Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verbesserung der
Ausrichtgenauigkeit eines bogenförmigen Materials, welches vor der Weiterverarbeitung
in einer Förderebene lagegenau in Bezug auf seine Verdrehlage, seine Schräglage
in Laufrichtung gesehen ausgerichtet wird.
DE 44 16 564 A1 bezieht sich auf eine Blattausrichtevorrichtung. Diese
Vorrichtung zum Ausrichten eines sich entlang einer sich im wesentlichen planen
Transportbahn bewegenden Blattes ermöglicht die Ausrichtung eines sich bewegenden
Blattes einer Vielzahl orthogonaler Richtungen, beispielsweise quer zur Transportbahn,
in Richtung der Transportbahn und zur Beseitigung von Schieflagen des bogenförmigen
Materials in Bezug auf seine Transportbahn. Die Vorrichtung weist eine erste Rollenanordnung
mit einer ersten Andruckrolle auf, die so gelagert ist, dass sie sich um eine Achse
drehen kann, die in einer sich parallel zur Ebene der Transportbahn erstreckenden
Ebene liegt und im wesentlichen rechtwinklig zur Richtung des Blatttransportes
entlang der Transportbahn verläuft. Eine zweite Rollenanordnung weist eine zweite
Andruckrolle auf, die so gelagert ist, dass sie sich um eine Achse drehen kann,
die in einer sich parallel zur Ebene der Transportbahn erstreckenden Ebene liegt
und im wesentlichen rechtwinklig zur Richtung des Transportes entlang der Transportbahn
verläuft. Es ist ferner eine dritte Rollenanordnung vorgesehen, die eine dritte
Andruckrolle aufweist, die so gelagert ist, dass sie sich um eine Achse drehen
kann, die in einer sich parallel zur Ebene der Transportbahn erstreckenden Ebene
liegt und im wesentlichen rechtwinklig zur Richtung des Blatttransportes entlang
der Transportbahn verläuft. Die dritte Rollenanordnung, die um eine Achse drehbar
ist, die in einer sich parallel zur Ebene der Transportbahn erstreckenden Ebene
liegt und im wesentlichen rechtwinklig zur Richtung des Blatttransportes entlang
der Transportbahn verläuft, ist entlang ihrer Drehachse in einer quer zur Transportbahn
verlaufenden Richtung bewegbar. Schließlich ist eine Steuereinrichtung vorgesehen,
die mit der ersten bzw. zweiten oder dritten Rollenanordnung in Wirkverbindung
steht und wahlweise die Drehung der ersten und zweiten Rollenanordnung steuert,
um die Vorderkante eines sich in Richtung des Blatttransportes entlang der Transportbahn
drehenden Blattes, in einer rechtwinklig zur Richtung des Blatttransportes angeordneten
Lage auszurichten. Die Steuereinrichtung steuert ferner die Drehung und Querbewegung
der dritten Rollenanordnung, um das sich bewegende Blatt in der quer zur Richtung
des Blatttransportes verlaufenden Richtung sowie in der Richtung auszurichten,
in der sich das Blatt entlang der Transportbahn bewegt.
Die aus DE 44 16 564 A1 bekannte Blattausrichtvorrichtung vermag die
geforderten Ausrichtegenauigkeiten nur in begrenztem Maße zu erfüllen. Um die
geforderten Ausrichtegenauigkeiten zu erreichen, ist eine umfangreiche Modifikation
der Blattausrichtevorrichtung aus DE 44 16 564 A1 erforderlich, die nicht wirtschaftlich
erscheint.
Bei bogenverarbeitenden Rotationsdruckmaschinen, die nach dem Offsetprinzip
funktionieren, werden die Bogen auf dem Anlegetisch in geschuppter Anordnung gefördert,
bevor sie an in der Anlegetischebene vorgesehenen Seiten- und Ziehmarken ausgerichtet
werden. Nach erfolgter Ausrichtung des bogenförmigen Materials, wird dieses in
ausgerichtetem Zustand an einen Vorgreifer übergeben, der das bogenförmige Material
auf Maschinengeschwindigkeit beschleunigt und an einen der Vorgreifereinrichtung
nachgeordneten papierführenden Zylinder übergibt. Andere Ausrichtekonzepte setzen
meist zylinderförmige Rollen ein, an deren Rollenkern eine Gummibeschichtung aufgenommen
ist. Wird mit einer solchen Konfiguration eine Ausrichtung bogenförmigen Materials
während dessen Vorschub durch Veränderung der Geschwindigkeit zwischen einer das
bogenförmige Material ergreifenden linken und rechten Rolle durchgeführt, so erfährt
das bogenförmige Material eine Drehung um einen Drehpunkt, der sich auf der stillstehenden
Rolle befindet oder während des Vorschubes außerhalb der Rolle mit der geringeren
Drehzahl oder zwischen den beiden Rollen befindet.
Erfolgt das Bedrucken von Vorder- und Rückseite des bogenförmigen
Materials mit denselben Druckwerken in zwei Durchgängen, so ist eine zweimalige
Ausrichtung des bogenförmigen Materials unerlässlich. Soll bei der Wendung die
Vorderkante beibehalten werden, so wird der Bogen um die Mittelachse in Laufrichtung
gedreht, dabei werden die Bogenseitenkanten vertauscht. Findet die seitliche Ausrichtung
mit nur einem Sensor statt, so geht die Bezugskante für die Nachbearbeitung verloren,
so dass die Qualität der Registerhaltigkeit des Druckbildes auf der Vorderseite
zum Druckbild auf der Rückseite des bogenförmigen Materials durch die Winkeltoleranzen
und die Größenschwankungen des Papierformats beschränkt wird.
Der Erfindung liegt angesichts der aus dem Stande der Technik bekannten
Lösungen sowie des aufgezeigten technischen Problems die Aufgabe zugrunde, die
Ausrichtegenauigkeit des bogenförmigen Materials während dessen Vorschubs in Bogenlaufrichtung
erheblich zu verbessern.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches
1 gelöst.
Die mit der erfindungsgemäßen erzielbaren Vorteile sind vor allen
darin zu erblicken, dass nunmehr die Einflüsse von Winkeltoleranzen und Größenschwankungen
des jeweils zu bedruckenden Bedruckstoffes in Bezug auf die Qualität der Ausrichtung
eliminiert sind, da das bogenförmige Material während des ersten Durchlaufes und
nach der Wendung an ein und derselben Seitenkante ausgerichtet wird. Die seitliche
Ausrichtung mit nur einem Sensor würde einen Verlust der Bezugskante für die Nachverarbeitung
bedeuten, während das erfindungsgemäß vorgesehene Zeilensensorpaar innerhalb der
Ausrichteebene sowohl beim Schöndruck als auch beim Schön- und Wiederdruck eine
Bezugnahme auf ein und dieselbe Position erlaubt.
Gemäß des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens ist ein Sensorpaar
in der Förderebene für das bogenförmige Material innerhalb der Bereiche der Seitenkanten
des bogenförmigen Materials vorgesehen, wobei die zeilenförmige Erstreckung senkrecht
zur Laufrichtung des bogenförmigen Materials einen solchen Bereich überstreicht,
in dem mit großer Wahrscheinlichkeit die jeweilige Bogenseitenkante anzutreffen
sein wird. Je größer die Erstreckung des zeilenförmig angeordneten Sensorpaars
senkrecht zur Laufrichtung des bogenförmigen Materials bemessen ist, desto größer
ist die Flexibilität des verarbeitbaren Bedruckstoffformates.
In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens
wird zur Ausrichtung des bogenförmigen Materials an der Seitenkante stets der gleiche
Messpunkt verwendet. Dadurch ist die Ausrichtung des bogenförmigen Materials nach
dessen Wendung in einem Wendemodul unabhängig von der Bedruckstofftoleranz, wie
z. B. seitliches Schrumpfen des Bedruckstoffes. Die Bestimmung der Position der
Seitenkante des bogenförmigen Materials erfolgt vorzugsweise über ein senkrecht
zur Laufrichtung des bogenförmigen Materials orientierten Sensorarray des Sensorpaares.
Als Sensorpaar kann in vorteilhafter Ausgestaltung ein CCD-Zeilensensor in der
Bogenlaufebene innerhalb einer Zuführeinrichtung von bogenförmigen Material angeordnet
werden. Die Ausrichtung gemäß des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens erfolgt
im Bereich von an dessen Vorderkante angrenzenden Bereichen der jeweiligen Bezugseitenkante
des bogenförmigen Materials. Durch Auswertung des Versatzes der jeweiligen vorderen
Bereich der Seitenkanten in bezug auf die Vorderkante des bogenförmigen Materials
können durch die in der Förderebene des bogenförmigen Materials angeordneten Zeilensensoren
kleinste Versatze gemessen werden und durch die nachgeschaltenen Segmentrollen
korrigiert werden. Eine Aufnahme der seitliche Versatze der hinteren Bereiche der
Seitenkante des bogenförmigen Materials würde die Detektion des Versatzes der Seitenkanten
zur einen Seite verzögern, zum anderen wäre der sich an der Hinterkante des bogenförmigen
Materials einstellende Versatz derart groß bemessen, dass er bei großen Formaten
außerhalb des Erkennungs- und Erfassungsbereich der CCD-Zeilensensoren läge.
Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Einrichtung zur Detektion der Seitenlage
eines bogenförmigen Materials mittels eines Sensorpaares, welches in der Förderebene
angeordnet ist, kann insbesondere an bogenverarbeitenden Druckmaschinen oder nach
dem Elektrografieprinzip oder dem Elektrofotografieprinzip arbeitenden Maschinen
eingesetzt werden, oder auch anderen digital arbeitenden Druckmaschinen verwendet
werden. Dabei ist unerheblich, ob an der Oberfläche von bilderzeugenden oder bildtragenden
Zylindern der aufgezählten Drucker bzw. Druckmaschinen ein Bild über das Aufbringen
eines Toners erzeugt wird, welches anschließend fixiert wird oder das Bild gemäß
anderen Verfahren an der Oberfläche von bildübertragenden Komponenten erzeugt wird.
Essentiell zur Übertragung des Druckbildes auf die Oberfläche des bogenförmigen
Materials ist dessen korrekte Ausrichtung in Bezug auf dessen Laufrichtung durch
die Druckmaschine bzw. den Drucker.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend näher erläutert.
Es zeigt:
- Figur 1
- eine sich einstellende Lageabweichung eines bedruckten Druckbildes relativ
zur dieses aufnehmenden Bedruckstofffläche,
- Figur 2
- eine durch einen Drehversatz gekennzeichneten Versatz des Druckbildes auf dem
bogenförmigen Material,
- Figur 3
- einen Versatz der auf Unterseite und Oberseite eines bogenförmigen Materials
in Schön- und Wiederdruck aufgedruckten Druckbildes,
- Figur 4
- die Seitenansicht eines Bogeneinlaufbereiches einer bogenverarbeitenden Maschine
in schematischer Wiedergabe,
- Figur 5
- die Draufsicht auf die Ausrichtekomponenten, die Sensorik sowie die Antriebe
für das bogenförmige Material relativ zu dessen Laufrichtung ausrichtenden Rotationselementen,
- Figur 6
- die oberhalb der Bogenförderebene des bogenförmigen Materials als Segmentrollen
ausgebildeten Rotationselemente und
- Figur 7
- die Ausrichtung eines bogenförmigen Materials mit den Antrieben der die Ausrichtung
bewirkenden Segmentrollen.
Aus der Darstellung gemäß Figur 1 geht ein rechtwinklig zu seiner
Vorschubrichtung 22 orientiertes bogenförmige Material, beispielsweise ein Druckbogen
1 hervor. Der Druckbogen 1 enthält an seiner Oberfläche ein aufgedrucktes Druckbild
2, welches von einem rahmenartigen Rand 3 umgeben ist. Den innerhalb der Druckfläche
2 und dem Rahmen 3 markierten Abweichungen von Δx bzw. Δy, die Lagefehler
in x- und y-Richtung 4 bzw. 5 bezeichnen, können sich beim Aufdrucken des Druckbildes
2 auf der Oberfläche des Druckbogens 1 einstellen. Die mit Bezugszeichen 4 bzw.
5 bezeichneten Abweichungen sind Lageabweichungen, wohingegen in der Darstellung
gemäß Figur 2 Winkelabweichungen δ &thetas; des Druckbildes zwei in Bezug
auf seine Position auf den Druckbogen 1 dargestellt sind.
Aus der Darstellung gemäß Figur 2 sind die sich einstellenden Winkelfehler
Δϕ mit Bezugszeichen 6 gekennzeichnet. Das Druckbild 2 kann in den angedeuteten
Positionen auf die Oberfläche des Druckstoffmaterials 1 aufgedruckt werden, wobei
dieses in Bogenlaufrichtung mit seiner Vorderkante 23 voran gefördert wird.
Die Darstellung gemäß Figur 3 zeigt in schematischer Ansicht den sogenannten
Wendepasser, wobei mit Bezugszeichen 7 die sich zwischen dem Druckbildern 2 auf
Vorder- und Rückseite des bogenförmigen Materials 1 jeweils einstellenden Versatze
charakterisiert sind. Diese sind in der Darstellung gemäß Figur 3 mit Bezugszeichen
7 bzw. mit und bezeichnet. Der Wendepasser spielt insbesondere eine Rolle bei durchscheinenden
Papieren geringer Grammaturen und extrem leichten Papiergewicht sowie beim Broschürendruck.
Aus der Darstellung gemäß Figur 4 geht in schematisch wiedergegebener
Seitenansicht die Schnittstelle von Bogenausrichtung und das Auflaufen auf ein
Transportband hervor. Einem um eine Auflaufrolle 11 bzw. eine Steuerrolle 12 umlaufenden
Transportband 10, auf dessen Oberfläche das bogenförmige Material 1 in der Förderebene
9 aufgenommen wird, ist eine Ausrichteeinheit 8 vorgeschaltet. Nach Passage der
Ausrichteeinheit 8, die nachfolgend noch detaillierter beschrieben werden wird,
gelangt das ausgerichtete bogenförmige Material 1 auf der Oberfläche des Transportbandes
10 in die Förderebene 9. Nach Passage der Auflaufrolle 11 wird das bogenförmige
Material 1 mittels einer Anstellklappe oder Anstelllippe, welche in Anstellrichtung
13 bewegbar ist, beaufschlagt. Die Anstelllippe oder Anstellklappe kann ein Kunststoffbauteil
sein, welches von einer angestellten Position 13.1 in eine abgestellte Position
13.2 bewegt werden kann. Dies ist hier lediglich schematisch in durchgezogenen
oder gestrichelten Linien dargestellt, wobei zur Anstellung ein separater Antrieb
in Gestalt eines pneumatisch schaltenden Stellelementes, ein elektrischer Antrieb
vorgesehen sein kann, wie auch eine Anstellung auf manuellem Wege denkbar ist.
Mittels der Anstellklappe bzw. Anstelllippe erfolgt ein Andrücken
des bogenförmigen Materials 1 auf die Oberfläche des Transportbandes 10, wobei
im Moment des Anstellens das bogenförmige Material 1 in seinem ausgerichteten
Zustand befindlich ist. Nach Passage des Andruckelementes passiert der an der Oberfläche
des Transportbandes 10 aufgenommene Bogen eine Ladeeinheit 14. Diese Ladeeinheit
14 ist innerhalb einer haubenförmigen Abdeckung eine Elektrode 15 aufgenommen,
welche für eine statische Aufladung des bogenförmigen Materials 1 und damit für
dessen Adhäsion an der Oberfläche des es abstützenden Transportbandes 10 sorgt.
Der Ladeeinheit 14, die in der Darstellung gemäß Figur 4 nur schematisch wiedergegeben
ist, ist ein Vorderkantensensor 17 nachgeordnet. Dieser besteht aus einer unterhalb
der Bogenförderebene 3 angeordneten Strahlungsquelle 18, der eine Linsenanordnung
19 vorgeschaltet ist. Das von der Linsenanordnung 19 ausgehende Strahlungsfeld
20 durchdringt die Bogenförderebene 9 und trifft auf eine Blendenanordnung, die
oberhalb der Förderebene 9 des bogenförmigen Materials 1 vorgesehen ist. Der Blenden-anordnung
ist ein Empfänger 21 nachgeordnet, welcher entsprechend der durch die Blendenanordnung
durchscheinenden Strahlung das Vorhandensein einer Vorderkante 23 des bogenförmigen
Materials 1 sensiert und weitermeldet.
Aus der Darstellung gemäß Figur 5 geht in der Draufsicht die Ausrichteeinheit
8 hervor, deren Komponenten hier in schematischer Darstellung wiedergegeben sind.
Die Ausrichteeinheit 8 wird von einem bogenförmigen Material 1 erreicht, welches
in Förderrichtung 22 befördert wird. Die Vorderkante 23 des bogenförmigen Materials
1 ist in Bezug auf die Förderrichtung 22 des bogenförmigen Materials 1 versetzt,
wodurch sich auch ein schräger Verlauf der Seitenkante 24 des bogenförmigen Materials
1 einstellt. Sobald die in schräger Position in Bezug auf die Laufrichtung 22 liegende
Bogenvorderkante 23 eine erste Lichtschranke 26 überläuft, werden die Antriebe
27, bezeichnet mit M1 bzw. M2, die über Einzelachsen 32 Rotationselemente 25 antreiben,
auf Vorschubgeschwindigkeit beschleunigt. Durch die über die Lichtschranke 26 ausgelöste
Ansteuerung der Antriebe 27 (M1 oder M2) ist sichergestellt, dass jedes Exemplar
des bogenförmigen Materials 1 mit identischen Umfangsabschnitten der Rotationselemente
25, die in bevorzugter Ausführungsform als Segmentrollen ausgestaltet sind, in
Berührung kommt. Etwaige sich einstellende Unterschiede der Vorschubbewegungen,
die auf Maß- und Formtoleranzen der beiden Rotationselemente 25 zurückzuführen
sein könnten, treten dadurch bei jedem Exemplar des bogenförmigen Materials 1 in
gleicher Weise auf und können leicht herauskalibriert werden.
Nachdem durch Passage der ersten Lichtschranke 26 die beiden Rotationselemente
25 in Rotation versetzt sind, wird das bogenförmige Material 1 mit Vorschubgeschwindigkeit
über eine der ersten Lichtschranke 26 nachgeordnete weitere Lichtschranke 30.1
transportiert. Diese Lichtschranke 30.1 kann beispielsweise eine CCD-Sensorzeile
30 nachgeordnet sein, die sich im wesentlichen senkrecht zur Laufrichtung des bogenförmigen
Materials 1 erstreckt. Durch die zeilenförmige Ausgestaltung der Sensorzeile 30
lassen sich die Seitenbereiche aller gängigen Druckstoffformate erfassen.
Sobald der erste der beiden Sensoren der Lichtschranke 30.1 die Bogenvorderkante
23 des bogenförmigen Materials 1 detektiert hat, beginnt eine Zählereinheit in
Motorschritte zu zählen. Der Zählvorgang wird dann beendet und die festgestellte
Differenz gespeichert, wenn der zweite Sensor der Lichtschranke 30.1 schaltet.
Die CCD-Sensorzeilen des Sensorpaares 30 sind so in die Bogenlaufebene eingelassen,
dass sie den Transport des bogenförmigen Materials 1 nicht behindern. Aus dem auf
diese Weise ermittelte Zählerstand wird ein Korrekturwert ermittelt, der als zusätzlicher
Vorschub an den zuletzt gestarteten Segmentrollenantrieb weitergegeben wird, d.h.
entweder den Antrieb 27, der mit M 1 bezeichnet ist, oder an den Antrieb 27, der
mit M 2 bezeichnet ist. Dadurch wird der entsprechende als Segmentrolle ausgebildete
Rotationskörper 25 auf erhöhte Vorschubgeschwindigkeit beschleunigt, bis die vorgegebene
Wegdifferenz vollständig ausgeglichen ist und damit die Bogenvorderkante 23 des
bogenförmigen Materials 1 exakt senkrecht zur Förderrichtung 22 des bogenförmigen
Materials 1 ausgerichtet ist. Am Ende dieses Korrekturvorganges ist die Bogenvorderkante
23 exakt senkrecht zur Förderrichtung 22 orientiert.
Nach erfolgter Korrektur wird das bogenförmige Material 1 in Förderrichtung
22 gefördert von dem ersten Paar Segmentrollen 25 an das diesem nachgeordnete
Paar Rotationskörper 25 übergeben, welche an einer gemeinsamen Achse 31 aufgenommen
sein können. Nunmehr wird das über den Antrieb 27 bzw. M 1 und den Antrieb 27 (M
2) angetriebene Segmentrollenpaar 25 abgeschaltet und bewegt sich in seiner Ruheposition,
in der es das bogenförmige Material 1 mit seinen Umfangsflächen nicht berührt.
Das in Bezug auf seine Winkellage nunmehr korrekt ausgerichtete bogenförmige
Material 1 läuft nunmehr auf das Sensorfeld 30, z.B. CCD-Zeile auf, in der die
Position der Seitenkanten 24 des bogenförmigen Materials ermittelt wird. Aus dem
ermittelten Messwert wird eine Positionsänderung für den Antrieb 27 ermittelt,
der mit M 4 bezeichnet ist. Die Antriebswelle des Antriebes M 4 erstreckt sich
parallel zur Laufrichtung 22 des bogenförmigen Materials 1. Mittels dieses in einer
zweiten Orientierung 29 aufgenommenen Antriebes 27 erfolgt eine Korrektur der Lage
des bogenförmigen Materials 1 parallel zu seiner Laufrichtung 22 vergleiche Figur
7 (d.h. eine seitliche Ausrichtung des bogenförmigen Materials).
Danach läuft das solcherart in seiner Winkellage und seiner seitlichen
Position ausgerichtet bogenförmige Material 1 unterhalb eines in einer Position
13.1 bzw. 13.2 gestellten Anstellklappen- oder Anstelllippenelemente auf das Transportband
10 auf, um im korrekt ausgerichteter Position in die nachgeschaltete Druckeinheit
einzulaufen. Aus der Darstellung gemäß Figur 6 geht eine mögliche Ausführungsvariante
der in der Ausrichteeinheit 8 aufgenommenen oberhalb der Förderebene 9 befindlichen
Rotationselemente 25 hervor. Die Rotationselemente 25 sind in bevorzugter Ausführungsform
als Segmentrollen ausgebildet, die eine durch eine Unterbrechung gekennzeichnete
Umfangsfläche 33 aufweisen. Die Segmentrollen 25 rotieren in Drehrichtung 34, gekennzeichnet
durch den dargestellten Pfeil und beschreiben etwa einen 3/4-Kreis in Bezug auf
ihre jeweiligen Rotationsachse. Unterhalb der jeweiligen Segmentrolle 25 ist eine
das bogenförmige Material 1 abstützende Rolle dargestellt. Diese kann einteilig
ausgeführt sein oder an ihrem Umfang eine Beschichtung aufnehmen. Die als Segmentrollen
25 dienenden Rotationskörper sind in einer Ruheposition im linken Teil der Figur
6 dargestellt, während sie im rechten Teil der Figur 6 eine in Förderrichtung 22
des bogenförmigen Materials 1 gefördertes Exemplar mit der Umfangsfläche 33 ergreifen.
Dadurch wird dieses entsprechend der Drehrichtung 34 in Förderrichtung 22 des
bogenförmigen Materials 1 transportiert. Figur 7 zeigt die Korrektur der Winkellage
des bogenförmigen Materials 1 bei der Passage der Ausrichteeinheit 8. Der in Figur
7 gezeigten Position des bogenförmigen Materials 1 hat dessen Vorderkante 23 gerade
den letzten Sensor der Lichtschranke 30.1 erreicht, so dass nunmehr der mit M 1
bezeichnete Antrieb 27 der Segmentrolle 25 aktiviert werden kann, um die Winkellage
des bogenförmigen Materials 1 in Bezug auf die Förderrichtung 22 auszugleichen.
Im Gegensatz zu den Antrieben M 3 und M 4, die über eine durchgehende Antriebswelle
31 miteinander verbunden sein können, werden die Segmentrollen 25, die mit den
Antrieben M 1 und M 2 in Verbindung stehen, jeweils über Einzelwellen 32 angetrieben.
Nach Korrektur der Winkellage des bogenförmigen Materials 1 durch unterschiedlich
schnelle Vorschubgeschwindigkeiten an den jeweiligen Antrieben 27 (M 1 oder M 2)
der jeweiligen Segmentrollen 25, erfährt das bogenförmige Material 1 eine Korrektur
seiner Seitenlage. Nach der Messung der Lage der Seitenkanten 24 des bogenförmigen
Materials 1 durch zeilenförmige CCD-Sensoren 30 wird das bogenförmige Material
1 nunmehr korrekt seitlich zur Laufrichtung 22 ausgerichtet, in dem über den Antrieb
M 4 eine Verschiebung des bogenförmigen Materials 1 in seiner Förderebene 9 vor
Erreichen des Anstellelementes 13 und vor Auflaufen auf das diesem nachgeordneten
Transportband 10 erfolgt. Mit dem Antrieb 27 (M 3), orientiert in der ersten Orientierung
28, wird über eine gemeinsame Welle 31 der Vorschub des bogenförmigen Materials
1 mit korrekt ausgerichteter Vorderkante 23 gewährleistet, während dieses über
den in einer zweiten Orientierung 29 aufgenommenen Antrieb 27 (mit M 4 bezeichnet)
in seitlichen Lage ausgerichtet wird.
Mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren ein CCD-Zeilensensorpaar
30 zu verwenden kann eine Beibehaltung derjenigen Seitenkante 24 bei der seitlichen
Ausrichtung des bogenförmigen Materials 1 ermöglicht werden, die bereits im ersten
Druckdurchgang zur Ausrichtung des bogenförmigen Materials 1 gedient hat. Wird
das im ersten Druckdurchgang bereits bedruckte bogenförmige Material 1 in den selben
Druckeinheiten wieder gedruckt, so kommt dessen Seitenkante 24 nach Wendung um
die Mittelachse des bogenförmigen Materials 1 über dem jeweils anderen Sensor des
Zeilensensorpaares 30 zu liegen, so dass die Ausrichtung an der selben Seitenkante
24 erfolgt. Wird dabei bei beiden Ausrichteoperationen der gleiche Messpunkt im
Bereich der Vorderkante der Seitenkanten 24 verwendet, so ist die Registerhaltigkeit
für die Positionierung von Oberseiten zu Unterseitendruck richtungsunabhängig von
den Papiertoleranzen.
Beim nochmaligen Drucken des bogenförmigen Materials 1, welches bereits
auf einer Seite bedruckt worden ist, lassen sich bei der Ausrichtung aus Papiertoleranzen
herrührende Ausrichtebeeinträchtigungen vermeiden, wenn sichergestellt ist, dass
die Ausrichtung des bogenförmigen Materials 1 bei dessen zweiten Durchlauf durch
identische Druckwerke an derselben Position der Seitenkante 24, d.h. im vorderen
Bereich der Seitenkante 24 erfolgt, die sich von der Vorderkante 23 des bogenförmigen
Materials 1 aus erstreckt. Werden in der Förderebene 9 für das bogenförmige Material
1 CCD-Zeilensensoren als Sensorpaar 30 eingesetzt, so können diese sich senkrecht
zur Förderrichtung 22 des bogenförmigen Materials 1 so weit erstrecken, dass alle
gängigen Druckstoffformate, sei es für Papier, für Karton oder auch für Folien
abgedeckt werden können. Dies erlaubt eine Steigerung der Flexibilität einer unterschiedliche
Bedruckstoffe verarbeitenden Druckmaschine, sei es eine elektrografische, eine
elektrofotografische oder eine andere digitale Druckmaschine. Das vorgeschlagene
Verfahren zur Ausrichtung des bogenförmigen Materials 1 vor dem Auflaufen auf ein
Transportband 10 lässt sich selbstverständlich auch auf konventionell betreibbaren
Rotationsdruckmaschinen, die bogenförmiges Material 1 verarbeiten, einsetzen. Dazu
ist das Zeilensensorpaar 30 am Ende des Anlegetisches unmittelbar im Bereich der
Seiten- und Ziehmarken anzuordnen, die einer Vorgreifeinrichtung vorgeschaltet
sind, mit welchem das ausgerichtete bogenförmige Material 1 auf Maschinengeschwindigkeit
beschleunigt und an papierführende Zylinder übergeben wird.
Bezugszeichenliste
- 1
- bogenförmiges Material
- 2
- Druckbild
- 3
- Rahmen
- 4
- Lagefehler Y-Richtung
- 5
- Lagefehler X-Richtung
- 6
- Verdrehfehler
- 7
- Versatzdruckboden Vorder- und Rückseite (1)
- 8
- Ausrichteeinheit
- 9
- Förderebene
- 10
- Transportband
- 11
- Auflaufrolle
- 12
- Steuerrolle
- 13
- Anstellrichtung
- 13.1
- erste Position
- 13.2
- zweite Position
- 14
- Ladeeinheit
- 15
- Elektrode
- 16
- Abstützung
- 17
- Vorderkantensensor
- 18
- Strahlungsquelle
- 19
- Linse
- 20
- Strahlungsfeld
- 21
- Strahlungsempfänger
- 22
- Förderrichtung bogenförmiges Material
- 23
- Vorderkante
- 24
- Seitenkante
- 25
- Segmentrollen
- 26
- Lichtschranken
- 27
- Antriebe Segmentrolle
- 28
- erste Orientierung Antrieb
- 29
- zweite Orientierung Antrieb
- 30
- Zeilensensorpaar
- 30.1
- Lichtschranke
- 31
- durchgehende Welle
- 32
- Einzelwelle
- 33
- Segmentrollenumfang
- 34
- Drehrichtung
- 35
- Segmentrolle aktive Position
- 36
- Segmentrolle inaktive Position