Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein
Rührwerkzeug, nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Flüssige oder teilflüssige Gemische und Emulsionen
entmischen sich häufig bei längerer Lagerung, so daß sie
vor Gebrauch wieder gemischt werden müssen. Bei kleineren
Behältern kann dies durch Schütteln des Behälters
erreicht werden. Bei größeren Behältern jedoch wird das
Vermischen durch Rühren erreicht. Die einfachste und
archaische Art zu Rühren ist von Hand mit einem Stab.
Dabei wird jedoch der am Boden abgesetzte Teil des
Gemischs nur unzureichend aufgerührt und gemischt.
Ferner gibt es Rührquirle, die manuell oder maschinell
gehandhabt werden.
Eine bestimmte Art von Rührquirlen kann beispielsweise in
ein Bohrfutter einer Bohrmaschine eingespannt werden, so
daß die Bohrmaschine als elektrischer Rührquirl verwendet
werden kann. Ein solcher einspannbarer Rührquirl besteht
üblicherweise aus einem Schaft, einer Vielzahl von im
wesentlichen radial vom Schaft abstehenden Rührschaufeln
und einem Ring, die die äußeren Enden der Rührschaufeln
verbindet. Der Ring vergrößert die Stabilität der starren
Rührschaufeln und hält diese in einer definierten
Position zueinander.
Ein solcher Quirl hat den Nachteil, daß er einen relativ
großen, durch den äußeren Ring festgelegten Durchmesser
besitzt und dadurch nicht in Behältern verwendet werden
kann, deren Öffnung klein ist, wie beispielsweise bei
Behältern mit Schraubverschlüssen. Eine größenmäßige
Anpassung ist nicht möglich. Zudem wird der Boden des
Behälters nur unzureichend überstrichen, wenn ein solcher
herkömmlicher Quirl schräg, d. h. nicht senkrecht zum
Boden des Behälters, gehalten wird. Es ist jedoch
besonders wichtig, daß der Boden des Behälters
überstrichen wird, da sich dort insbesondere die
schwereren oder festen Bestandteile des zu rührenden
Gemisches absetzen.
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Rührwerkzeugs;
Fig. 2 einen Querschnitt durch das obere Ende des
Schafts des Rührwerkzeugs gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine Detailansicht des unteren Endes des Schafts
des Rührwerkzeugs gemäß Fig. 1;
Fig. 4 eine vergrößerte Seitenansicht des unteren Endes
des Rührwerkzeugs, und zwar gegenüber Fig. 1 um
90° gedreht;
Fig. 5 eine vergrößerte Draufsicht auf die Kette des
Rührwerkzeugs;
Fig. 6 eine Seitenansicht der Kette entsprechend Fig. 5;
Fig. 7 eine Seitenansicht des Rührwerkzeugs ähnlich Fig.
1, wobei eine Schrägstellung des Quirls
gestrichelt dargestellt ist; und
Fig. 8 eine Ansicht des unteren Teils des Rührwerkzeugs,
wobei verschiedene Zustände beim Ausspreizen der
Kette während des Betriebs dargestellt sind.
Das Rührwerkzeugs gemäß Fig. 1 besteht im wesentlichen aus
einem Schaft 1, einem Kopf 2 und einer Kette 3. Der
Schaft 1 weist an seinem oberen Ende vorzugsweise einen
Sechskant 4 zum Einspannen in ein (nicht gezeigtes)
Bohrfutter auf, der auch in Fig. 2 im Querschnitt gezeigt
ist. Anstatt des Sechskants könnte jegliches andere
Polygon werden, z. B. Vierkant, Fünfkant etc.
An seinem unteren Ende, das in Einzelheiten auch in Fig.
3 dargestellt ist, besitzt der Schaft 1 ein Gewinde 5
sowie einen Führungs- und Haltedorn 6 zum Eingriff mit
der Rührkette 3. Oberhalb des Gewindes 5 ist eine
Abflachung oder ein Planschliff 7 vorgesehen zum Ansetzen
eines Gabelschlüssels beim Aufschrauben des Kopfes 2 auf
den Schaft 1. Eine ähnliche Abflachung bzw. ein ähnlicher
Planschliff 8 ist am Kopf 2 vorgesehen, wie in Fig. 4 am
besten zu sehen ist. Der Kopf 2 weist ferner ein
Innengewinde 9 in axialer Richtung zur Aufnahme des
Gewindes 5 des Schafts 1 sowie einen Durchlaß 10 in
radialer Richtung zur Aufnahme der Kette 3 auf. Es sei
bemerkt, daß der Schaft auch (mit Ausnahme des Gewindes
5) insgesamt einen Querschnitt in Form beispielsweise
eines Sechskants haben könnte. Damit würde sich die
Abflachung 7 erübrigen.
Die Kette 3 ist eine Gliederkette, vorzugsweise von der
Art ähnlich einer Fahrradkette. Jedoch könnte auch
jegliche andere Art von Kette verwendet werden.
Einzelheiten der bevorzugten Ausgestaltung der Kette 3
sind in Fig. 5 und 6 dargestellt. Die Kette 3 kann in
jeglicher gewünschten Länge verwendet werden.
Grundsätzlich wäre es ausreichend, die Kette 3 einseitig
aus dem Kopf herauszuführen. Aus Gründen des
gleichmäßigeren Laufs und der Balance wird jedoch
bevorzugt, die Kette 3 beidseitig aus der Öffnung 10 im
Kopf 2 herauszuführen und die Enden der Kette 3 gleich
lang zu gestalten, wie ist in Fig. 1 dargestellt ist.
Zur Bereitstellung des Kettenquirls wird eine gewünschte
Länge Kette durch die Öffnung im Kopf hindurchgeführt,
bis das mittlere Kettenglied im Kopf zu liegen kommt.
Dann wird der Schaft in den Kopf eingeschraubt. Dabei
fährt der Dorn in das mittlere Kettenglied und sichert
die Kette gegen Herausziehen. Durch Festziehen der
Verschraubung, vorzugsweise mittels Gabelschlüsseln, die
an den Abflachungen an Schaft und Kopf angesetzt werden,
wird ferner die Kette in der Öffnung im Kopf festgeklemmt
und das Gewinde gegen Lösen gesichert.
Wenn der Quirl nun im wesentlichen senkrecht gehalten
wird, hängt die Kette senkrecht nach unten. Somit
benötigt der Kettenquirl nur eine kleine Öffnung zum
Einführen in einen Behälter. Durch das anschließende
Drehen des Quirls spreizen sich die Kettenenden wegen der
Fliehkraft auseinander und wirken als Rührschaufeln.
Selbst wenn der Quirl schräg gehalten wird, kann er doch
mit seinem Kopf am Boden des Behälters gehalten werden,
so daß die Kette während eines Teils ihrer Drehbewegung
am Kopf abgewinkelt wird und am Boden des Behälters
entlanggeführt wird. Durch die Flexibilität der Kette
kann diese beim Umlaufen abgewinkelt werden und zumindest
teilweise den Boden überstreichen.
Ebenso kann ein äußerer Teil der Kette beim Rühren einer
Rundung des Bodens nach oben folgen, beispielsweise in
einem schüsselartigen Rührbehälter oder bei einem
abgerundeten Übergang zwischen Behälterwand und
Behälterboden. Somit wird eine überlegene Rührwirkung
erzielt.
Sämtliche Teile des Quirls bestehen vorzugsweise aus
Metall, insbesondere aus galvanisch verzinktem Stahl.
Jedoch wäre auch eine Ausführung aus widerstandsfähigem
Kunststoffmaterial möglich. Die Auswahl geeigneter
Materialien liegt im Bereich fachmännischen Handelns.
Durch den einfachen Aufbau kann die Kette bei Bedarf
leicht ausgetauscht werden. So kann eine abgenutzte Kette
leicht ersetzt werden, oder aber es kann eine Kette mit
passender Länge für die gewünschte Anwendung des Quirls
eingesetzt werden. Die Verschraubung kann vor Ort von
Hand oder gegebenenfalls durch Gabelschlüssel oder
ähnliches Standardspannwerkzeug gelöst und wieder
festgezogen werden. Notfalls kann die Kette auch relativ
leicht gekürzt werden, falls eine kürzere Kette benötigt
wird, aber nicht zur Verfügung steht. Bei Verwendung
einer Kette ähnlich einer Fahrradkette kann die Länge der
Kette ferner mittels eines handelsübliches
Kettenschlosses verändert werden.