Die Erfindung betrifft ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial,
das durch eine spezielle Sensibilierung eine erhöhte Empfindlichkeit gegen Licht
aus dem roten Spektralbereich aufweist.
Üblicherweise wird in Colornegativ-Filmen (CN-Film) das rotempfindliche
Schichtpaket so sensibilisiert, daß das Sensibilisierungsmaximum bei ca. 650 nm
liegt und die Flanken der Sensibilisierungsbande in Richtung zu kürzeren und längeren
Weilerlängen insbesondere zum grünen Spektralbereich, steil abfallen. Die Sensibilisierungskurve
eines typischen CN-Films ist in Fig. 1 wiedergegeben. Auf diese Weise wird eine
gute Farbtrennung und eine hohe Brillanz des CN-Films erreicht.
Es hat immer wieder Versuche gegeben, die Empfindlichkeit bzw. die
Farbwiedergabe zu verbessern. In EP-A-0 409 019 wird z.B. ein farbfotografisches
Aufzeichnungsmaterial mit verbesserter Farbwiedergabe beschrieben, die dadurch
erreicht wird, daß beispielsweise sowohl die grünempfindlichen als auch die rotempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschichten durch Verwendung eines oder mehrerer sogenannter
Lückensensibilisierungsfarbstoffe eine zusätzliche Sensibilisierung für Licht aus
dem Lückenbereich zwischen zwei benachbarten Hauptspektralbereichen, im vorliegenden
Fall zwischen Grün und Rot (580 - 620 nm) erhalten. Hierdurch werden die benachbarten
spektralen Empfindlichkeitskurven im Bereich der Nebenspektralempfindlichkeit (Lücke)
angehoben, so daß bei Belichtung in diesem Bereich höchstens 0,6 logarithmische
Belichtungseinheiten mehr erforderlich sind, um die gleiche Farbdichte wie im Bereich
der benachbarten Hauptspektralempfindlichkeit zu erzeugen.
Darüber hinaus gab es immer wieder Versuche, die Empfindlichkeit der
rotempfindlichen Schichten durch langwellige Verschiebung der Sensibilisierungsbande
zu erhöhen. Das führte aber in allen Fällen zu einer Verschlechterung der Farbwiedergabe,
wobei insbesondere die Farben Rittersporn und Purple nach Rot verschoben wurden.
Es wurde nun gefunden, daß die Empfindlichkeit des rotempfindlichen
Schichtpaketes ohne Nachteile für die Farbwiedergabe dadurch erhöht werden kann,
daß die Sensibilisierungsbande im Bereich der Hauptspektralabsorption Rot (λ
> 620 nm) in allen Teilschichten des rotempfindlichen Schichtpaketes symmetrisch
d.h. in Richtung sowohl zu größeren als auch zu kleineren Wellenlängen, verbreitert
wird.
Gegenstand der Erfindung ist ein hochempfindliches farbfotografisches
Aufzeichnungsmaterial mit mindestens einer rotempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichteneinheit,
der ein Cyankuppler zugeordnet ist, mindestens einer grünempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichteneinheit,
der ein Magentakuppler zugeordnet ist, mindestens einer blauempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichteneinheit,
der ein Gelbkuppler zugeordnet ist, und gegebenenfalls weiteren nicht lichtempfindlichen
Schichten, dadurch gekennzeichnet, daß die rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichteneinheit
mindestens zwei rotempfindliche Teilschichten umfaßt, die mit Sensibilisierungsfarbstoffen
derart sensibiilsiert sind, daß sich eine durch folgende Parameter charakterisierte
Sensibilisierungsbande ergibt:
635 nm ≤ λ(Smax) ≤ 660 nm
b80 ≥ 35 nm
b50 ≥ 56 nm
b20 ≥ 96 nm,
worin bedeuten:
λ(Smax)
Wellenlänge des Sensibilisierungsmaximums (100 % Intensität);
b80
Breite der Sensibilisierungsbande bei 80 % der maximalen Intensität;
b50
Breite der Sensibilisierungsbande bei 50 % der maximalen Intensität;
b20
Breite der Sensibilisierungsbande bei 20 % der maximalen Intensität;
Zweckmäßigerweise wird man darauf achten, daß die Sensibilisierungsbande
nicht beliebig breit wird, um eine zu starke Überlappung benachbarter Sensibilisierungsbanden
zu vermeiden. Günstig für die Farbwiedergabequalität ist es daher, wenn die Breite
der Sensibilisierungsbande folgende Werte nicht überschreitet:
b80: 70 nm
b50: 95 nm
b20: 145 nm.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
b80 ≥ 49 nm
b50 ≥ 71 nm
b20 ≥ 111 nm.
In einer noch weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
70 nm ≥ b80 ≥ 65 nm
95 nm ≥ b50 ≥ 89 nm
145 nm ≥ b20 ≥ 130 nm.
Die Einstellung der erfindungsgemäß charakterisierten Sensibilisierungsbande
erreicht man beispielsweise dadurch, daß man für die Sensibilisierung der betreffenden
Schichten ausgeht von einem Gemisch von Sensibilisierungsfarbstoffen, von denen
mindestens einer ein Sensibilisierungsmaximum im Bereich der Hauptspektralempfindlichkeit
hat, während ein oder mehrere andere Sensibilisierungsfarbstoffe des Gemisches
ein Sensibilisierungsmaximum haben, das gegenüber dem Sensibilisierungsmaximum
des erstgenannten Sensibilisierungsfarbstoffes geringfügig nach kürzeren und/oder
längeren Wellenlängen verschoben ist, und daß man den Anteil der letztgenannten
Sensibilisierungsfarbstoffe im Gemisch entsprechend erhöht. Im vorliegenden Fall
können beispielsweise einem üblichen Rotsensibilisierungsfarbstoff (
Rot") sowohl ein Sensiblisierungsfarbstoff mit kurzwellig verschobenem
Sensibilisierungsmaximum (Kurzrot") als auch ein Sensiblisierungsfarbstoff
mit langwellig verschobenem Sensibilisierungsmaximum (Langrot")
beigemischt sein und der Anteil der letztgenannten Farbstoffe im Gemisch kann entsprechend
erhöht sein, um eine erfindungsgemäß verbreiterte Sensibilisierungsbande einzustellen.
Die gleiche Maßnahme wird man zweckmäßigerweise für alle Teilschichten der rotempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschichteneinheit anwenden, wenn auch die in den verschiedenen
Teilschichten verwendeten Farbstoffe und/oder deren Mischungsverhältnisse nicht
übereinzustimmen brauchen.
Die Sensibilisierung der Silberhalogenidemulsionen erfolgt in der
üblichen Weise. Die Sensibilisierungsfarbstoffe können als Gemisch gleichzeitig
oder einzeln nacheinander der Silberhalogenidemulsion zugesetzt werden. Auch die
Zugabe eines oder mehrerer Sensibilisierungsfarbstoffe bereits während der Kornwachstumsphase
und/oder während der chemischen Reifung ist möglich.
Beispiele für farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien sind insbesondere
Colornegativfilme, und Colorumkehrfilme. Eine Übersicht über typische farbfotografische
Materialien sowie bevorzugte Ausführungsformen und Verarbeitungsprozesse findet
sich in Research Disclosure 37038 (Februar 1995).
Die fotografischen Materialien bestehen aus einem Träger, auf den
wenigstens eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht aufgebracht ist.
Als Träger eignen sich insbesondere dünne Filme und Folien. Eine Übersicht über
Trägermaterialien und auf deren Vorder- und Rückseite aufgetragene Hilfsschichten
ist in Research Disclosure 37254, Teil 1 (1995), S. 285 dargestellt.
Die farbfotografischen Materialien enthalten üblicherweise mindestens
je eine rotempfindliche, grünempfindliche und blauempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht
sowie gegebenenfalls Zwischenschichten und Schutsschichten.
Farbfotografische Filme wie Colornegativfilme und Colorumkehrfilme
weisen in der nachfolgend angegebenen Reihenfolge auf dem Träger 2 oder 3 rotemplindliche,
blaugrünkuppelnde Silberhalogenidemulsionsschichten, 2 oder 3 grünempfindliche,
purpurkuppelnde Silberhalogenidemulsionsschichten und 2 oder 3 blauempfindliche,
gelbkuppelnde Silberhalogenidemulsionsschichten auf Die Schichten gleicher spektraler
Empfindlichkeit unterscheiden sich in ihrer fotografischen Empfindlichkeit, wobei
die weniger empfindlichen Teilschichten in der Regel näher zum Träger angeordnet
sind als die höher empfindlichen Teilschichten.
Zwischen den grünempfindlichen und blauempfindlichen Schichten ist
üblicherweise eine Gelbfilterschicht angebracht, die blaues Licht daran hindert,
in die darunter liegenden Schichten zu gelangen.
Die Möglichkeiten der unterschiedlichen Schichtanordnungen und ihre
Auswirkungen auf die fotografischen Eigenschaften werden in J. Inf. Rec. Mats.,
1994, Vol. 22, Seiten 183 - 193 beschrieben.
Abweichungen von Zahl und Anordnung der lichtempfindlichen Schichten
können zur Erzielung bestimmter Ergebnisse vorgenommen werden. Zum Beispiel können
alle hochempfindlichen Schichten zu einem Schichtpaket und alle niedrigempfindlichen
Schichten zu einem anderen Schichtpaket in einem fotografischen Film zusammengefaßt
sein, um die Empfindlichkeit zu steigern (DE-A-25 30 645).
Wesentliche Bestandteile der fotografischen Emulsionsschichten sind
Bindemittel, Silberhalogenidkörner und Farbkuppler.
Angaben über geeignete Bindemittel finden sich in Research Disclosure
37254, Teil 2 (1995), S. 286.
Angaben über geeignete Silberhalogenidemulsionen, ihre Herstellung,
Reifung, Stabilisierung und spektrale Sensibilisierung einschließlich geeigneter
Spektralsensibilisatoren finden sich in Research Disclosure 36544 (Sept.1994) und
Research Disclosure 37254, Teil 3 (1995), S. 286 und in Research Disclosure 37038,
Teil XV (1995), S. 89.
Fotografische Materialien mit Kameraempfindlichkeit enthalten üblicherweise
Silberbromidiodidemulsionen, die gegebenenfalls auch geringe Anteile Silberchlorid
enthalten können. Fotografische Kopiermaterialien enthalten entweder Silberchloridbromidemulsionen
mit bis 80 mol-% AgBr oder Silberchloridbromidemulsionen mit über 95 mol-% AgCl.
Angaben zu den Farbkupplern finden sich in Research Disclosure 37254,
Teil 4 (1995), S. 288 und in Research Disclosure 37038, Teil II (1995), S. 80.
Die maximale Absorption der aus den Kupplern und dem Farbentwickleroxidationsprodukt
gebildeten Farbstoffe liegt vorzugsweise in den folgenden Bereichen: Gelbkuppler
430 bis 460 nm, Magentakuppler 540 bis 560 nm, Cyankuppler 630 bis 700 nm. Die
Farbkuppler sind den betreffenden Silberhalogenidemulsionsschichteneinheiten bzw.
deren Teilschichten räumlich und spektral zugeordnet.
Unter räumlicher Zuordnung ist dabei zu verstehen, daß sich der Farbkuppler
in einer solchen räumlichen Beziehung zu der betreffenden Silberhalogenidschicht
befindet, daß eine Wechselwirkung zwischen ihnen möglich ist, die eine bildmäßige
Übereinstimmung zwischen dem bei der Entwicklung gebildeten Silberbild und dem
aus dem Farbkuppler erzeugten Farbbild zuläßt. Dies wird in der Regel dadurch erreicht,
daß der Farbkuppler in der Silberhalogenidemulsionsschicht selbst enthalten ist
oder in einer hierzu benachbarten gegebenenfalls nicht lichtempfindlichen Bindemittelschicht.
Unter spektraler Zuordnung ist zu verstehen, daß die Spektralempfindlichkeit
der betreffenden lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsion und die Farbe des aus
dem räumlich zugeordneten Farbkuppler erzeugten Teilfarbenbildes in einer bestimmten
Beziehung zueinander stehen, wobei der Spektralempfindlichkeit jedes einzelnen
Farbauszuges (Rot, Grün, Blau) ein komplementärfarbiges Teilfarbenbild (Cyan, Magenta,
Gelb) zugeordnet ist.
In farbfotografischen Filmen werden zur Verbesserung von Empfindlichkeit,
Körnigkeit, Schärfe und Farbtrennung häufig Verbindungen eingesetzt, die bei der
Reaktion mit dem Entwickleroxidationsprodukt Verbindungen freisetzen, die fotografisch
wirksam sind, z.B. DIR-Kuppler, die einen Entwicklungsinhibitor abspalten.
Angaben zu solchen Verbindungen, insbesondere Kupplern, finden sich
in Research Disclosure 37254, Teil 5 (1995), S. 290 und in Research Disclosure
37038, Teil XIV (1995), S. 86.
Die meist hydrophoben Farbkuppler, aber auch andere hydrophobe Bestandteile
der Schichten, werden üblicherweise in hochsiedenden organischen Lösungsmitteln
gelöst oder dispergiert. Diese Lösungen oder Dispersionen werden dann in einer
wäßrigen Bindemittellösung (üblicherweise Gelatinelösung) emulgiert und liegen
nach dem Trocknen der Schichten als feine Tröpfchen (0,05 bis 0,8 mm Durchmesser)
in den Schichten vor.
Geeignete hochsiedende organische Lösungsmittel, Methoden zur Einbringung
in die Schichten eines fotografischen Materials und weitere Methoden, chemische
Verbindungen in fotografische Schichten einzubringen, finden sich in Research Disclosure
37254, Teil 6 (1995), S. 292.
Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit
angeordneten nicht lichtempfindlichen Zwischenschichten können Mittel enthalten,
die eine unerwünschte Diffusion von Entwickleroxidationsprodukten aus einer lichtempfindlichen
in eine andere lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher spektraler Sensibilisierung
verhindern.
Geeignete Verbindungen (Weißkuppler, Scavenger oder EOP-Fänger) finden
sich in Research Disclosure 37254, Teil 7 (1995), S. 292 und in Research Disclosure
37038, Teil III (1995), S. 84.
Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht absorbierende Verbindungen,
Weißtöner, Abstandshalter, Filterfarbstoffe, Formalinfänger, Lichtschutzmittel,
Antioxidantien, Dmin-Farbstoffe, Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-,
Kuppler- und Weißenstabilität sowie zur Verringerung des Farbschleiers, Weichmacher
(Latices), Biocide und anderes enthalten.
Geeignete Verbindungen finden sich in Research Disclosure 37254, Teil
8 (1995), S. 292 und in Research Disclosure 37038, Teile IV, V, VI, VII, X, XI
und XIII (1995), S. 84 ff.
Die Schichten farbfotografischer Materialien werden üblicherweise
gehartet, d.h., das verwendete Bindemittel, vorzugsweise Gelatine, wird durch geeignete
chemische Verfahren vernetzt.
Geeignete Härtersubstanzen finden sich in Research Disclosure 37254,
Teil 9 (1995), S. 294 und in Research Disclosure 37038, Teil XII (1995), Seite
86.
Nach bildmäßiger Belichtung werden farbfotografische Materialien ihrem
Charakter entsprechend nach unterschiedlichen Verfahren verarbeitet. Einzelheiten
zu den Verfahrensweisen und dafür benötigte Chemikalien sind in Research Disclosure
37254, Teil 10 (1995), S. 294 sowie in Research Disclosure 37038, Teile XVI bis
XXIII (1995), S. 95 ff. zusammen mit exemplarischen Materialien veröffentlicht.
Beispiel 1
Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial für die Colornegativfarbentwicklung
wurde hergestellt (Schichtaufbau 1 - Vergleich), indem auf einen transparenten
Schichtträger aus Cellulosetriacetat die folgenden Schichten in der angegebenen
Reihenfolge aufgetragen wurden. Die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf 1
m2. Für den Silberhalogenidauftrag werden die entsprechenden Mengen AgNO3
angegeben.
Alle Silberhalogenidemulsionen waren pro 1 mol AgNO3 mit 0,5 g 4-Hydroxy-6-methyl-
1,3,3a,7-tetraazainden stabilisiert.
Schichtaufbau 1
Schicht 1:
(Antihaloschicht)
schwarzes kolloidales Silbersol mit
0,3 g Ag
1,2 g Gelatine
0,4 g UV-Absorber XUV-1
0,02 g Trikresylphosphat (TKP)
Schicht 2:
(Zwischenschicht)
1,0 g Gelatine
Schicht 3:
(1. rotsensibilisierte Schicht, gering empfindlich)
rotsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (4 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser
0,5 µm; spektral sensibilisiert mit den Sensibilisierungsfarbstoffen XRS-1, XRS-2
und XRS-3 im Verhältnis 1: 3: 0,5) aus 2,7 g AgNO3, mit
2,0 g Gelatine
0,88 g Cyankuppler XC-1
0,05 g farbiger Kuppler XCR-1
0,07 g farbiger Kuppler XCY-1
0,02 g DIR-Kuppler XDIR-1
0,75 g TKP
Schicht 4:
(2. rotsensibilisierte Schicht, hochempfindlich)
rotsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (12 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser
1,0 µm; spektral sensibilisiert mit den Sensibilisierungsfarbstoffen XRS-1, XRS-2
und XRS-3 im Verhältnis 1: 3,1: 0,3) aus 2,2 g AgNO3 , mit
1,8 g Gelatine
0,19 g Cyankuppler XC-2
0,17 g TKP
Schicht 5:
(Zwischenschicht)
0,4 g Gelatine
0,15 g Weißkuppler XW-1
0,06 g Aluminiumsalz der Aurintricarbonsäure
Schicht 6:
(1. grünsensibilisierte Schicht, gering empfindlich)
grünsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (4 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser
0,35 µm; spektral sensibilisiert mit den Sensibilisierungsfarbstoffen XGS-1, XGS-2
und XGS-3 im Verhältnis 2,8: 1: 0,2) aus 1,9 g AgNO3 , mit
1,8 g Gelatine
0,54 g Magentakuppler XM-1
0,065 g farbiger Kuppler XMY-1
0,24 g DIR-Kuppler XDIR-1
0,6 g TKP
Schicht 7:
(2. grünempfindliche Schicht, hochempfindlich)
grünsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (9 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser
0,8 µm; spektral sensibilisiert mit den Sensibilisierungsfarbstoffen XGS-1, XGS-2
und XGS-3 im Verhältnis 2,8: 0,9: 0,25) aus 1,25 g AgNO3 , mit
1,1 g Gelatine
0,195 g Magentakuppler XM-2
0,05 g farbiger Kuppler XMY-2
0,245 g TKP
Schicht 8:
(Gelbfilterschicht)
gelbes kolloidales Silbersol mit
0,09 g Ag
0,25 g Gelatine
0,08 g Scavenger XSC-1
0,40 g Formaldehydfänger XFF-1
0,08 g TKP
Schicht 9:
(1. blauempfindliche Schicht, gering empfindlich)
blausensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (6 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser
0,6 µm; spektral sensibilisiert mit dem Sensibilisierungsfarbstoff XBS-1) aus 0,9
g AgNO3 , mit
2,2 g Gelatine
1,1 g Gelbkuppler XY-1
0,037 g DIR-Kuppler XDIR-1
1,14 g TKP
Schicht 10:
(2. blauempfindliche Schicht, hochempfindlich)
blausensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (10 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser
1,2 µm; spektral sensibilisiert mit dem Sensibilisierungsfarbstoff XBS-1) aus 0,6
g AgNO3 , mit
0,6 g Gelatine
0,2 g Gelbkuppler XY-1
0,003 g DIR-Kuppler XDIR-1
0,22 g TKP
Schicht 11:
(Mikratschicht)
Mikrat-Silberbromidiodidemulsion (0,5 mol-% Iodid: mittlerer Korndurchmesser 0,06
µm) aus 0,06 g AgNO3 , mit
1,0 g Gelatine
0,3 g UV-Absorber XUV-2
0,3 g TKP
Schicht 12:
(Schutz- und Härtungsschicht)
0,25 g Gelatine
0,75 g Härtungsmittel XH-1,
so daß der Gesamtschichtaufbau nach der Härtung einen Quellfaktor 3,5 hatte.
In Schichtaufbau 1 verwendete Verbindungen:
In Schichtaufbau 1 verwendete Sensibilisierungsfarbstoffe:
Nach Aufbelichten eines Graukeils wird das Material nach einem Colornegativ-Entwicklungsverfahren
verarbeitet, das in The British Journal of Photography",
1974, Seiten 597 und 198 beschrieben ist.
Mit dem so hergestellten Versuchsfilm ergibt sich die in Fig. 2 dargestellte
Empfindlichkeitsverteilung.
Zur Charakterisierung dieser und der nachfolgend beschriebenen erfindungsgemäßen
Sensibilisierungsvarianten werden weiterhin das Empfindlichkeitsmaximum und die
Breite der Empfindlichkeitsverteilung [rot] bei 80 %, 50 % und 20 %, bezogen auf
die maximale Intensität der Sensibilisierungsbande benutzt (b80, b50,
b20). Für das Vergleichsbeispiel ergeben sich die in Tabelle 1, Zeile
1 (Vergleich) gezeigten Werte. In der Tabelle 1 sind auch die entsprechenden Werte
(b80, b50, b20, sowie erreichte Empfindlichkeitserhöhung)
für die in den nachfolgend Beispielen beschriebenen Schichtaufbauten 2-6 dargestellt.
Für die farbmetrische Beschreibung von CN-Filmen werden üblicherweise
CIELAB-Messungen benutzt. Die Methode ist ausführlich, z.B. in R.W.G. Hunt
The Reproduction of Color", Fountain Press (1988) beschrieben.
Die Farbwiedergabe wird mit Hilfe der Luminanz L und den Chromatizitätskonstanten
a und b charakterisiert. Mit Hilfe dieser Größen lassen sich Farbabstände ΔE
bestimmen, die Aussagen über eine Veränderung der Farbsättigung bzw. der Farbtonverschiebung
gestatten. Erfahrungsgemäß ist eine Verschiebung von 3-5 ΔE-Einheiten für
das menschliche Auge wahrnehmbar.
In Tabelle 2 ist für den Schichtaufbau 1 (Vergleichsfilm) die farbmetrische
Charakterisierung und in Fig. 3 die graphische Darstellung der Chromatizitätskonstanten
a und b angegeben.
Für die in den folgenden Beispielen beschriebenen erfindungsgemäßen
Versuchsfilme wird die farbmetrische Beschreibung ausschließlich tabellarisch erfolgen,
wobei die Farbabstände ΔE zur Charakterisierung gewählt werden.
Außer den bereits genannten Sensibilisierungsfarbstoffen wurden dabei
noch die folgenden verwendet:
Farbmetrische Charakterisierung des Vergleichsfilms (Schichtaufbau 1) Nr. Farbe Name L a b 1DSdark skin36.929.122.8 2Halight skin72.814.419.3 3Hiblue sky50.1-16.2-24.7 4Pffoliage35.4-11.414.7 5Bfblue flower65.511.0-17.0 6BGbluish green71.8-24.0-11.0 7Oorange58.030.959.2 8PBpurphlish blue35.5-0.3-36.5 9MRmoderate red44.345.019.3 10Ppurple28.826.9-10.3 11YGyellow green71.61.460.0 12OYorange yellow70.217.067.8 13Bblue21.36.1-39.4 14Ggreen43.8-36.319.9 15Rred33.350.232.6 16Yyellow73.413.776.6 17Mmagenta48.746.9-8.6 18Ccyan45.1-31.7-27.8 19Grau_0.05white89.11.0-3.2 20Grau_0.2neutral 884.50.8-1.8 21Grau_0.4neutral 6.573.50.70.0 22Grau_0.7neutral 549.70.2-0.4 23Grau_1.05neutral 3.524.0-2.0-3.4 24Grau_1.5black8.5-0.4-4.5
Die mit den in den nachfolgenden Beispielen beschriebenen Schichtaufbauten
2-6 erreichte Verschiebung der Farbwiedergabe im Vergleich zu Schichtaufbau 1 ist
in Tabelle 3 dargestellt.
Verschiebung der Farbwiedergabe im Vergleich zu Schichtaufbau 1 (Farbdifferenz
ΔE) Farbdifferenz [ΔE] im Vergleich zu Schichtaufbau 1 Schichtaufbau 2 3 4 5 6 Nr. Farbe 1DS0.20.20.60.61.2 2Ha0.10.10.40.30.7 3Hi0.20.20.50.51.0 4Pf0.10.00.40.41.2 5Bf0.30.30.70.70.9 6BG0.50.61.11.01.9 7O0.10.20.30.20.5 8PB0.00.00.10.10.4 9MR0.20.20.50.50.9 10P0.40.40.70.71.4 11YG0.20.20.40.40.6 12OY0.00.00.20.30.4 13B0.10.10.20.20.3 14G0.60.71.61.42.9 15R0.00.00.10.00.3 16Y0.00.00.10.00.3 17M0.30.30.60.61.0 18C0.10.10.10.10.3 19Grau_0.050.00.00.10.10.3 20Grau_0.20.10.10.30.20.7 21Grau_0.40.30.30.80.91.6 22Grau_0.70.40.51.21.22.2 23Grau_1.050.20.20.60.61.2 24Grau_1.50.00.00.10.10.2
Beispiel 2
In dem erfindungsgemäßen Schichtaufbau 2 wurde die spektrale Sensibilisierung
des rotempfindlichen Schichtpaketes wie folgt vorgenommen:
Mit dieser Sensibilisierung wurde die Empfindlichkeit gegenüber dem
Vergleichstyp um ca. 30% gesteigert.
Die Beschreibung der Empfindlichkeitsverteilung (Tabelle 1, Fig. 4)
zeigt die symmetrische Verbreiterung der Sensibilisierungsbande vor allem im Bereich
der Hauptspektralempfindlichkeit.
Die farbmetrische Beschreibung (Tabelle 3) ergibt, daß auf diese Weise
nur geringfügige und keinesfalls bildwirksame Veränderungen in der Farbwiedergabe
resultieren.
Beispiel 3
In dem erfindungsgemäßen Schichtaufbau 3 wurde die spektrale Sensibilisierung
des rotempfindlichen Schichtpaketes wie folgt vorgenommen:
Mit dieser Sensibilisierung wurde die Empfindlichkeit gegenüber dem
Vergleichstyp um ca. 30% gesteigert.
Die Beschreibung der Empfindlichkeitsverteilung (Tabelle 1) zeigt
die symmetrische Verbreiterung der Sensibilisierungsbrande vor allem im Bereich
der Hauptspektralempfindlichkeit.
Die farbmetrische Beschreibung (Tabelle 3) ergibt, daß auf diese Weise
nur geringfügige und keinesfalls bildwirksame Veränderungen in der Farbwiedergabe
resultieren.
Beispiel 4
In dem erfindungsgemäßen Schichtaufbau 4 wurde die spektrale Sensibilisierung
des rotempfindlichen Schichtpaketes wie folgt vorgenommen:
Mit dieser Sensibilisierung wurde die Empfindlichkeit gegenüber dem
Vergleichstyp um ca. 60 % gesteigert.
Die Beschreibung der Empfindlichkeitsverteilung (Tabelle 1) zeigt
die symmetrische Verbreiterung der Sensibilisierungsbande vor allem im Bereich
der Hauptspektralempfindlichkeit.
Die farbmetrische Beschreibung (Tabelle 3) ergibt, daß auf diese Weise
nur geringfügige und keinesfalls bildwirksame Veränderungen in der Farbwiedergabe
resultieren.
Beispiel 5
In dem erfindungsgemäßen Schichtaufbau 5 wurde die spektrale Sensibilisierung
des rotempfindlichen Schichtpaketes wie folgt vorgenommen:
Mit dieser Sensibilisierung wurde die Empfindlichkeit gegenüber dem
Vergleichstyp um ca. 60 % gesteigert.
Die Beschreibung der Empfindlichkeitsverteilung (Tabelle 1) zeigt
die symmetrische Verbreiterung der Sensibilisierungsbande vor allem im Bereich
der Hauptspektralempfindlichkeit.
Die farbmetrische Beschreibung (Tabelle 3) ergibt, daß auf diese Weise
nur geringfügige und keinesfalls bildwirksame Veränderungen in der Farbwiedergabe
resultieren.
Beispiel 6
In dem erfindungsgemäßen Schichtaufbau 6 wurde die spektrale Sensibilisierung
des rotempfindlichen Schichtpaketes wie folgt vorgenommen:
Mit dieser Sensibilisierung wird die Empfindlichkeit gegenüber dem
Vergleichstyp um ca. 100 % gesteigert.
Die Beschreibung der Empfindlichkeitsverteilung (Tabelle 1) zeigt
die symmetrische Verbreiterung der Sensibilisierungsbande vor allem im Bereich
der Hauptspektralempfindlichkeit.
Die farbmetrische Beschreibung (Tabelle 3) ergibt, daß auf diese Weise
nur geringfügige Veränderungen in der Farbwiedergabe resultieren.
Anspruch[de]
Hochempfindliches farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit mindestens einer
rotempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichteneinheit, der ein Cyankuppler
zugeordnet ist, mindestens einer grünempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichteneinheit,
der ein Magentakuppler zugeordnet ist, mindestens einer blauempfindlichen Silberhalogenid-emulsionsschichteneinheit,
der ein Gelbkuppler zugeordnet ist, und gegebenenfalls weiteren nicht lichtempfindlichen
Schichten, dadurch gekennzeichnet, daß die rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichteneinheit
mindestens zwei rotempfindliche Teilschichten umfaßt, die mit Sensibilisierungsfarbstoffen
derart sensibilisiert sind, daß sich eine durch folgende Parameter charakterisierte
Sensibilisierungsbande ergibt:
635 nm ≤ λ(Smax) ≤ 660 nm
b80 ≥ 35 nm
b50 ≥ 56 nm
b20 ≥ 96 nm,
worin bedeuten:
λ(Smax)
Wellenlänge des Sensibilisierungsmaximums (100 % Intensität);
b80
Breite der Sensibilisierungsbande bei 80 % der maximalen Intensität;
b50
Breite der Sensibilisierungsbande bei 50 % der maximalen Intensität;
b20
Breite der Sensibilisierungsbande bei 20% der maximalen Intensität;
Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilschichten
der rotempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichteneinheit mit Sensibilisierungsfarbstoffen
derart sensibilisiert sind, daß sich eine durch folgende Parameter charakterisierte
Sensibilisierungsbande ergibt:
b80 ≥ 49 nm
b50 ≥ 71 nm
b20 ≥ 111 nm.
Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilschichten
der rotempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichteneinheit mit Sensibilisierungsfarbstoffen
derart sensibilisiert sind, daß sich eine durch folgende Parameter charakterisierte
Sensibilisierungsbande ergibt: