verstärkungsmaterial laminiert
wird.
Beispiele für das poröse Verstärkungsmaterial sind
Nonwoven-Gewebe, gewebte Produkte, Siebe und andere poröse
Materialien, die Polyolefin, wie Polyethylen und
Polypropylen, Nylon, Polyester, Aramid enthalten, und
Verbundmaterialien daraus (z.B. Non-Woven-Gewebe, die Fasern
enthalten und eine Kern-Mantel-Struktur aufweisen, zwei
Schichten Non-Woven-Gewebe, die ein niedrig-schmelzendes
Material und ein hoch-schmelzendes Material umfassen) sowie
fluorhaltige poröse Materialien. Die Non-Woven-Gewebe, die
Fasern mit einer Kern-Mantel-Struktur haben, und die
zweischichtigen Non-Woven-Gewebe, die ein
niedrigschmelzendes Material und ein hoch-schmelzendes Material
enthalten, werden besonders bevorzugt. Solche
Verstärkungsmaterialien schrumpfen bei Laminierung nicht.
Die poröse PTFE-Folie, die mit dem Verstärkungsmaterial
laminiert ist, kann in einfacher Weise zu ULPA/HEPA-Filter
verarbeitet werden, und die Anzahl der Falten und Teilungen
kann bei der Herstellung von Filterelementen erhöht werden.
Der Partikelsammelmechanismus ist oben beschrieben,
allerdings ist natürlich eine Folie, die eine geringe
durchschnittliche Porengröße hat, zum Sammeln von Partikeln
bevorzugt.
Das poröse Verstärkungsmaterial kann auf eine oder beide
Seiten der porösen PTFE-Folie laminiert sein. Allerdings ist
die Laminierung beider Seiten bevorzugt, da die PTFE-Folie,
die auf einer Seite laminiert ist, dazu neigt, mechanisch
beschädigt zu werden. Die Laminierung kann nach einem
herkömmlichen Verfahren durchgeführt werden. Ein
Heißpressen, bei dem ein Teil des Verstärkungsmaterials
geschmolzen wird; ein Heißpressen, bei dem ein Pulver aus
Polyethylen, Polyester oder PFA als Klebstoff verwendet
wird; ein Heißpressen, das ein Heißschmelzharz verwendet,
usw. sind bevorzugt. Wenn die poröse PTFE-Folie mit dem
porösen Verstärkungsmaterial laminiert wird, wird die poröse
PTFE-Folie, die in Querrichtung gereckt ist, vorzugsweise
auf das poröse Verstärkungsmaterial laminiert, bevor sie
aufgewickelt wird, da die Laminierung nach dem Aufwickeln
aufgrund ihrer geringen Festigkeit und ihrer Schrumpfung
schwierig ist.
Die poröse PTFE-Folie, die gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt wird, kann als Luftfilter, aber auch als
Flüssigkeitsfilter verwendet werden. Wenn sie als
Flüssigkeitsfilter verwendet wird, ist die Durchgangsrate im
Vergleich zu der der porösen PTFE-Folie, die herkömmlich
verwendet wird und die dieselbe Porengröße hat, mindestens
auf das 10-fache erhöht. Daher ist es möglich, eine
Flüssigkeit in größerer Menge oder mit geringen
Energiekosten zu filtrieren. Wenn eine Flüssigkeit unter
Verwendung eines Separators aus der erfindungsgemäßen
porösen PTFE-Folie verdampft wird, kann ein reines Gas, in
dem in der Flüssigkeit enthaltene Mikropartikel entfernt
sind, erhalten werden. Ein Beispiel für eine derartige
spezielle Anwendung ist ein Trennmembran-
Reinigungsbefeuchter.
Nach der vorliegenden Erfindung kann eine sehr dünne poröse
PTFE-Folie industriell hergestellt werden und für
Anwendungen eingesetzt werden, die wasserabweisende
Eigenschaften oder Luftdurchlässigkeit erfordern.
BEISPIELEBEISPIEL 1
Zuerst wurde ein feines PTFE-Pulver hergestellt, das ein
Molekulargewicht von 5,8 x 10&sup6; hatte, im
Kristallschmelzdiagramm, das bei einer
Temperaturanstiegsrate von 10ºC/min unter Verwendung eines
Differential-Scanning-Kalorimeters (DSC) gemessen wurde,
einen endothermen Peak bei 345ºC und keine Schulter in der
Nähe von 330ºC zeigte und das keine Comonomeren enthielt. Zu
100 Gew.-Teilen feines PTFE-Pulver wurden 25 Gew.-Teile
Kohlenwasserstofföl (Isoper M, im Handel erhältlich von Esso
Oil) als Extrudiergleitmittel gegeben. Das Gemisch wurde
unter Erhalt eines Extrudats in Stabform pastenextrudiert,
wobei ein Extruder mit einem Innendurchmesser eines
Zylinders von 130 mm und einem Innendurchmesser des
Extrusionsformmundstücks von 16 mm verwendet wurde. Das
Extrudat wurde mit einer Geschwindigkeit von 28 m/min unter
Verwendung von Kalanderwalzen, die auf 70ºC erhitzt waren,
unter Erhalt eines Bandes kalandriert. Das Band wurde zur
Entfernung des Extrudiergleitmittels durch einen Heißluft-
Trockenofen geführt, um ein ungesintertes PTFE-Band mit
einer durchschnittlichen Dicke von 200 µm und einer
durchschnittlichen Breite von 180 mm zu erhalten. Das
ungesinterte PTFE-Band wurde mit einer Apparatur, wie sie in
Fig. 1 dargestellt ist, gereckt. Das heißt, das ungesinterte
PTFE-Band wurde von einer Vorratsrolle 1 durch Walzen 3, 4
zu Walzen 6, 7 geführt und in einem Reckverhältnis von 10 in
derselben Richtung wie die Kalandrierrichtung (als
"Längsrichtung" bezeichnet) gereckt. Die reine Fläche der in
Längsrichtung gereckten Folie war annähernd auf das 9-fache
vergrößert worden, denn es trat eine Schrumpfung in
Querrichtung auf. Die gereckte Folie wurde mittels
Aufwickelwalze 2 durch die Walzen 8, 9, 10, 11 und eine
Walze 12 aufgewickelt. Die Reckbedingungen waren wie folgt:
Walze 6: Oberflächentemperatur der Walze 300ºC
Umfangsgeschwindigkeit 1,1 m/min
Walze 7: Oberflächentemperatur der Walze 300ºC
Umfangsgeschwindigkeit 11 m/min
Abstand zwischen den Kontaktpunkten von Walze 6 und Walze 7:
70 mm
Reckgeschwindigkeit: 238%/s
Die auf diese Weise erhaltene in Längsrichtung gereckte
Folie wurde dann in Querrichtung mit den Reqkverhältnissen
15, 20, 30 bzw. 40 gereckt, wobei eine Apparatur wie sie in
Fig. 2 dargestellt ist, verwendet wurde, welche nacheinander
beide Enden der Folie mit Klammern einklemmen konnte. Die
Bedingungen für das Recken in Querrichtung waren wie folgt:
Temperatur des Vorheizofens: 200ºC
Temperatur des Ofens zum Recken in Querrichtung: 200ºC
Temperatur des Wärmehärteofens: 200ºC
Reckgeschwindigkeit: 45%/s
BEISPIEL 2
Eine Folie, die mit einem Reckverhältnis von 3 in der
gleichen Weise wie die von Beispiel 1 in Längsrichtung
gereckt worden war, wurde mit einem Reckverhältnis von 40
unter denselben Bedingungen wie die in Beispiel 1 ohne
Veränderung der Reckgeschwindigkeit in Querrichtung gereckt.
BEISPIEL 3
Non-woven-Gewebe wurden nacheinander auf beide Seiten der
Folie, die in Beispiel 1 erhalten worden war und die mit
einem Reckverhältnis von 40 in Querrichtung gereckt worden
war, laminiert, wobei eine Apparatur zum Laminieren, wie sie
in Fig. 2 dargestellt ist, verwendet wurde. Die
Laminierbedingungen waren wie folgt:
Non-woven-Gewebe an der Oberseite:
ELEVES T1003 WDO (im Handel erhältlich von Unitika)
Non-woven-Gewebe an der Unterseite:
ELFIT E0303 WDO (im Handel erhältlich von Unitika)
Temperatur der Heizwalze: 190ºC
VERGLEICHSBEISPIEL 1
Das Recken in Längsrichtung von Beispiel 1 wurde mit einem
Reckverhältnis von 10 wiederholt; allerdings betrug die
Oberflächentemperatur der Walze 200ºC. Die in Längsrichtung
gereckte Folie wurde mit einem Reckverhältnis von 5, 10, 15,
20, 30 bzw. 40 unter den gleichen Bedingungen wie die in
Beispiel 1 in Querrichtung gereckt.
VERGLEICHSBEISPIEL 2
Das Recken in Längsrichtung von Beispiel 1 wurde mit einem
Reckverhältnis von 10 wiederholt. Die in Längsrichtung
gereckte Folie wurde dann mit einem Reckverhältnis von 5,
10, 15, 20, 30 bzw. 40 in Querrichtung gereckt, wobei
dieselbe Apparatur zum Recken in Querrichtung verwendet
wurde wie die in Beispiel 1. Die Bedingungen für das Recken
in Querrichtung waren wie folgt:
Temperatur des Vorheizofens: 300ºC
Temperatur des Ofens zum Recken in Querrichtung: 320ºC
Temperatur des Wärmehärteofens: 320ºC
Reckgeschwindigkeit: 45%/s
VERGLEICHSBEISPIEL 3
Die mit einem Reckverhältnis von 40 in Querrichtung gereckte
Folie, die in Beispiel 1 erhalten worden war, wurde an einem
Rahmen fixiert, um eine Schrumpfung zu vermeiden, und dann
wärmegehärtet, indem sie für 3 Minuten in einem Ofen
gehalten wurde, der eine Atmosphärentemperatur von 350ºC
hatte.
Die durchschnittliche Porengröße, Druckabfall und
Sammlungseffizienz für Staubteilchen, die eine Größe von
nicht weniger als 0,1 µm hatten, wurden für die in den
Beispielen 1 bis 3 und den Vergleichsbeispielen 1 bis 3
erhaltenen Folien bewertet. Die Meßverfahren werden später
beschrieben. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.
TABELLE 1
Anmerkung: * längs: Recken in Längsrichtung
* quer: Recken in Querrichtung
BEISPIEL 4
Das Recken in Längsrichtung von Beispiel 1 wurde mit einem
Reckverhältnis von 10 wiederholt. Die in Längsrichtung
gereckte Folie wurde dann mit einem Reckverhältnis von 10
bzw. 20 in Querrichtung gereckt, wobei dieselbe Apparatur
zum Querrecken wie die von Beispiel 1 verwendet wurde. Die
Bedingungen des Reckens waren wie folgt:
Temperatur des Vorheizofens: 150ºC
Temperatur des Ofens zum Recken in Querrichtung: 150ºC
Temperatur des Wärmehärteofens: 150ºC
Reckgeschwindigkeit: 45%/s
Die durchschnittlichen Porengräßen, die Druckabfälle und die
Sammlungseffizienten der erhaltenen Folien sowie die
Reckbedingungen sind in Tabelle 2 aufgeführt.
TABELLE 2
Anmerkung: * längs: Recken in Längsrichtung
* quer: Recken in Querrichtung
VERGLEICHSBEISPIEL 4
Das Recken in Längsrichtung von Beispiel 1 wurde mit einem
Reckverhältnis von 10 wiederholt. Die in Längsrichtung
gereckte Folie wurde dann mit einem Reckverhältnis von 5,
10, 15, 20, 30 bzw. 40 in Querrichtung gereckt, wobei
dieselbe Apparatur zum Recken in Querrichtung wie die von
Beispiel 1 verwendet wurde. Die Bedingungen für das Recken
in Querrichtung waren wie folgt:
Temperatur des Vorheizofens: 220ºC
Temperatur des Ofens zum Recken in Querrichtung: 220ºC
Temperatur des Wärmehärteofens: 220ºC
Reckgeschwindigkeit: 45%/s
Die durchschnittlichen Porengrößen, die Druckabfälle und die
Sammlungseffizienten der erhaltenen Folien sowie die
Reckbedingungen sind in Tabelle 3 aufgeführt.
VERGLEICHSBEISPIEL 5
Beispiel 4 wurde wiederholt, außer daß die Temperatur für
jeden Ofen, der beim Recken in Querrichtung verwendet wurde,
90ºC war. Die durchschnittlichen Porengrößen, die
Druckabfälle und die Sammlungseffizienten der erhaltenen
Folie wie auch die Reckbedingungen sind in Tabelle 3
angegeben.
TABELLE 3
Anmerkung: * längs: Recken in Längsrichtung
* quer: Recken in Querrichtung
Wie aus den Resultaten von Beispiel 1 hervorgeht, ist der
Anstieg der Porengröße bei der erhaltenen Folie gering,
selbst wenn das Reckverhältnis der Folie zunimmt. Wenn
beispielsweise eine Folie in Längsrichtung mit einem
Reckverhältnis von 10 und in Querrichtung mit einem
Reckverhältnis von 40, mit einem Gesamtreckverhältnis von
400, gereckt wird, ist die Porengröße der erhaltenen Folie
nicht mehr als 0,4 µm, und die Folie kann in
zufriedenstellender Weise als Luftfiltermedium eingesetzt
werden. Beispiel 2 zeigt, daß der Druckabfall der erhaltenen
Folie gering ist, selbst wenn das Reckverhältnis einer Folie
in Längsrichtung klein ist; die Folie kann in
zufriedenstellender Weise als Luftfiltermedium eingesetzt
werden, vorausgesetzt, daß sie mit einem
Gesamtreckverhältnis von über 100 in ausreichender Weise in
Querrichtung gereckt wird.
Beispiel 3 zeigt, daß die Laminierung einer gereckten Folie
mit Non-woven-Geweben die Porengröße und den Druckabfall bei
der Folie nicht beeinträchtigt. Die Laminierung desselben
mit dem Non-woven-Gewebe führt zu keiner Schrumpfung der
Folie, selbst wenn sie in freiem Zustand ohne Spannung
belassen wird.
Vergleichsbeispiel 1 zeigt, daß die Senkung der Temperatur
des Reckens in Längsrichtung bei einer Folie zu einem
Anstieg der Porengröße der erhalten Folie führt. Ein
niedriges Reckverhältnis liefert eine Folie mit geringer
Porengröße und ausreichender Sammlungseffizienz, weist aber
einen hohen Druckabfall auf. Daher ist die Folie als
Luftfiltermedium ungeeignet. Ein Gesamtreckverhältnis, das
100 übersteigt, liefert eine Folie, die einen geringen
Druckabfall aber eine große Porengröße aufweist. Daher ist
die Folie als Luftfiltermedium nicht vorteilhaft.
Vergleichsbeispiel 2 zeigt, daß, wenn das Recken einer Folie
in Querrichtung bei hoher Temperatur durchgeführt wird, die
Porengröße der erhaltenen Folie ebenfalls ansteigt und die
Folie als Luftfiltermedium nicht geeignet ist.
Vergleichsbeispiel 3 zeigt, daß das Wärmehärten bei einer
Temperatur über dem Schmelzpunkt von PTFE ebenfalls zu einer
Erhöhung der Porengröße der erhaltenen Folie führt; die
Folie ist als Luftfiltermedium nicht bevorzugt.
Wie oben beschrieben wurde, nimmt die Porengröße der
erhaltenen Folie nicht zu, selbst wenn das Reckverhältnis
zunimmt; daher kann ein Luftfiltermedium, das einen geringen
Druckabfall und eine hervorragende Sammlungseffizienz hat,
bereitgestellt werden.
Die Meßverfahren für die oben beschriebenen Eigenschaften
werden nachfolgend erläutert.
DURCHSCHNITTLICHE PORENGRÖßE
Die durchschnittliche Porengröße ist in der vorliegenden
Erfindung die mittlere Strömungsporengröße (MFP = mean flow
pore), die nach dem ASTM F-316-86 beschriebenen Verfahren
gemessen wird. Die Messung wurde unter Verwendung eines
Coulter-Porometer (im Handel zu beziehen von Coulter
Electonics, U.K.) durchgeführt.
DRUCKABFALL
Die gereckte Probe wurde in Form einer Scheibe, die einen
Durchmesser von 47 mm hatte, geschnitten und in eine
Filterhalterung mit einer effektiven Durchgangsfläche von
12,6 cm² eingesetzt. Die Einlaßseite des Filters wird unter
einen Druck von 0,4 kg/m² gesetzt, die
Strömungsgeschwindigkeit von Luft, die den Auslaß verläßt,
wird mit einem Strömungsmeter (im Handel zu beziehen von
Ueshima Seisakusho) so eingestellt, daß die
Strömungsgeschwindigkeit, bei der die Luft durch poröse
Folie geht, 5,3 cm/s ist, um so den Druckabfall unter
Verwendung eines Manometers zu messen.
SAMMLUNGSEFFIZIENZ
Die gereckte Probe wird in eine Filterhalterung mit einem
Durchmesser von 100 mm eingesetzt; die Einlaßseite des
Filters wird zur Einstellung einer Strömungsgeschwindigkeit
von 5,3 cm/s, bei der Luft durch die poröse Folie geht,
unter Druck gesetzt. Unter diesen Bedingungen wird
polydispergiertes DOP an der oberen Stromseite mit einer
Konzentration von 10&sup7;/300 ml durchströmen gelassen. Die
Anzahl der durchgelassenen Staubteilchen mit einer
Partikelgröße von 0,1 µm, die durch die poröse Folie gingen,
wird unter Verwendung einer Partikelzählapparatur (PMS LAS-
X-CRT), die an der stromabwärtigen Seite positioniert ist,
gemessen, um die Sammlungseffizienz zu errechnen. Für den
Fall einer Probe, die eine hohe Sammlungseffizienz hat, wird
der Meßzeitraum verlängert, um die Menge der gesammelten
Staubteilchen zur Errechnung der Sammlungseffizienz zu
erhöhen.
Wie oben beschrieben wurde, hat die erfindungsgemäß
hergestellte poröse PTFE-Folie Vorteile als Filtermedium;
sie hat nämlich extrem hohe Sammlungseffizienz für
Mikropartikel, die in Luft oder einem Gas strömen; da sie
eine sehr geringe Porengröße hat, kann sie die Mikropartikel
sammeln, deren Durchmesser kleiner als die Porengröße der
Folie ist; und sie weist einen geringen Druckabfall auf.
Darüber hinaus verursacht die poröse PTFE-Folie, die gemäß
der vorliegenden Erfindung hergestellt ist, wenn sie als
Filtermedium verwendet wird, nicht selbst Staubteilchen oder
eine sekundäre Verschmutzung und kann die Reinigung von Luft
oder Gas mit hoher Effizienz und geringen Kosten
durchführen. Im Fall einer Flüssigkeitsbehandlung kann
erfindungsgemäß eine hohe Durchflußgeschwindigkeit erreicht
werden und daher kann eine große Flüssigkeitsmenge durch
Filtration behandelt werden.
Anspruch[de]
1. Verfahren zur Herstellung einer porösen
Polytetrafluorethylenfolie aus einem ungesinterten
Polytetrafluorethylenband, welches durch
Pastenextrudieren eines feinen
Polytetrafluorethylenpulvers und anschließendes Walzen
erhalten wird, das die Schritte Recken des Bandes in
Längsrichtung bei einer Temperatur zwischen 250 und
320ºC und anschließendes Recken des Bandes in
Querrichtung bei einer Temperatur zwischen 100 und 200ºC
umfaßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Recken bei einem
Reckungs-Flächenverhältnis von mindestens 100
durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 11 bei dem die gereckte Folie
nicht bei einer Temperatur über dem Schmelzpunkt von
Polytetrafluorethylen wärmegehärtet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, das außerdem Laminieren eines
porösen Verstärkungsmaterials auf mindestens eine Seite
der gereckten Folie umfaßt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei das poröse
Verstärkungsmaterial auf die gereckte Folie laminiert
wird, bevor die in Querrichtung gereckte Folie
aufgewickelt wird.