Die Erfindung betrifft einen Geradezugverschluss mit Drehwarzenverriegelung
für Repetiergewehre, mit einer in einem Verschlussgehäuse geführten und einen
Kammerstengel für das händische Hin- und Herbewegen tragenden Verschlusshülse,
in der mittels eines Schaftes ein Verriegelungswarzen tragender Verschlusskopf
zwangsgeführt drehbeweglich gelagert ist und die einen Schlagbolzen umfasst, der
von einer Schlagbolzenfeder beaufschlagt ist, welche ferner der Erzeugung eines
Drehimpulses dient, um den Verschlusskopf in der Verschlussstellung in die mit
den Verriegelungswarzen korrespondierende Verriegelungskammer einzudrehen.
Hierzu ist der Verschlusskopf, welcher von der Schlagbolzenfeder
ständig beaufschlagt ist, in Spiralnuten geführt und wird durch die Vorspannung
der Schlagbolzenfeder beim Erreichen des vorderen Bereiches des Verschlussgehäuses
durch eine rechtsdrehende Bewegung in die Verriegelungsstellung überführt; vergleiche
Steyr-Repetiergewehr Modell 1895.
Diese ständige Beaufschlagung des Verschlusskopfes hat aber zur Folge,
dass die rechte Verriegelungswarze über den gesamten Bereich der Führungsbahnen
des Verschlussgehäuses auf diesen federnd aufliegt, was das Vor- und Zurückbewegen
des Geradezugverschlusses erheblich erschwert, ganz abgesehen von dem dabei auftretenden
Verschleiß.
Aus US 3 653 140 A ist ferner ein Geradezugverschluss bekannt, bei
dem zur lösbaren Verriegelung des Verschlusses in der Verschlussstellung Verschlusskopf,
Schaft, Verschlussöse und Verschlussgehäuse in einem vorbestimmten Bereich als
Klemmrichtgesperre mit einem lose hin und her beweglichen Wälzkörper ausgebildet
sind.
Eine solche Ausbildung erfordert eine hohe Herstellungsgenauigkeit
und genaue Dimensionierung der betroffenen Bauteile, da nur in der Sperrstellung
über den Normaldruck quer zur Bewegungsrichtung des Verschlusskopfes das Festlegen
des den Schlagbolzen umfassenden Schaftes in der Verschlussöse erfolgen darf.
Dieser relativ starke Normaldruck führt zu hohen Flächendrücken an den Berührungsstellen
von Wälzkörperschaftverschlusshülse und der zugeordneten Wandung des Verschlussgehäuses,
die bereits nach kurzer Betätigungszeit Formänderungen ergeben können, welche
die gesamte Funktion des Verschlusses in Frage stellen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen
durch eine neue Gestaltung eines Geradezugverschlusses der eingangs genannten Art,
der ohne den genannten Verschleiß einfacher als bisher zu betätigen ist.
Ausgehend von dem bekannten eingangs genannten Geradezugverschluss
ist diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass ein Relativbewegungen
zwischen der Verschlusshülse und dem Verschlusskopf unterbindendes Arretiermittel
als ein von einer Feder in Arretierrichtung beaufschlagter und an der Verschlusshülse
kippbeweglich gelagerter Arretierhebel ausgebildet ist, dessen einer Hebelarm
einen mit einer Rastnut im Schaft des Verschlusskopfes korrespondierenden Rastvorsprung
und dessen anderer Hebelarm eine mit einer Schaltkante der Verschlussbrücke zusammenwirkende
Steuerrampe aufweist, dies alles in derartiger Anordnung, dass beim Bewegen von
Verschlusshülse und Verschlusskopf in die Verschlussstellung der Arretierhebel
mit Erreichen der Verschlussstellung über die Steuerrampe entgegen der Wirkung
der Feder außer Eingriff mit der Rastnut gebracht wird, während beim Bewegen aus
der Verschlussstellung heraus der freiwerdende Arretierhebel mit dessen Rastvorsprung
in die Rastnut des Verschlusskopfes federnd wieder einrastet.
Die Relativbewegungen zwischen der den Kammerstengel tragenden Verschlusshülse
und dem Verschlusskopf werden erfindungsgemäß durch zwei im Schaft des Verschlusskopfes
einander gegenüberliegend angeordnete Spiralnuten erzwungen, denen damit korrespondierende
ortsfeste Nutensteine in der Verschlusshülse zugeordnet sind.
Darüber hinaus weist die Verschlusshülse einander gegenüberliegende
und mit Führungsflächen des Verschlussgehäuses zusammenwirkende Führungswarzen
auf, von denen die eine Führungswarze als Lager für den Arretierhebel dient.
Vorteilhafterweise ist der Schaft des Verschlusskopfes am hinteren
Ende mit einer Schlagbolzenfederbundschraube versehen, die als Widerlager für
die am Bund des Schlagbolzens abgestützte Schlagbolzenfeder dient, über die die
Schlagbolzenfeder mit dem Verschlusskopf in Wirkverbindung steht.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Geradezugverschlusses wird
der erhebliche Drehimpuls auf den Verschlusskopf so lange blockiert, bis dessen
Verriegelungswarzen in den Bereich der Verriegelungskammer gelangt sind. Damit
entfällt beim händischen Vor- und Zurückbewegen des Verschlusses mittels des Kammerstengels
das federnde Anliegen der rechten Verriegelungswarze des Verschlusskopfes an der
jeweils zugeordneten Führungsbahn im Verschlussgehäuse, was die Bedienung wesentlich
erleichtert. Die über den Kammerstengel zu bewegende Masse der Verschlusshülse
wird durch den Arretierhebel nur unwesentlich erhöht, ist also für den Bedienungskomfort
vernachlässigbar. Der Verschleiß der Verschlussteile wird ebenfalls verringert,
was sich auf die sichere Verriegelung des Verschlusskopfes günstig auswirkt.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung mehr
oder minder schematisch dargestellten Geradezugverschlusses für ein Repetiergewehr
beschrieben.
Es zeigen:
- Figur 1
- die wesentlichen Teile eines Geradezugverschlusses gemäß der Erfindung in unverriegelter
Stellung seines Verschlusskopfes in perspektivischer Darstellung,
- Figur 1a
- einen vergrößerten Ausschnitt der Figur 1, Figur 2 einen Längsschnitt durch
den Geradezugverschluss gemäß Figur 1,
- Figur 3
- einen Schnitt gemäß der Linie A-A in Figur 2,
- Figur 4
- den Geradezugverschluss nach Figur 1 in verriegelter Stellung des Verschlusskopfes,
- Figur 4a
- einen vergrößerten Ausschnitt der Figur 3,
- Figur 5
- einen Längsschnitt durch den Verschluss gemäß Figur 1 in der verriegelten Stellung,
- Figur 6
- einen Schnitt gemäß der Linie B-B in Figur 5, und
- Figur 7
- in vergrößerter Darstellung eine Einzelheit der drehbeweglichen Lagerung zwischen
der Verschlusshülse und dem Verschlusskopf des Geradezugverschlusses gemäß Figur
1.
In den Figuren der Zeichnung sind der Übersicht halber im wesentlichen
lediglich die Verschlusshülse (24) und die ihr zugeordneten erfindungsgemäß ausgebildeten
Teile dargestellt, während das zugeordnete Repetiergewehr mit dem Lauf, dem Patronenlager
und dem Abzug weggelassen sind.
Ein insgesamt mit der Bezugsziffer 20 bezeichneter Geradezugverschluss
umfasst ein eine Verschlussbrücke 21 aufweisendes Verschlussgehäuse 22 mit einer
einen Schlagbolzen 23 umfassenden Verschlusshülse 24, in der über einen Schaft
26 ein Verschlusskopf 27 zwangsgeführt drehbeweglich gelagert ist. Die Verschlusshülse
24 trägt einen Kammerstengel 28 für das händische Hin- und Herbewegen im Verschlussgehäuse
22.
Zur Lagerung der Verschlusshülse 24 im Verschlussgehäuse 22 dienen
an der Innenwandung des Verschlussgehäuses 22 vorgesehene Führungsflächen 30, 31
und 32, von denen die einander gegenüberliegenden Führungsflächen 30 und 32 eine
Führungsnut 34 bilden; vergleiche Figur 3.
Die Verschlusshülse 24 greift mit einer linken Führungswarze 36 in
die genannte Führungsnut 34 ein und liegt mit einer größeren gegenüberliegenden
rechten Führungswarze 38 auf der genannten Führungsfläche 31 auf.
Dem in bezug auf die Figur 2 freien Ende der Verschlusshülse 24 sind
eine Schlossmutter 40 mit deren im einzelnen nicht dargestellten Funktionsteilen
- Sicherungsflügel und ähnliches - sowie der bereits genannte Kammerstengel 28
zugeordnet. Der Verschlusskopf 27 trägt zwei einander gegenüberliegende Verriegelungswarzen
42 und 43. Über einen integralen Schaft 26 ist der Verschlusskopf 27 in der Verschlusshülse
24 zwangsgeführt drehbeweglich gelagert, wie dies die Figur 7 zeigt. Hierzu sind
in der Verschlusshülse 24 zwei einander gegenüberliegende Spiralnuten 48 und 49
vorgesehen, in die damit korrespondierende Nutensteine 50, 51 eingreifen, welche
in der Verschlusshülse 24 fest angeordnet sind. Eine zwischen einer Schlagbolzenfederbundschraube
52, die am hinteren Ende des Schaftes 26 sitzt, und einem Bund 54 des Schlagbolzens
23 eingespannte Schlagbolzenfeder 53 umfasst in bekannter Weise den Schlagbolzen
23 und wirkt somit auf den Verschlusskopf 27, hat also das Bestreben, dem Verschlusskopf
27 längs der Spiralnuten 48 und 49 einen in bezug auf Figur 1 nach rechts gerichteten
Drehimpuls aufzuzwingen.
Um diesen Drehimpuls nur dann wirksam werden zu lassen, wenn sich
die Verriegelungswarzen 42 und 43 des Verschlusskopfes 27 im Bereich der Verriegelungskammer
44, also in der Verriegelungsstellung befinden, ist ein Arretierhebel 58 vorgesehen,
der an der rechten Führungswarze 38 der Verschlusshülse 24 um den Drehpunkt 59
schwenkbar gelagert ist und einen kurzen Hebelarm 61 mit einem Rastvorsprung 62
sowie einen langen Hebelarm 63 mit einer Steuerrampe 64 umfasst, sowie im Bereich
der Steuerrampe 64 von einer Feder 65 im Gegenuhrzeigersinne beaufschlagt ist,
die sich in Sacklochbohrungen des Arretierhebels 58 und der Wandung der Verschlusshülse
24 befindet; vergleiche Figur 2. Dem Rastvorsprung 62 ist eine Rastnut 66 zugeordnet,
die sich in der Wandung des Verschlusskopfes 27 befindet. In der in Figur 2 dargestellten
Schaltstellung "Verschluss geöffnet" greift der Rastvorsprung 62 in die Rastnut
66 ein und verhindert somit Relativbewegungen zwischen dem Verschlusskopf 27 und
der ihn lagernden Verschlusshülse 24. Das hintere Ende des langen Hebelarmes 63
mit der Steuerrampe 64 befindet sich hinter der Verschlussbrücke 21, deren Schaltkante
69 in die Bewegungsbahn der Steuerrampe 64 ragt.
Wird der vorstehend beschriebene Geradezugverschluss 20 mittels des
Kammerstengels 28 in bezug auf die Waffenachse nach vorne bewegt, so gibt der am
Drehpunkt 59 gelagerte Arretierhebel 58 durch das Auflaufen der Steuerrampe 64
auf die Schaltkante 69 der Verschlussbrücke 21 im Uhrzeigersinne entgegen der
Kraft der Feder 65 durch das Ausrasten des Rastvorsprungs 62 aus der Rastnut 66
den Verschlusskopf 27 frei, wie dies aus Figur 5 zu ersehen ist. Hierdurch kann
der Verschlusskopf 27 über den durch die Schlagbolzenfeder 53 erzeugten Drehimpuls
mit seinen Verriegelungswarzen 42 und 43 in der mit diesen korrespondierenden Verriegelungskammer
44 mit einer Drehung von 90° nach rechts eindrehen und damit den Verschlusskopf
27 verriegeln, wie dies in Figur 5 dargestellt ist. Wird der Verschluss geöffnet
und die Verschlusshülse 24 über den Kammerstengel 28 in bezug auf die Waffenachse
nach hinten bewegt, also geöffnet, so wird die Steuerrampe 64 des Arretierhebels
58 unter der Verschlussbrücke 21 hindurch gezogen und, sobald sie diese passiert
hat, freigegeben. Über die in einer Sacklochbohrung im hinteren Bereich des langen
Hebelarms 63 des Arretierhebels 58 gelagerte Feder 65 wird dieser sofort nach
der Freigabe um den Drehpunkt 59 im Gegenuhrzeigersinne bewegt, bis der Rastvorsprung
62 erneut in die Rastnut 66 einrastet und damit den Verschlusskopf 27 gegenüber
der Verschlusshülse 24 festlegt. Jedwede Relativbewegungen zwischen dem Verschlusskopf
27 und der Verschlusshülse 24 sind damit erneut blockiert, und der Geradezugverschluss
20 lässt sich gleitend leicht hin und her bewegen.