Die vorliegende Erfindung betrifft eine Nachführungsvorrichtung für
wenigstens einen Solarkollektor sowie ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Nachführungsvorrichtung.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Nachführungsvorrichtung für
Solarkollektoren mit einer hohen Energieausbeute anzugeben, die kostengünstig herstellbar
und einfach installierbar ist. Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein einfach
anwendbares Verfahren zum Betrieb einer solchen Nachführungsvorrichtung anzugeben,
bei dem eine hohe Energieausbeute gegeben ist. Des weiteren sollen bei einem solchen
Verfahren zum Betrieb einer Nachführungsvorrichtung eine Beschädigung oder ein Verschleiß
der Nachführungsvorrichtung weitestgehend vermieden werden.
Diese Aufgaben werden durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen.
Die erfindungsgemäße Nachführungsvorrichtung für wenigstens einen
Solarkollektor, insbesondere für ein Photovoltaik-Modul oder für ein solarthermisches
Modul umfasst eine horizontal angeordnete, drehbar gelagerte Drehachse, wenigstens
einen Kollektorträger, der mit der Drehachse fest verbunden ist und der dazu bestimmt
ist, auf seiner von der Drehachse weggerichteten Seite wenigstens einen Solarkollektor
aufzunehmen, und seitlich an den Enden der Drehachse ansetzende Lagerstützen, die
auf einer Grundfläche befestigbar sind und die rotative Lager zur Aufnahme der Enden
der Drehachse aufweisen. Dabei ist die Höhe der Lagerstützen so bemessen, dass der
oder die Kollektorträger mit der Drehachse über einen Winkelbereich von wenigstens
160° schwenkbar ist/sind. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die Höhe der
Lagerstützen größer gleich der Hälfte der Breite der Kollektorträger ist.
Bei dieser Nachführungsvorrichtung rotiert der bzw. rotieren die Kollektorträger
zusammen mit der Drehachse.
In einer alternativen Ausführung der Nachführungsvorrichtung ist der
bzw. sind die Kollektorträger mittels wenigstens eines rotativen Lagers drehbar
mit der Drehachse verbunden. In diesem Fall können die rotativen Lager an den Lagerstüzen
entfallen, denn der Kollektorträger dreht sich um die ortsfeste Drehachse.
Gemäß einem Grundgedanken der Erfindung ermöglicht es eine solche
Nachführungsvorrichtung, dass der wenigstens eine Solarkollektor so gedreht, geschwenkt
oder (um-)gekippt werden kann, dass er, wenn die Drehachse in Ost-West-Richtung
ausgerichtet ist, mit seiner solaren Wirkfläche bzw. Kollektorenoberfläche sowohl
in Richtung Süden als auch in Richtung Norden gerichtet und somit individuell auf
den jeweiligen Sonnenstand ausgerichtet werden kann. Insbesondere ist es dadurch
möglich, dass sich die Kollektorwirkachse mindestens von –80° auf der
Südseite, was einer nahezu senkrechten, nach Süden ausgerichteten Lage des Solarkollektors
entspricht, über 0°, was einer waagerechten Lage mit einer nach oben gerichteten
Kollektorenoberfläche entspricht, bis 80° auf der Nordseite, was ebenfalls einer
nahezu senkrechten Lage des Solarkollektors entspricht, einstellen läßt.
Alternativ dazu kann die Drehachse in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet
sein, so dass die Kollektorenoberfläche sowohl in Richtung Westen als auch in Richtung
Osten gerichtet werden und somit dem Lauf der Sonne folgen kann. Diese Anordnung
ist besonders für Gegenden geeignet, die zwischen dem südlichen und dem nördlichen
Wendekreis bzw. recht nahe am Äquator liegen.
Die eingestrahlte Energie kann, unabhängig davon ob durch Photovoltaik
oder durch Solarthermie oder ähnlichem, nur dann effektiv genutzt werden, wenn sie
annähernd senkrecht zur Kollektorenoberfläche auftrifft. Abweichungen im Einstrahlungswinkel
unabhängig davon, ob horizontal oder vertikal, verringern die Ausbeute.
Bei der vorliegenden Nachführungsvorrichtung wird eine Energieausbeute
erreicht, die sehr nahe an die Energieausbeute heranreicht, die
von in zwei Ebenen, nämlich horizontal und vertikal arbeitenden Kollektornachführungsvorrichtungen
erreicht wird, wobei jedoch die erfindungsgemäße Nachführungsvorrichtung deutlich
kostengünstiger in der Herstellung, in der Montage, in der Steuerung und im Unterhalt
ist und gleichzeitig weniger störungs- und ausfallanfällig ist. Auf ein kostenintensives
Horizontaldrehgestell, das bei in zwei Ebenen, nämlich horizontal und vertikal arbeitenden
Kollektornachführungsvorrichtungen erforderlich ist, kann dabei verzichtet werden.
Die erfindungsgemäße, rotativ arbeitende Nachführungsvorrichtung ist
Nachführungsvorrichtungen, welche die Kollektoren in einer Ebene, entweder horizontal
oder vertikal, nachführen können hinsichtlich der Energieausbeute und des Wirkungsgrades
deutlich überlegen.
Somit werden durch die erfindungsgemäße Nachführungsvorrichtung die
Vorteile einer zweikanaligen mit denen einer einkanaligen Nachführung verbunden,
nämlich eine hohe Energieausbeute und ein hoher Wirkungsgrad bei gleichzeitig geringen
Kosten.
Durch die erfindungsgemäße Nachführungsvorrichtung wird die Sonneneinstrahlung
nutzbar gemacht, welche nördlich der Ost-West-Achse, insbesondere von West über
Nord bis Ost auf der nördlichen Erdhalbkugel bzw. von Ost über Süd bis West auf
der südlichen Erdhalbkugel auf den Kollektorstandort einstrahlt. Die Winkelverstellung
und somit die Ausrichtung des Solarkollektors bezüglich der Sonne kann sowohl in
kleinen Schritten/Stufen als auch stufenlos erfolgen.
Die erfindungsgemäße Nachführungsvorrichtung kann einen Solarkollektor
oder auch eine gesamte Kollektorengruppe aufnehmen und ist daher vielseitig anwendbar.
Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist die Höhe der
Lagestützen bzw. Stützen so bemessen, dass der oder die Kollektorträger über einen
Winkelbereich von 360° geschwenkt werden kann/können. Dafür ist die Höhe der
Stützen oder Lagestützen größer gleich der Hälfte der Breite des aufzubringenden
Solarkollektors bzw. der aufzubringenden Solarkollektoren zu bemessen. Dadurch wird
eine Drehung des Kollektorträgers mit dem oder den Solarkollektor(en) um 360°
ermöglicht, d. h. von –90°, was einer senkrechten Lage auf der Südseite
entspricht, über 0°, was einer waagerechten Lage mit der nach oben gerichteter
Kollektorenoberfläche entspricht, und über 90°, was einer senkrechten„
nördlichen Ausrichtung der Kollektorenoberfläche entspricht, bis zu einem Winkel
von 180°, bei dem die Kollektorenoberfläche in einer waagerechten Lage nach
unten gerichtet ist.
Gemäß einem weiteren Grundgedanken der Erfindung wird es durch eine
derartige Nachführungsvorrichtung ermöglicht, dass die Stellung der Solarkollektoren
in Bezug auf die auftreffende Strahlung quasi in zwei Winkelebenen optimiert werden
kann, obwohl auf eine teure horizontale Nachführung verzichtet wird. Der im Vergleich
dazu mit einer echten Zweikanal-Nachführung noch zusätzlich zu erzielende energetische
Mehrertrag wird durch die erheblichen Mehrkosten der Herstellung, der Montage, der
Steuerung und der Wartung einer solchen Zweikanal-Nachführung kompensiert und damit
wirtschaftlich unrentabel.
Durch die Fähigkeit der erfindugnsgemäßen Nachführungsvorrichtung,
dass die Kollektorenoberfläche beliebig ausgerichtet und auch nach unten gerichtet
werden kann, ergeben sich weitere Vorteile.
Insbesondere kann die Kollektorebene so eingestellt werden, dass die
Windangriffsfläche minimiert wird, was Schäden durch starke Winde, Stürme oder Orkane
vorbeugt und so die technische Sicherheit deutlich erhöht. Bei starken Niederschlägen,
insbesondere bei Regen, bei Hagel oder bei Schneefall kann die Kollektorebene nach
unten gerichtet werden, um so Beschädigungen, Verschmutzungen und Ablagerungen,
insbesondere Schneeablagerungen auf der Kollektorenoberfläche zu vermeiden oder
zu minimieren.
Des weiteren kann die Kollektorebene bei Regen in einen geeigneten
Winkel gebracht werden, so dass Schmutzpartikel durch den Regen abgespült werden
können. Dadurch ergibt sich ein Selbstreinigungseffekt.
Dadurch wird nicht nur die Betriebssicherheit erhöht, sondern auch
die Unterhaltskosten für eine Reinigung der Kollektorenoberflächen und auch die
Herstellungskosten können gesenkt werden, zumal das auf der Kollektorenoberfläche
vorgesehene Glas nicht mehr hagelsicher zu sein braucht.
Zu Zeiten sehr geringer oder nicht vorhandener Einstrahlung, insbesondere
während der Nacht, kann die Kollektorebene mit ihrer Kollektorenoberfläche nach
unten geschwenkt werden, um die Auskühlung über die Kollektorenoberfläche zu verringern.
Falls es cih bei dem Solarkollektor um ein Solarthermie-Modul handelt, kann in dieser
Stellung sogar noch die von der Grundfläche, beispielsweise der Dachfläche oder
dem Betonfundament abgegebene Wärmestrahlung bzw. Wärmekonvektion genutzt werden.
Dadurch können Wärmeverluste verringert und sogar die Restwärme der Grundfläche
nach Sonnenuntergang oder höhere Außentemperaturen während der Nacht genutzt werden.
Bei Solarthermie-Modulen kann dadurch insbesondere im Sommer die
in der Nacht noch recht warme Außenluft energetisch zur Vorwärmung des Trinkwassers
genutzt werden.
Durch die Fähigkeit der erfindungsgemäßen Nachführungsvorrichtung,
die Ausrichtung des Solarkollektors auf einen beliebigen Winkel einzustellen, kann
der Solarkollektor zur Vermeidung von hohen Stillstandstemperaturen auch „aus
der Sonne heraus" gefahren werden bzw. so eingestellt werden, dass die gerade noch
benötigte Energie genutzt wird.
Durch die relativ offene Bauweise der erfindungsgemäßen Nachführungsvorrichtung
und durch die geringe Verbauung der Grundfläche durch die erfindungsgemäße Nachführungsvorrichtung
werden die Instandhaltung oder eine Sanierung der Grundfläche, insbesondere der
Dachhaut, beispielsweise das Aufbringen von Dachpappe oder das Nachteeren nur geringfügig
eingeschränkt, was einen großen Vorteil im Vergleich zu üblichen Aufständerungen
darstellt. Stillegungen oder sogar komplette De- und Neumontagen der Elemente der
Nachführungsvorrichtung oder der Solarkollektoren sind nicht erforderlich, wodurch
die Systemnebenkosten deutlich verringert werden können.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Nachführungsvorrichtung ist
der Kollektorträger bzw. sind die Kollektorträger nahe seiner/ihrer Symmetrieachse
drehbar gelagert. Dadurch wird die für ein Schwenken des Kollektorträgers erforderliche
Energie verringert.
Wenn die Lagerstützen bzw. die Stützen als Böcke mit Aussteifungskreuzen
ausgebildet sind, die jeweils eine Horizontalverstrebung und eine Vertikalverstrebung
aufweisen, ergibt sich eine besonders stabile und zuverlässige Konstruktion der
Nachführungsvorrichtung.
Für die Befestigung der Lagerstützen bzw. Stützen auf der Grundfläche
können vorteilhafterweise Fußplatten vorgesehen sein, mittels derer die Lagerstützen
bzw. Stützen zuverlässig mit der Grundfläche verankert oder verschraubt werden können.
Eine besonders sichere und flexible Aufnahme von Solarkollektoren
kann erreicht werden, wenn der Kollektorträger über einen im wesentlichen rechteckigen
Rohrrahmen verfügt. Zur Erhöhung der Stabilität und zur Gewährleistung eines modularen
Aufbaus kann der Rohrrahmen radial bezüglich der Drehachse gerichtete Zwischenrohre
aufweisen. Die Stabilität und die Steifigkeit des Rohrrahmens kann noch weiter erhöht
werden, wenn diagonal verlaufende Zugstäbe, die insbesondere als Verstrebungen ausgebildet
sein können, vorgesehen werden.
Eine gleichmäßige Massen- und Gewichtsverteilung und dementsprechend
eine energieoptimale Drehbarkeit des Rohrrahmens ist dann gegeben, wenn zusätzlich
ein Gegengewicht für den Rohrrahmen vorgesehen wird, das bezüglich der Drehachse
dem Rohrrahmen gegenüber liegt.
Bei den rotativen Lagern können beliebige Lager zum Einsatz kommen,
besonders vorteilhaft ist jedoch, wenn Kugellager gewählt werden.
Für einen automatischen und energieoptimalen Betrieb können die Nachführungsvorrichtungen
ferner über eine Steuerung und einen Antrieb verfügen, mit Hilfe derer der Kollektorträger
mit dem oder den Solarkollektor(en) in definierte Drehpositionen geschwenkt und
so präzise ausgerichtet werden kann/können.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betrieb einer vorstehend
beschriebenen Nachführungsvorrichtung. Diese wird dabei zunächst auf einer Grundfläche,
insbesondere auf einem Dach so befestigt, dass ihre Drehachse im wesentlichen in
Ost-West-Richtung ausgerichtet ist. Dann wird der bzw. ein Kollektorträger mit wenigstens
einem Solarkollektor, insbesondere einem Photovoltaikmodul oder einem solarthermischen
Modul bestückt. Danach wird der Kollektorträger bzw. werden die Kollektorträger
derart um die Drehachse geschwenkt und intervall- oder stufengesteuert nachgeführt,
dass das auf die Kollektorenoberfläche einfallende Sonnenlicht einen bestimmten
Winkel mit der Kollektorenoberfläche bildet.
In der Regel erfolgt die Einstellung des Kollektorträgers bzw. der
Kollektorträger derart, dass der Winkel zwischen der Kollektorenoberfläche und dem
einfallenden Sonnenlicht möglichst nahe an 90° liegt, um die Sonnenenergie optimal,
d. h. mit maximaler Ausbeute und mit größtmöglichem Wirkungsgrad zu nutzen.
Durch das erfindungsgemäße Nachführen des Kollektorträgers mit dem
Solarkollektor von der Südseite hin zur Nordseite können eine Energieausbeute und
ein Wirkungsgrad erreicht werden, wie sie sonst nur bei teureren, in zwei Ebenen
arbeitenden Kollektomachführungen erreicht werden können. Die Solarkollektoren lassen
sich dabei flexibel und präzise bezüglich des einfallenden Sonnenlichts ausrichten.
Alternativ dazu ist es möglich, dass der Winkel zwischen der Kollektorenoberfläche
und dem einfallenden Sonnenlicht so gewählt wird, dass gerade noch die benötigte
Energie eingefangen wird.
Dadurch werden zu hohe Temperaturen in dem Solarkollektor vermieden.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Kollektorträger in dem Falle, dass kein Sonnenlicht anfällt, derart um
die Drehachse geschwenkt, dass die Kollektorenoberfläche der aufgewärmten Grundfläche
gegenüber liegt. Dadurch kann die Restwärme insbesondere bei Solarthermie-Modulen
durch Wärmestrahlung oder Wärmekonvektion der Grundfläche genutzt werden. Gleichzeitig
kann ein Auskühlen der Solarkollektoren vermieden werden. Insbesondere im Sommer
bietet dieses Verfahren die Möglichkeit, auch in der Nacht die noch recht warme
Außenluft energetisch zur Vorwärmung von Trinkwasser zu nutzen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Kollektorträger bei Wind oder bei Niederschlägen, insbesondere bei Regen,
bei Hagel oder bei Schneefall derart um die Drehachse geschwenkt, dass die Kollektorenoberfläche
der Wind- oder Niederschlagsrichtung abgewandt ist und/oder dem Wind oder dem Niederschlag
eine geringstmögliche Angriffsfläche bietet. Dadurch wird einer Beschädigung sowie
Ablagerungen, insbesondere Schneeablagerungen und Verschmutzungen auf der Kollektorenoberfläche
entgegengewirkt. Dementsprechend werden nicht nur die Betriebssicherheit und die
technische Sicherheit erhöht, sondern es können auch die Herstellungskosten gesenkt
werden, zumal das Glas des Solarkollektors nicht mehr hagelsicher zu sein braucht.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Kollektorträger bei Regen derart um die Drehachse geschwenkt, dass die
Kollektorenoberfläche mit der Niederschlagsfläche einen stumpfen Winkel bildet.
In diesem Fall ergibt sich ein Selbstreinigungseffekt, denn der Regen spült Schmutzpartikel
von der Kollektorenoberfläche ab. Dadurch können die Reinigungskosten für die erfindungsgemäße
Nachführungsvorrichtung eingespart und somit die Unterhaltskosten gesenkt werden.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass folgende technische Lösungen
durch die Erfindung umfasst sind: Einzelanlage (ein oder mehrere Kollektoren); Gruppen
(mehrere Schwenkeinrichtungen in Gruppen); Vor-Rücklauf-Tausch; Kollektorkreispumpe
("Vorsammlung" von Energie im Kollektorkreis, danach Abführung in den Solarkreis).
Damit können selbst geringste Energieeinstrahlungen genutzt und eine Kondengatbildung
auf der Absorberoberfläche vermieden werden.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit
Bezug auf die beiliegenden Figuren näher veranschaulicht.
1 zeigt eine Perspektivansicht einer
Nachführungsvorrichtung; und
2 zeigt eine Seitenansicht der Nachführungsvorrichtung
aus 1, die auf einer Grundfläche befestigt ist.
1 zeigt eine Perspektivansicht einer
Nachführungsvorrichtung 1. Die Nachführungsvorrichtung 1 umfasst
zwei an ihren Seiten angeordnete Böcke 2, die über jeweils zwei Beine
21 verfügen. Die Beine 21 sind in einem Winkel zueinander angeordnet,
laufen an ihrem oberen Ende zusammen und weisen dort jeweils ein Kugellager
23 auf. Zur weiteren Stabilisierung der Böcke 2 ist jeweils eine
Vertikalverstrebung 22 vorgesehen, welche die beiden Beine 21
fest miteinander verbindet.
Die beiden Kugellager 23 nehmen die Enden einer Drehachse
3 auf, die fest mit einem Kollektorträger 4 verbunden ist. Somit
ist der Kollektorträger 4 mit der Drehachse 3 in die durch die
in 1 mit Pfeilen gekennzeichneten Richtungen schwenkbar.
Der Kollektorträger 4 weist einen rechteckigen Rohrrahmen
41 auf, der in 1 auf einem Drittel und auf
zwei Dritteln seiner Breite mit Zwischenrohren 42 versehen ist, die sich
radial bezüglich der Drehachse 3 erstrecken. Des weiteren sind zur Erhöhung
der Steifigkeit und der Stabilität des Kollektorträgers 4 diagonal verlaufende
Zugstäbe 43 vorgesehen, die zwischen den Ecken des Rohrrahmens
41 sowie den zwischen den von dem Rohrrahmen 41 und den Zwischenrohren
42 gebildeten Ecken verlaufen.
Der Rohrrahmen 41 mit den Zwischenrohren 42 verläuft
nicht direkt durch die Drehachse 3, sondern ist ein Stück weit in
1 in rückwärtiger Richtung bezüglich zur Drehachse
verschoben. Um eine gleichmäßigere Massen- und Gewichtsverteilung zu gewährleisten,
ist ein in 1 in vorderer Richtung angeordnetes Gegengewicht
44 vorgesehen und mit der Drehachse fest verbunden.
2 zeigt eine Seitenansicht der Nachführungsvorrichtung
1, die auf einer Grundfläche 5 befestigt ist.
In 2 sind zusätzlich an den Fußenden
der Beine 21 angeordnete Fußplatten 25 abgebildet, die mittels
Injektionsankern mit der unterhalb der Nachführungsvorrichtung 1 gelegenen
Grundfläche 5 fest verbunden sind. Bei der Grundfläche 5 handelt
es sich um das Flachdach eines Hauses. Des weiteren ist in 2
eine Vertikalverstrebung 24 vorgesehen, die von der Mitte der Horizontalverstrebung
22 senkrecht nach oben zu dem Bereich verläuft, an dem die Beine
21 zusammenlaufen. Die Vertikalverstrebung 24 bildet zusammen
mit der Horizontalverstrebung 22 ein Aussteifungskreuz,
das die Stabilität und die Steifigkeit der Böcke 2 verbessert. Zur Vereinfachung
der Darstellung ist das in 1 gezeigte Gegengewicht
44 in 2 weggelassen.
Auf dem Kollektorträger 4 ist mittels in 2
nicht gezeigten Schrauben ein Solarthermie-Modul 6 befestigt, das in
2 oben und unten ein Stück weit über den Rohrrahmen
41 herausragt.
Wie in 2 besonders gut erkennbar ist,
ist die Höhe der Böcke 2 von der Grundfläche 5 bis zu der Drehachse
3 größer als die Hälfte der Höhe des Solarthermie-Moduls 6, so
dass der Kollektorträger 4 mit dem Solarthermie-Modul 6 ohne einen
Anschlag um die Drehachse 3 gedreht werden kann und somit beliebige Drehpositionen
annehmen kann.
Dadurch kann die Kollektorenoberfläche 61 beliebig in Richtung
der einfallenden Sonnenstrahlen ausgerichtet werden. Die Kollektorenoberfläche
61 kann auch so ausgerichtet werden, dass sie der Grundfläche
5 gegenüberliegt, beispielsweise um einer Beschädigung durch Hagelschlag,
einer Verschmutzung durch Regen oder einer Schneeablagerung vorzubeugen. Alternativ
dazu kann der Kollektorträger 4 auch so eingestellt werden, dass die Kollektorenoberfläche
61 mit der Niederschlagsrichtung einen stumpfen Winkel bildet, so dass
sie durch Regen abgespült und von Verunreinigungen befreit werden kann. Wenn keine
oder nur wenige Sonnenstrahlen auf die Kollektorenoberfläche 61 auftreffen,
beispielsweise nachts oder bei vollständiger Bewölkung, und wenn gleichzeitig die
Grundfläche 5 aufgewärmt ist, so kann die Kollektorenoberfläche
61 so ausgerichtet werden, dass sie der Grundfläche 5 gegenüberliegt.
Dadurch kann die Auskühlung der Kollektorenoberfläche 61 verringert werden.
Ggf, kann sogar noch die von der Grundfläche 5 abgegebene Wärmestrahlung
oder Wärmekonvektion genutzt werden.
Des weiteren können eine Steuerung und ein Antrieb vorgesehen sein,
die in den 1 und 2
nicht gezeigt sind, mit Hilfe derer die Kollektorenoberfläche 61 flexibel
und bezüglich der einfallenden Sonnenstrahlen ausgerichtet werden kann, um so eine
optimale Energieausbeute und einen optimalen Wirkungsgrad zu erreichen. Mit einer
solchen Steuerung und mit einem solchen Antrieb kann die Kollektorenoberfläche
61 der Veränderung des Sonnenstandes in südlicher und in nördlicher Richtung
folgen, wenn sich die Drehachse 3 in Ost-West-Richtung erstreckt. Ist die
Drehachse 3 in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet, wie dies in Gebieten zwischen
dem nördlichen und dem südlichen Wendekreis und insbesondere nahe dem Äquator zu
bevorzugen ist, so kann die Kollektorenoberfläche 61 mit einer solchen
Steuerung und mit einem solchen Antrieb besonders vorteilhaft dem Lauf der Sonne
von Osten nach Westen folgen. Damit lassen sich eine Energieausbeute sowie ein Nutzungsgrad
erzielen, wie sie sonst nur bei wesentlich teureren und komplizierteren, in zwei
Ebenen arbeitenden Kollektornachführungen erreicht werden können.
Wie in 2 zu sehen ist, nehmen die Fußplatten
25 nur eine geringe Fläche der Grundfläche 5 in Anspruch, so dass
die Instandhaltung und Sanierung der Grundfläche 5 einfach möglich ist,
ohne dass die Nachführungsvorrichtung 1 de- und neumontiert zu werden braucht.
Die bei dem Solarthermie-Modul 6 vorzusehenden Wasser- oder
Flüssigkeitsleitungen oder die bei einem Photovoltaik-Modul vorzusehenden elektrischen
Leitungen sind in den 1 und 2
zur Vereinfachung der Darstellung weggelassen. Diese sind in üblicher, dem Fachmann
bekannter Weise mit dem Solarthermie-Modul 6 oder dem Photovoltaik-Modul
zu verbinden.