Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen einer
neuen Profilleiste, insbesondere Bodenleiste, die aus einem sichtseitig mit einer
eine Furnierlage und eine transparente Decklage umfassenden Beschichtung versehenen
Profilkörper besteht, nach dem eine aus Furnierblättern zusammengesetzte Furnierbahn
nach einem Vlieskaschieren der einen Seite, der Rückseite, in Streifen mit einer
an die Länge der sichtseitigen Profilkontur des Profilkörpers angepaßten Breite
geschnitten wird, welche Furnierstreifen auf die Sichtseite der vorgefertigten
Profilkörper unter Druckeinwirkung aufgeklebt werden sowie auf eine Vorrichtung
zum Durchführen des Verfahrens.
Nach solchen Verfahren hergestellte Profilleisten weisen meist einen
vorgefertigten Profilkörper aus einem Holzwerkstoff minderer Qualität auf und sind
lediglich an ihrer Sichtseite furniert, um der Profilleiste das gewünschte Aussehen
zu verleihen, wobei zum Schutz der Furnierlage eine transparente Decklage aus
einer Lackschicht aufgebracht wird. Ein derartiges Verfahren zur Herstellung von
Furnieren, die mit einem klebstoffgetränkten, getrockneten Trägermaterial zu einem
flexiblen Verbund verklebt werden, worauf eine Vorbehandlung, wie Schleifen, Bleichen,
Beizen und/oder Lackieren vorgenommen und der Verbund durch Aufbringen auf ein
Substrat zu einem Furnierschichtaufbau ergänzt wird, ist aus der DE 41 35 658 A
bekannt. Da entsprechend der Verwendung dieser Profilleisten als Abschluß- oder
Sockelleisten und insbeson-dere als Bodenprofilleisten die Sichtseiten durch ein
Anschlagen, Anstoßen, Betreten, Befahren od. dgl. einer erheblichen Beanspruchung
ausgesetzt sind, wird die Lackschicht innerhalb recht kurzer Zeiten zerkratzt,
abgeschlagen od. dgl. beschädigt und die Profilleisten unterliegen einem beträchtlichen
Verschleiß.
Es gibt auch schon Overlays zur Erhöhung der Abriebfestigkeit von
Laminatböden od. dgl., doch werden diese Overlays, das sind harzimprägnierte Spezialpapiere,
die durch Druck- und Temperaturanwendung beim Verpressen mit dem Werkstück aushärten,
bisher nur bei Werkstücken mit ebener Oberfläche und aus einem Material minimaler
Quell- und Dehneigenschaften eingesetzt, da die Eigensteifigkeit der Overlays zu
Schwierigkeiten bei einer formgebenden Verarbeitung führt und ein stärker quell-
oder dehnbares Material, wie Echtholz, durch seine quell- oder dehnungsbedingte
Eigenbewegung Oberflächenrisse verursacht. Der Einsatz von Overlays blieb daher
bisher auch im wesentlichen auf das Beschichten von Laminatböden od. dgl. beschränkt.
Ein Verfahren zur Herstellung eines imprägnierten, trockenen, biegsamen
Schichtstoffes zum Laminieren von Holzfurnieren ist aus der DE 14 19 139 A bekannt,
wobei dieser Schichtstoff zwar auf alle typischen Kernmaterialien aufgebracht werden
kann, diese Kernmaterialien müssen allerdings ebene und parallele Oberflächen aufweisen
und von einheitlicher Kompressibilität sein.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
rationellen Herstellung von Profilleisten der eingangs geschilderten Art anzugeben,
das die Herstellung besonders verschleißfester Profilleisten erlaubt. Darüber hinaus
soll eine zweckmäßige Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens geschaffen werden.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß Furnierblätter aus Echtholz
mit vorzugsweise im wesentlichen geradliniger Jahrringzeichnung zur Furnierbahn
aneinandergereiht werden, daß die Furnierbahn vor dem Streifenschneiden an der
Vorderseite geschliffen und unter Hitze- und Druckeinwirkung overlaybeschichtet
wird und daß dann die kaschierten und overlaybeschichteten Furnierstreifen vor
dem Aufkleben auf die Profilkörper erhitzt und während des Andrückens an die Profilkörper
wieder abgekühlt werden, wodurch sich eine echtholzfurnierte Profilleiste einwandfrei
overlaybeschichten läßt. Nach diesem Verfahren hergestellte echtholzfurnierte und
overlaybeschichtete Profilleisten besitzen das Aussehen einer Echtholzleiste und
weisen overlaybedingt eine hochabriebfeste Oberfläche auf, so daß sie bestens für
den Einsatz als Bodenprofile geeignet sind und auch höchsten Beanspruchungen standhalten.
Zum Herstellen furnierter Profilleisten werden einerseits die zu furnierenden
Profilkörper vorgefertigt und anderseits Furnierstreifen vorbereitet, die dann
auf die Sichtseite der Profilkörper aufzukleben sind. Dazu werden Furnierblätter
zu Furnierbahnen zusammengesetzt und randseitig beschnitten, worauf die Furnierbahnen
in Streifen entsprechender Breite zerschnitten werden. Dabei ist es bekannt, zur
Verstärkung der Furnierstreifen die Furnierrückseite, beispielsweise mit einem
leimgetränkten Viskosevlies, zu kaschieren. Durch eine Auswahl der Furnierblätter
hinsichtlich der Jahrringzeichnung kann die Quell- und Dehnfähigkeit dieser Furnierblätter
möglichst eingeschränkt werden und auch das Schleifen der Furnierbahn und die damit
verringerte Furnierstärke beeinträchtigt das Quell- und Dehnungsverhalten des Furnieres.
Das Schleifen selbst bringt darüber hinaus eine vollständig glatte Oberfläche des
Furniers mit sich, die Voraussetzung für ein sauberes, hohlraumfreies Verpressen
der Overlays ist, und die Kaschierung an der Rückseite und die Overlaybeschichtung
an der Vorderseite sorgen für eine Vergleichmäßigung der Furnierbiege- und Festigkeitseigenschaften.
Die so vorbereiteten Furnierstreifen müssen dann entsprechend erhitzt werden,
um zum Aufkleben auf die profilierte Sichtfläche der Profilkörper ausreichend biegsam
zu sein, worauf beim Andrücken der mit einem geeigneten Kleber rückseitig bestrichenen
Furnierstreifen diese wieder soweit abzukühlen sind, daß die Overlaybeschichtung
beim Aufpressen in ihrer der Profilkörperkontur entsprechenden Verformung aushärtet
und es nach dem Aufpressen zu keinen Ablöseerscheinungen kommt. Wird daher ein
geeignetes Furnier ausgewählt und nach dem erfindungsgemäßen Verfahren rück- und
vorderseitig durch Kaschieren bzw. Schleifen und Beschichten vorbereitet, läßt
sich dieses Furnier unter Beachtung der erforderlichen Wärmebehandlung zum Beschichten
beliebig profilierter Profilkörper einsetzen und es entsteht eine Profilleiste
mit einwandfrei furnierter und overlaybeschichteter Sichtseite.
Um das erfindungsgemäße Verfahren durchführen zu können, genügt eine
Beschichtungsvorrichtung mit einem Maschinengestell, das eine sich von einem Werkstückzulauf
zu einer Beschichtungsstation erstreckende Werkstückführung und eine Vorschubeinrichtung
für den Werkstückvorschub aufnimmt, wobei die Beschichtungsstation oberhalb der
Werkstückführung eine Spenderrolle für einen Furnierstreifen und eine der Streifenrückseite
zugeordnete Kleberauftragseinrichtung sowie im Bereich der Werkstückführung eine
Andrückeinrichtung zum Andrücken des Furnierstreifens an die Werkstücke umfaßt,
wenn erfindungsgemäß in der Beschichtungsstation zwischen Spenderrolle und Andrückeinrichtung
eine der Streifenvorderseite zugeordnete Heizeinrichtung vorgesehen ist und die
Andrückeinrichtung Druckschuhe mit im Querschnitt an die zu beschichtende Profilkontur
der Werkstücke angepaßten Druckflächen aufweisen, welche Druckschuhe mit einer
Kühlvorrichtung zur Kühlung der Druckflächen ausgestattet sind. Mit dieser Vorrichtung
können die Furnierstreifen gleichzeitig während des Längsvorschubes der Profilkörper
durch die Beschichtungsstation kontinuierlich aufgebracht werden, wobei es vor
dem Aufbringen zu einer Erwärmung des Furnierstreifens und dann beim Aufkleben
auf die Profilkörper auf Grund der Druckschuhe zu einem großflächigen Andrücken
des Furnierstreifens an die Profilform der Profilkörper kommt. Durch dieses Andrücken
erfolgt nicht nur eine profilkonforme Verformung und eine gleichmäßige Druckbeaufschlagung
des Furnierstreifens, sondern es steht auch eine ausreichende Kühlfläche für die
Abkühlung des Furnierstreifens bis zur Aushärtung des Overlays zur Verfügung.
Als Kühlvorrichtung eignen sich dabei Kühlkanäle innerhalb der Druckschuhe, die
an einen Kühlflüssigkeitskreislauf angeschlossen werden und die vom Furnierstreifen
auf die Druckflächen übertragene Wärme rasch abführen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand rein schematisch veranschaulicht,
und zwar zeigen
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Profilleiste im Querschnitt,
- Fig. 2
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung einer Profilleiste in Seitenansicht
und
- Fig. 3
- die Andrückeinrichtung dieser Vorrichtung in teilgeschnittener Stirnansicht
größeren Maßstabes.
Eine Profilleiste 1, die insbesondere als Bodenleiste Verwendung findet,
weist einen Profilkörper 2 mit einer Beschichtung 3 an der Sichtseite auf, welche
Beschichtung 3 aus einem mit einem Overlay verpreßten Echtholzfurnier besteht.
Zur Herstellung dieser Profilleiste 1 gibt es eine Vorrichtung 4 mit
einem Maschinengestell 5, das eine sich von einem Werkstückzulauf 6 zu einer Beschichtungsstation
7 erstreckende Werkstückführung 8 und eine Vorschubeinrichtung 9, beispielsweise
angetriebene Förderrollen, aufnimmt. Die Beschichtungsstation 7 umfaßt oberhalb
der Werkstückführung 8 eine Spenderrolle 10 für einen Furnierstreifen 11 und eine
der Streifenrückseite zugeordnete Kleberauftragseinrichtung 12 sowie im Bereich
der Werkstückführung 8 eine Andrückeinrichtung 13 zum Andrücken des Furnierstreifens
11 an das Werkstück.
Die Furnierstreifen 11 bestehen aus einem Echtholzfurnier mit im wesentlichen
geradliniger Jahrringzeichnung, welche Streifen an der Rückseite mit einem leimgetränkten
Viskosevlies kaschiert und an der Vorderseite nach einem Schleifen mit einem Overlay
beschichtet sind. Um diese kaschierten und beschichteten Furnierstreifen 11 auf
die profilierte Sichtseite der Profilkörper 2 aufbringen zu können, wird der Furnierstreifen
11 vor dem Aufkleben über eine der Streifenoberseite zugeordnete Heizeinrichtung
14 der Beschichtungsstation 7 bis zum Erweichen der Overlayschicht erwärmt und
dann während des Andrükkens in der Andrückeinrichtung 13 wieder bis zum Aushärten
der Overlayschicht abgekühlt. Dazu weist die Andrückeinrichtung 13 Druckschuhe
15, 16 mit im Querschnitt an die zu beschichtende Profilkontur des Profilkörpers
2 angepaßten Druckflächen 17, 18 auf und diese beispielsweise aus Teflon bestehenden
Druckschuhe 15, 16 sind mit einer Kühlvorrichtung 19, 20 in Form von kühlmittelbeaufschlagbaren
Kühlkanälen u. dgl. zur Kühlung der Druckflächen 17, 18 ausgestattet. Dadurch
werden die Furnierstreifen 11, die in ihrer Breite an die Länge der sichtseitigen
Profilkontur des Profilkörpers angepaßt sind, gleichmäßig mittels der sich in Vorschubrichtung
überlappenden Druckflächen 17, 18 der Druckschuhe an die Sichtseite der Profilkörper
angedrückt und gleichzeitig während des Andrückens abgekühlt, so daß der Furnierstreifen
durch die aushärtende Overlayschicht profilkonform versteift und ein nachgrägliches
Ablösen nicht zu befürchten ist.
Nach dem Aufbringen der Furnierstreifen 11 auf die Profilkörper 2
können im gleichen Durchlauf mit Hilfe einer Schneideinrichtung 21 die über die
Profilkontur überstehenden Randbereiche des Furnierstreifens 11 abgetrennt und
die furnierten Profilkörper zu fertigen Profilleisten abgelängt werden.