Die Erfindung betrifft ein Buch oder eine Broschüre mit einem
Umschlag aus Kunststoff nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus dem Stand der Technik sind Broschüren und PVC-Decken-Bücher
(auch als PVC-Deckenband oder als Flexo-Integralband bekannt) mit einem Folienumschlag
aus Kunststoff bekannt. Die Verbindung zwischen dem in den Umschlag eingehängten
Buchblock und der Innenseite des Umschlags erfolgt hierbei wie bei Hardcover-Büchern
über einen Vor- und Nachsatz. Der Vor- bzw. der Nachsatz besteht jeweils aus
vier Seiten, die in einer eigenen Maschine oder einem speziell dafür ausgerichteten
Maschinenaggregat an den Buchblock angeleimt und schließlich mit der ersten
Seite des Vorsatzes bzw. der letzten Seite des Nachsatzes vollflächig mit der
Innenseite der Umschlagdecken verklebt werden. Für die Herstellung des Vor-
und Nachsatzes und die Befestigung des in den Umschlag eingehängten Buchblocks
an den Umschlagdecken sind somit separate Fertigungsschritte erforderlich, der in
speziell dafür ausgerichteten Vorrichtungen durchgeführt werden müssen.
In der Regel werden hierzu Vorrichtungen verwendet, welche zum Einhängen von
Buchblöcken in Festeinbände (Hardcover) vorgesehen sind.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Buch
(bzw. eine Broschüre) mit einem Kunststoffumschlag aufzuzeigen, welches einfacher,
kostengünstiger und schneller herstellbar sowie strapazierfähiger ist.
Darüber hinaus soll ein Buch mit einem Kunststoffumschlag bereitgestellt werden,
bei dem neue ästhetische und optische Effekte erzielt werden können.
Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Buch bzw. einer Broschüre
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausführungsformen sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert. Die
Zeichnungen zeigen:
1: Querschnitt durch ein Buch gemäß der Erfindung;
2: Draufsicht auf den Umschlag des Buches von
1.
Das in 1 im Querschnitt gezeigte Buch
umfasst einen Umschlag 1 und einen darin eingehängten und befestigten
Buchblock 5. Der Umschlag 1 weist einen Umschlagrücken
2 und an diesen jeweils an den Längsseiten angrenzende Umschlagdecken
3, 4 auf. Der Umschlag 1 ist einstückig aus einem
flexiblen Weichkunststoff gefertigt, beispielsweise aus Polyvinylchlorid (PVC) oder
Polypropylen (PP).
In den Umschlag 1 ist der Buchblock 5 eingehängt.
Der Buchblock 5 weist eine obere Außenseite 5a und eine untere
Außenseite 5b auf. Die Außenseiten 5a, 5b des
Buchblocks 5 sind jeweils lediglich entlang eines Befestigungsstreifens
6, 7 an der Innenseite 3a bzw. 4a der Umschlagdecke
3 bzw. 4 befestigt, welche der jeweiligen Außenseite
5a bzw. 5b des Buchblocks gegenüberliegt. Die Befestigungsstreifen
6, 7 verlaufen hierbei parallel und im Abstand zueinander entlang
der Längsrichtung des Umschlagrückens 2. Die Befestigungsstreifen
6, 7 sind – wie in 2 gezeigt
– parallel zu den Kanten 2a, 2b des Umschlagrückens
2 verlaufend und im Abstand zu diesen Kanten angeordnet. Diese Anordnung
der Befestigungsstreifen im Abstand zu dem Umschlagrücken 2 bewirkt
ein erleichtertes Aufschlagen des Buches. Der Abstand zwischen den Befestigungsstreifen
6, 7 und den Kanten 2a, 2b des Umschlagrückens
2 beträgt etwa 0,5 cm. Die Verbindung der Außenseiten
5a und 5b des Buchblocks 5 an den Innenseiten der Umschlagdecken
3 und 4 entlang der Befestigungsstreifen 6,
7 erfolgt durch Verkleben oder Verleimen. Zum Verkleben oder Verleimen
kann ein herkömmlicher Klebebinder verwendet werden, der üblicherweise
für die Herstellung von Softcover-Büchern benutzt wird.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind an den Umschlagdecken
3 und 4 unmittelbar an die Befestigungsstreifen 6,
7 angrenzende Scharnierbereiche 8, 9 vorgesehen, wie
in 2 gezeigt. Diese Scharnierbereiche 8,
9 sind durch mehrere parallel zueinander und parallel zu den Seitenkanten
2a, 2b des Umschlagrückens verlaufende Rillen oder Vertiefungen
gebildet, die in den Kunststoff-Umschlagdecken 3, 4 eingepresst
sind. Diese Scharnierbereiche 8, 9 ermöglichen ein Umklappen
der Einbanddecken in dem an den Befestigungsstreifen 6, 7 angrenzenden
Bereich und erleichtern dadurch das Aufklappen des Buches.
Bevorzugt schließt der Umschlag 1 am Kopf K und am Fuß
F sowie am Vorderschnitt V bei geschlossenem Buch bündig mit der entsprechenden
Kopf-, Fuß- bzw. Vorderkante des Buchblocks 5 ab. Dies ermöglicht
die Herstellung des erfindungsgemäßen Buches in einem einzigen Maschinendurchgang,
da der Umschlag nicht wie bei den bekannten Büchern mit PVC-Decken am Kopf
und am Fuß sowie an der Vorderkante über den entsprechenden Kanten des
Buchblocks übersteht und deshalb in einem einzigen Schneidvorgang die Umschlagkanten
zusammen mit den Kanten des Buchblocks geschnitten werden können.
Um die Umschlagdecken 3 und 4 stabiler auszubilden,
kann eine Verstärkung aus Pappe oder aus einer Kunststofffolie vorgesehen sein,
welche mit der Umschlagdecke 3, 4 vollflächig verklebt bzw.
verschweißt wird. Bevorzugt ist die Verstärkung auf den Innenseiten der
Umschlagdecken 3, 4 angebracht. Als besonders geeignet hat sich
hierfür eine Kunststofffolie aus einem Hartkunststoff erwiesen, welche an der
Innenseite 3a bzw. 4a der Umschlagdecken 3 und
4 mit dieser verschweißt werden kann.
Um einen außergewöhnlichen optischen Eindruck zu erzeugen,
kann der Umschlag 1 aus einem transparenten oder semitransparenten Kunststoffmaterial
hergestellt sein. Weiterhin können am Umschlag 1 Einstecktaschen befestigt
sein zur Aufnahme von Beiwerk, wie z.B. Lesezeichen, Karten, Datenträger wie
CDs und DVDs, oder Flyer. Diese Einstecktaschen sind bevorzugt auf der Innenseite
des Umschlags 1 angeordnet. Die Einstecktaschen bestehen bevorzugt aus
Kunststoff, beispielsweise aus demselben Kunststoff wie der Umschlag, wodurch ermöglicht
wird, die Einstecktaschen an den Umschlag 1 anzuschweißen.
Das erfindungsgemäße Buch bzw. die erfindungsgemäße
Broschüre ist wesentlich einfacher und damit kostengünstiger und schneller
herstellbar als die eingangs beschriebenen und aus dem Stand der Technik bekannten
Bücher mit einem Umschlag aus Kunststoff. Insbesondere weist das erfindungsgemäße
Buch keinen Vor- und Nachsatz auf, über den der Buchblock an dem Umschlag befestigt
ist. Dadurch kann auf den zur Herstellung des Vor- und Nachsatzes erforderlichen
Arbeitsschritt verzichtet werden, wodurch die Herstellung kostengünstiger und
schneller durchgeführt werden kann. Weiterhin zeichnet sich das erfindungsgemäße
Buch mit einem Umschlag aus Kunststoff durch eine höhere Flexibilität
aus, beispielsweise weil auf der Innenseite der Umschlagdecken Einstecktaschen aus
Kunststoff angeschweißt werden können. Dies ist bei den nach dem Stand
der Technik gefertigten Büchern bzw. Broschüren mit Kunststoff-Umschlag
nicht möglich, da die Innenseite der Kunststoff-Umschlagdecken vom Vor- bzw.
Nachsatz, der aus Papier bzw. Pappe besteht, besetzt ist, weshalb ein Anschweißen
einer Kunststofftasche an der Innenseite des Kunststoff-Umschlagdeckels nicht möglich
ist.