HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein zusammengesetztes textiles
Gewebe, insbesondere auf ein zusammengesetztes Gewebe mit einer ersten und einer
zweiten Gewebeschicht, wobei die erste bzw. innere Gewebeschicht, die Schicht, die
näher an der Haut des Träger ist, aus einem synthetischen Garn besteht, und das
Garn der zweiten bzw. äußeren Gewebeschicht, der Schicht, die von der Haut des Trägers
weiter entfernt ist, mit einer antimikrobiellen Zusammensetzung behandelt ist. Das
Garn der zweiten bzw. äußeren Gewebeschicht kann zusätzlich mit Fasern gemischt
sein, die so behandelt wurden, dass sie antimikrobielle Eigenschaften aufweisen.
Bei den meisten textilen Geweben besteht die Wahrscheinlichkeit, dass
sie aufgrund von Schweißabsonderung des Trägers in hohem Maße Feuchtigkeit zwischen
der Haut des Trägers und der Unterwäsche oder zwischen der Unterwäsche des Trägers
und der Oberbekleidung einschließen. Wenn eine Feuchtigkeitssättigung auftritt,
wird der Körper des Trägers nass, was dazu führt, dass sich der Träger unbehaglich
fühlt.
Das U.S.-Patent Nr. 5,312,667 von Malden Mills Industries, Inc. beschreibt
ein zusammengesetztes textiles Gewebe mit einer ersten Schicht, die entweder aus
einem Polyester- oder einem Nylonmaterial besteht, und einer zweiten Schicht, die
einen hohen Anteil an feuchtigkeitsabsorbierendem Material, beispielsweise Baumwolle,
aufweist. Das U.S.-Patent Nr. 5,547,733, das ebenfalls Malden Mills Industries,
Inc. gehört, beschreibt ein zusammengesetztes textiles Gewebe, das eine innere Gewebeschicht
aufweist, die aus einem Garn mit einer Vielzahl von Fasern, hauptsächlich aus Polyester,
besteht, die hydrophil gemacht worden sind, und eine äußere Gewebeschicht, die aus
einem Garn mit einer Vielzahl von Fasern, hauptsächlich aus Polyester, besteht,
die ebenfalls hydrophil gemacht worden sind. Für jedes dieser patentierten textilen
Gewebe werden die beiden Gewebeschichten gleichzeitig durch Stricken einer plattierten
Konstruktion ausgebildet, so dass die Schichten verschieden und getrennt und doch
miteinander integriert sind.
Obwohl die in den beiden Malden Mills Patenten beschriebenen textilen
Gewebe vorteilhaft sind, sind sie alles andere als wünschenswert. Bei jedem dieser
textilen Materialien wandert flüssiger Schweiß von der Innenschicht zu der Außenschicht.
Bei diesem Vorgang wandert die ölige Mischung aus Lipiden und Proteinen, die von
dem Träger ausgeschieden wird, zusammen mit dem flüssigen Schweiß. Als Folge der
bakteriellen Zersetzung dieser Lipide und Proteine, die sich hauptsächlich in der
Außenschicht des textilen Gewebes konzentrieren, wird häufig ein Geruch, der landläufig
als „Körpergeruch" bezeichnet wird, erzeugt.
Es wäre daher erwünscht, ein textiles Gewebe zur Verfügung zu stellen,
das den Transport flüssiger Feuchtigkeit erleichtert, um eine Verdunstung zu fördern
und den Träger trocken zu halten, das jedoch auch die Erzeugung von Körpergeruch
im Wesentlichen verhindert.
Die EP 1013809 beschreibt
ein zusammengesetztes textiles Gewebe zum Entfernen von Feuchtigkeit von der Haut.
Das zusammengesetzte Gewebe weist eine erste Gewebeschicht und eine zweite Gewebeschicht
auf, die gleichzeitig durch Stricken einer plattierten Konstruktion ausgebildet
werden. Ausschließlich die zweite Gewebeschicht ist mit behandelten Synthetikfasern
gemischt, die antimikrobielle Eigenschaften aufweisen.
Die US 4343853 beschreibt
eine Gewebekonstruktion mit einer Geweberückseite und einer Gewebevorderseite. Wenigstens
eines der Gewebe besteht teilweise aus Garnen, die ein antimikrobielles Mittel enthalten.
Ein Verbindungsgarn kann die beiden Seiten in plattierter Beziehung zusammenfügen.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Allgemein gesagt wird erfindungsgemäß ein zusammengesetztes textiles
Gewebe zum Entfernen von flüssiger Feuchtigkeit von der Haut und zum Verdunsten
dieser Feuchtigkeit von der Oberfläche der Außenschicht des Gewebes zur Verfügung
gestellt. Das zusammengesetzte Gewebe weist eine erste bzw. innere Gewebeschicht,
die Schicht, die näher am Körper des Träger ist, auf, die aus einem synthetischen
Garnmaterial besteht, das natürlich hydrophil ist oder chemisch hydrophil gemacht
worden ist, sowie eine zweite bzw. äußere Gewebeschicht, die weiter vom Körper des
Trägers entfernt ist, und die aus einem Garnmaterial ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus einem feuchtigkeitsabsorbierenden Garnmaterial wie Baumwolle, oder einem synthetischen
Garnmaterial wie Polyester, Polypropylen, Acryl oder Nylon besteht, das hydrophil
gemacht worden ist, oder einer Kombination hieraus. Die innere Gewebeschicht und
die äußere Gewebeschicht werden gleichzeitig durch Stricken einer plattierten Konstruktion
ausgebildet, so dass die Schichten verschieden und getrennt, doch miteinander integriert
sind.
Die Washburn-Gleichung (siehe E.A. Wulkow und L.C. Buckles, Textile
Research Journal, 29:931 ff., 1959) lautet:
h = 2ycosê/rpg
wobei h die vertikale „Wicking"- (Docht-) Höhe, y die Oberflächenspannung
der Flüssigkeit, ê der Kontaktwinkel, r der Kapillarradius, p die Dichte der Flüssigkeit
und g die Gravitationsbeschleunigung ist. „Wicking" (Dochtwirkung) ist die
Folge der Kapillarwirkung und ist umso größer, je feiner das Denier der Faser der
äußeren Gewebeschicht und je größer der Unterschied zwischen den Deniers der Garnfasern
der beiden Schichten ist.
Außerdem ist das Denier des Garns (im Gegensatz zum Denier der Garnfasern)
der inneren Gewebeschicht nicht größer als das Denier des Garns der äußeren Gewebeschicht.
Dies erleichtert das horizontale Ausbreiten flüssiger Feuchtigkeit in der äußeren
Gewebeschicht, so dass Feuchtigkeit entlang dieser Schicht gleichmäßiger verteilt
wird, wie von Hollies und seinen Mitarbeitern beschrieben ist (siehe N. Hollies
und M. Kaessinger, Textile Research Journal, 26:829-835, 1956 und 27:8-13, 1957),
S1 = ycosêArxt/2n
wobei S1 die in der Zeit t zurückgelegte horizontale Strecke ist, y
die Oberflächenspannung der Flüssigkeit, rx der effektive Radius, êA
ein offensichtlicher Fortschreite-Kontaktwinkel, n die Viskosität der Flüssigkeit
und t die Zeit. Dies wiederum erleichtert weiterhin eine schnelle Verdunstung der
Feuchtigkeit von der äußeren Schicht. Das gröbere Garn der äußeren Gewebeschicht
erhöht die Flüssigkeitshaltekapazität dieser Schicht und damit die „Ausguss-Wirkung"
(„sink effect") der äußeren Gewebeschicht, was wiederum den schnellen Transport
der flüssigen Feuchtigkeit von der Haut des Trägers durch die innere Gewebeschicht
zu der äußeren Gewebeschicht erleichtert.
Gemäß der Erfindung wird eine antimikrobielle Zusammensetzung auf
die Außenschicht der erfindungsgemäßen textilen Gewebekonstruktion aufgebracht.
Die Zusammensetzung kann in Form einer Paste oder Beschichtung vorliegen.
Es ist wesentlich, dass Fasern, die so behandelt worden sind, dass
sie antimikrobielle Eigenschaften aufweisen, in das Garn der Außenschicht der erfindungsgemäßen
textilen Gewebekonstruktion gemischt werden können. Demgemäß sammelt sich jede ölige
Mischung aus Lipiden und Proteinen, die von dem Träger ausgeschieden wird und dann
mit dem flüssigen Schweiß von der Haut des Trägers durch die Innenschicht wandert,
letztendlich in der Außenschicht des Gewebes an, zersetzt sich nicht, und die Erzeugung
von Körpergeruch wird daher im Wesentlichen verhindert.
Vorzugsweise werden die Fasern, die so behandelt worden sind, dass
sie antimikrobielle Eigenschaften aufweisen, aus Nylon oder anderen künstlich hergestellten
Fasern mit Silber-, Kupfer- oder Zinkmetall-Beschichtung (oder Ionen eines hiervon)
ausgewählt. Alternativ kann in das synthetische Mischgarn ionisches Silber oder
Kupfer eingebettet sein. Diese Fasern werden mit dem Garnmaterial der zweiten bzw.
äußeren Gewebeschicht in einer Menge zwischen ca. 0,5 und 50 Gewichtsprozent, vorzugsweise
zwischen ca. 0,5 und 30 Gewichtsprozent, gemischt. Das mit der behandelten Faser
gemischte Garn kann in jede Reihe der Konstruktion eingestrickt werden, um den höchsten
Grad antimikrobieller Wirkung zu erreichen, in jede zweite Reihe, jede dritte Reihe,
usw., um den erwünschten Grad antimikrobieller Wirkung zu variieren.
Es ist wesentlich, dass in das Garn der inneren Gewebeschicht keine
Fasern eingemischt werden, die so behandelt worden sind, dass sie antimikrobielle
Eigenschaften aufweisen. Auch wird die innere Gewebeschicht nicht mit einer antimikrobiellen
Paste oder Beschichtung beschichtet. Dies ist wichtig, weil es nicht vorteilhaft
ist, in das Bakterienwachstum nahe der Haut des Trägers einzugreifen. Bakterienwachstum
an sich ist nicht schädlich.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes zusammengesetztes
textiles Gewebe zu schaffen, um den Transport von flüssiger Feuchtigkeit von der
Haut weg zu verbessern.
Es ist ebenfalls Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes zusammengesetztes
textiles Gewebe zu schaffen, das eine Vielzahl synthetischer Garnfasern zum Leiten
flüssiger Feuchtigkeit aufweist.
Weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes zusammengesetztes
textiles Gewebe zu schaffen, das plattierte Schichten aufweist, um den Feuchtigkeits-Konzentrations-Gradienten
dazwischen zu fördern.
Es ist weitere Aufgabe der Erfindung, ein zusammengesetztes textiles
Gewebe zu schaffen, das eine äußere feuchtigkeitsabsorbierende Schicht und eine
innere Schicht aus einem synthetischen Garn aufweist, das hydrophil gemacht worden
ist.
Weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein zusammengesetztes textiles
Gewebe zu schaffen, das ein elastomeres Garn aufweist, um das Gewebe dehnbar zu
machen.
Es ist weitere Aufgabe der Erfindung, ein zusammengesetztes textiles
Gewebe zu schaffen, bei dem einige der Fasern, die zur Herstellung des Gewebes verwendet
werden, antimikrobielle Eigenschaften aufweisen.
Weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein zusammengesetztes textiles
Gewebe zu schaffen, das eine starke Bakterienvermehrung in der äußeren Gewebeschicht
verhindert.
Es ist weitere Aufgabe der Erfindung, ein zusammengesetztes textiles
Gewebe zu schaffen, das die Erzeugung von Körpergeruch im Wesentlichen verhindert.
Weitere Aufgaben und Vorteile der Erfindung sind teils offensichtlich und werden
teils aus der nachfolgenden Beschreibung ersichtlich.
Die Erfindung weist demgemäß Gewebe und Gewebematerialen auf, die
die Merkmale, Eigenschaften und Bestandteils-Verhältnisse aufweisen, die in der
nachfolgenden detaillierten Offenbarung beispielhaft dargestellt sind; der Umfang
der Erfindung ist in den Ansprüchen angegeben.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
Das erfindungsgemäße zusammengesetzte textile Gewebe weist eine erste
bzw. innere Gewebeschicht, die Schicht, die näher am Körper des Träger ist, auf,
die aus einem synthetischen Garnmaterial besteht, sowie eine zweite bzw. äußere
Gewebeschicht, die weiter vom Körper des Trägers entfernt ist, und die aus einem
Garnmaterial ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem feuchtigkeitsabsorbierenden
Garnmaterial, oder einem synthetischen Garnmaterial, das hydrophil gemacht worden
ist, oder einer Kombination hieraus, besteht. Beide Gewebeschichten werden gleichzeitig
durch Stricken einer plattierten Konstruktion ausgebildet, so dass die Schichten
verschieden und getrennt, und doch miteinander integriert sind.
Die Menge jeder Gewebeschicht wird auf der Grundlage des erwünschten
Gewichts des zusammengesetzten Gewebes, der Verwendung des zusammengesetzten Gewebes
und der speziellen Anforderungen zum Transport der Feuchtigkeit von der inneren
Gewebeschicht zu der äußeren Gewebeschicht ausgewählt.
Erfindungsgemäß ist die Konstruktion des zusammengesetzten Gewebes
so, dass es plattiert ist. Obwohl jede Gewebeschicht verschieden und getrennt ist,
ist jede mit der anderen integriert. Folglich fungiert das zusammengesetzte Gewebe
als eine einzige Einheit.
Das zusammengesetzte Gewebe ist entweder ketten- oder schussgestrickt
und umfasst Rundstrickgewebe wie Two-End-Fleece, Three-End-Fleece, Frottee mit normaler
Plattierung, Doppelfrottee, Doppelnadel-Raschel, Doppeltgestrickt, plattierter Jersey
und Trikot.
Es ist wesentlich, dass das Denier der Garnfasern (im Gegensatz zum
Denier des Garns) der inneren Gewebeschicht wenigstens so groß wie, und vorzugsweise
größer als, das Denier der Garnfasern der äußeren Gewebeschicht ist. Dies erleichtert
den Transport von flüssiger Feuchtigkeit, die sich an der inneren Gewebeschicht
ansammelt, zu der äußeren Gewebeschicht. Wenn sich Feuchtigkeit an der ersten bzw.
inneren Gewebeschicht ansammelt, wird, weil das Denier der Garnfasern der Innenschicht
wenigstens so groß ist wie das Denier der Garnfasern der Außenschicht, und daher
der Zwischenfaserraum in dem Garn der inneren Gewebeschicht gleich oder größer ist
als der des Garns der äußeren Gewebeschicht, der schnelle Transport von Feuchtigkeit
von der ersten Schicht zu der zweiten Schicht aufgrund der Kapillarwirkung erleichtert.
Ebenso wichtig ist die Tatsache, dass das Denier des Garns (im Gegensatz
zu dem Denier der Garnfasern) der inneren Gewebeschicht vorzugsweise nicht größer
ist als das Denier des Garns der äußeren Gewebeschicht. Dies sorgt für eine höhere
Flüssigkeits-Aufnahmefähigkeit in der Außenschicht als in der Innenschicht und erleichtert
das horizontale Ausbreiten von Feuchtigkeit entlang der äußeren Gewebeschicht –
mit anderen Worten wird Feuchtigkeit, die von der inneren Gewebeschicht angesammelt
wird, zu der äußeren Gewebeschicht transportiert und auf der äußeren Gewebeschicht
gleichmäßiger verteilt. Die gesamte Feuchtigkeit wird schneller von der inneren
Gewebeschicht zu der äußeren Gewebeschicht des zusammengesetzten textilen Gewebes
transportiert, da es an speziellen Gewebestellen in der äußeren Gewebeschicht als
Folge der erleichterten Ausbreitung entlang der äußeren Gewebeschicht einen geringeren
Aufbau von Feuchtigkeit gibt. Auch ist, weil das Garn der äußeren Gewebeschicht
grober ist als das Garn der inneren Gewebeschicht, die Wahrscheinlichkeit einer
„Ausguss-Wirkung" („sink effect") in der äußeren Gewebeschicht erhöht
und die Wahrscheinlichkeit, dass sich flüssige Feuchtigkeit in der inneren Gewebeschicht
ablagert, wo sie die Haut des Trägers nass machen würde, ist verringert.
Genauer gesagt liegen die Garnfasern der inneren Gewebeschicht vorzugsweise
in einem Bereich zwischen ca. 0,3 und 5,0 Denier, und die Garnfasern der äußeren
Gewebeschicht liegen vorzugsweise in einem Bereich zwischen ca. 0,03 Denier und
2,5 Denier.
Das Denier des Garns (selbst) der äußeren Gewebeschicht liegt vorzugsweise
in einem Bereich zwischen ca. 70 Denier und 600 Denier, während das Denier des Garns
der inneren Gewebeschicht vorzugsweise in einem Bereich zwischen 30 Denier und 300
Denier liegt.
Die zweite bzw. äußere Gewebeschicht kann, wie oben
angeführt, ganz aus einem synthetischen Garnmaterial oder einem feuchtigkeitsabsorbierenden
Material bestehen, oder eine Mischung hieraus sein. Sie kann auch ein darin plattiertes
elastomeres Garn aufweisen. Wenn ein feuchtigkeitsabsorbierendes Garnmaterial in
Kombination mit einem synthetischen Garnmaterial verwendet wird, liegt das feuchtigkeitsabsorbierende
Garnmaterial vorzugsweise in einer Menge von wenigstens 3 Gewichtsprozent vor, bevorzugter
in einer Menge von wenigstens 50 Gewichtsprozent, und das synthetische Garnmaterial
ist hydrophil gemacht worden. Das bevorzugte feuchtigkeitsabsorbierende Material
ist Baumwolle, da es das Zwei- bis Dreifache seines Gewichts an Wasser absorbieren
kann. Weitere geeignete feuchtigkeitsabsorbierende Materialien umfassen Rayon und
Wolle sowie andere natürliche Fasern.
Alternativ besteht die zweite bzw. äußere Gewebeschicht ganz aus einem
synthetischen Garnmaterial wie Nylon oder Polyester, das hydrophil gemacht worden
ist.
Die erste bzw. innere Gewebeschicht kann entweder Polyester-, Polypropylen-,
Acryl- oder Nylonmaterial aufweisen, das hydrophil ist oder gemacht worden ist.
Sie kann auch ein darin plattiertes oder damit zusammengemischtes elastomeres Garn
aufweisen. Die Oberfläche der ersten Gewebeschicht kann erhaben sein. Dies wird
entweder durch Schmirgeln, Bürsten oder Aufrauen erreicht. Bei der bevorzugten Ausführungsform
weist die erste Gewebeschicht eine erhabene Gewebeoberfläche auf, wobei jedes Faserende
ein Feuchtigkeitsleiter ist. Alternativ kann die erste bzw. innere Gewebeschicht
eine ebene Oberfläche aufweisen.
Die erste bzw. innere Gewebeschicht kann eine Faser mit modifiziertem
Querschnitt verwenden oder kann chemisch behandelt werden, so dass sie hydrophil
gemacht wird, wie im US-Patent Nr. 5,312,667 beschrieben ist, auf das hiermit vollumfänglich
Bezug genommen wird. Wenn die zweite bzw. äußere Gewebeschicht ein synthetisches
Garnmaterial aufweist, das hydrophil gemacht worden ist, ist das Denier pro Faser
kleiner als das Denier pro Faser des Garns in der ersten bzw. inneren Gewebeschicht.
Dies wird ebenso wie im US-Patent Nr. 5,312,667 beschrieben erreicht.
Das Garn der zweiten bzw. äußeren Gewebeschicht kann gesponnen, mehrfädig,
strukturiert, End-in-End oder eine beliebige Kombination hieraus sein.
Bei der Ausführungsform, bei der die zweite bzw. äußere Gewebeschicht
ein feuchtigkeitsabsorbierendes Garnmaterial aufweist, wird der Transport von Wasser
von der Oberfläche der ersten bzw. inneren Gewebeschicht zu der feuchtigkeitsabsorbierenden
zweiten bzw. äußeren Gewebeschicht dadurch verbessert, dass die erste Gewebeschicht
hydrophil gemacht worden ist. Insbesondere wird flüssige Feuchtigkeit entlang der
Oberfläche jeder Polyester-, Acryl- oder Nylonfaser leicht transportierbar gemacht.
Bei der Ausführungsform, bei der das Garn sowohl der ersten als auch
der zweiten Gewebeschicht aus synthetischen Materialien besteht und auf natürliche
Weise im Wesentlichen hydrophil ist oder hydrophil gemacht worden ist, wird der
Transport von flüssiger Feuchtigkeit von der Oberfläche der ersten bzw. inneren
Gewebeschicht zu der zweiten bzw. äußeren Gewebeschicht ebenfalls verbessert. Insbesondere
wird flüssige Feuchtigkeit entlang der Oberfläche jeder Faser der ersten bzw. inneren
Gewebeschicht transportierbar gemacht. Feuchtigkeit, die an die zweite bzw. äußere
Gewebeschicht geleitet worden ist, dehnt sich entlang der Oberfläche dieser Schicht
aus und wird rasch verdunstet, wodurch die äußere Gewebeschicht im Wesentlichen
trocken bleiben kann.
Eine Zusammensetzung mit antimikrobiellen Eigenschaften wird ausschließlich
auf die äußere Schicht des erfindungsgemäßen Gewebes aufgebracht. Die Zusammensetzung,
die in Form einer Paste oder Beschichtung vorliegen kann, weist vorzugsweise wenigstens
einen von Silber-, Kupfer- oder Zink-Schwebstoffen oder Ionen von einem hiervon
auf. Diese Schwebstoffe werden vorzugsweise in einer Menge zwischen ca. 0,01 und
50 Volumenprozent in die Zusammensetzung eingefügt. Die Schwebstoffe können in der
Zusammensetzung schweben. Geeignete Pasten oder Beschichtungen sind im Handel gut
erhältlich. Die Menge an Beschichtung oder Paste, die auf die Außenschicht des Gewebes
aufgebracht wird, beträgt vorzugsweise zwischen ca. 0,01 und 75%, bezogen auf das
Fasergewicht (o. w. f.).
Der Hauptbestandteil der Zusammensetzung (Bindemittel genannt), in
die die Schwebstoffe eingefügt werden, können Polyurethan-, Acryl- oder Silikonpolymere
sein. Die Zusammensetzung kann hydrophil sein, indem beispielsweise Polymere ausgewählt
werden, die hydrophil sind, oder kann durch eine nachfolgende Behandlung, die dem
Aufbringen auf die zweite Schicht folgt, hydrophil gemacht werden. Um die Atmungsfähigkeit
des Gewebes zu verbessern, kann die Zusammensetzung ein mit Luft durchsetztes Material
ausgewählt aus einem Schaumstoff oder einem Schaum sein. Sie kann vor dem Aufbringen
auf das Gewebe mit Luft durchsetzt werden; ebenso kann sie in einem Muster oder
Design auf die äußere Gewebeschicht aufgebracht werden, das unbeschichtete Bereiche
aufweist.
Im Allgemeinen wird das Aufbringen der Zusammensetzung
auf die Außenschicht des Gewebes mit einer Walze, Glatt- oder Tiefdruckwalze, einem
Messer, oder mittels einer beliebigen anderen herkömmlichen Beschichtungstechnik
vorgenommen. Das Aufbringen kann auch mittels Druckschablone erfolgen.
Gemäß dem erfindungsgemäßen zusammengesetzten textilen Gewebe können
Fasern, die so behandelt sind, dass sie antimikrobielle Eigenschaften aufweisen,
ausschließlich in das Garn der äußeren Gewebeschicht gemischt werden. Diese Fasern
können aus Nylon oder anderen Kunstfasern, die mit wenigstens einem von Silber-,
Kupfer- oder Zinkmetall (oder Ionen eines hiervon) behandelt sind, die vorzugsweise
physikalisch oder chemisch daran oder darin verbunden sind, ausgewählt werden. Nylon,
das physikalisch oder chemisch mit ionischem Silber oder Kupfer verbunden ist, wird
bevorzugt und ist im Handel erhältlich. Nylon, bei dem ionisches Silber oder Kupfer
in der Faser eingebettet ist, ist ebenfalls im Handel erhältlich. Silber, Kupfer,
Zink oder Ionen von einem hiervon können alternativ in die Fasern eingebettet sein.
Egal ob das Nylongarn oder ein anderes synthetisches Garn entweder mit ionischem
Silber oder Kupfer beschichtet ist oder eine dieser Substanzen darin eingebettet
hat, liegt die Menge dieser speziellen Faser, die in das Garn der zweiten Schicht
gemischt wird, vorzugsweise zwischen ca. 0,5 und 50 Gewichtsprozent.
Ein Test von zusammengesetzten textilen Geweben, bei denen die zweite
bzw. äußere Gewebeschicht Nylon oder ein anderes synthetisches Garn, das mit ionischem
Silber oder Kupfer beschichtet ist oder es darin eingebettet hat, enthält, zeigt,
dass Bakterienvermehrung in der zweiten Schicht im Wesentlichen verhindert wird.
Folglich sammelt sich jede ölige Mischung aus Lipiden und Proteinen, die von dem
Träger ausgeschieden wird und mit dem flüssigen Schweiß von der Haut des Trägers
durch die Innenschicht wandert, letztendlich in der Außenschicht des Gewebes an,
zersetzt sich nicht, und die Erzeugung von Körpergeruch wird daher im Wesentlichen
verhindert.
Somit bewegt das erfindungsgemäße Gewebe, weil sich zwischen der ersten
und der zweiten Gewebeschicht nichts befindet, Feuchtigkeit rasch von der Haut weg
und durch ein Kleidungsstück, das mit dem zusammengesetzten Gewebe hergestellt ist,
hindurch, verbessert durch die Schaffung eines Feuchtigkeitskonzentrations-Gradienten.
Außerdem wird, weil die zweite Gewebeschicht Fasern mit antimikrobiellen Eigenschaften
enthält, Bakterienwachstum in dieser Schicht im Wesentlichen gehemmt und daher Körpergeruch
grundlegend verhindert.
Es ist somit ersichtlich, dass die oben dargelegten Aufgaben und diejenigen,
die aus der vorstehenden Beschreibung offensichtlich werden, effizient gelöst werden.
Da bei dem hier beschriebenen textilen Gewebe gewisse Veränderungen vorgenommen
werden können, ohne vom Geist und Umfang der Erfindung abzuweichen, ist beabsichtigt,
dass alles, was in der vorstehenden Beschreibung enthalten ist, als illustrativ
und nicht im einschränkenden Sinn auszulegen.
Es ist ebenfalls selbstverständlich, dass die nachfolgenden Ansprüche
sämtliche generischen und spezifischen Merkmale der hier beschriebenen Erfindung
abdecken sollen, sowie alle Äußerungen über den Umfang der Erfindung, die aufgrund
der Sprache dazwischen fallen könnten.