Dokumentenidentifikation |
DE102005016775B4 12.04.2007 |
Titel |
Set zur Erstellung einer Tibiaplateau-Endoprothese für ein künstliches Kniegelenk |
Anmelder |
ESKA Implants GmbH & Co.KG, 23556 Lübeck, DE |
Erfinder |
Grundei, Hans, Dr., 23558 Lübeck, DE |
Vertreter |
Fuchs, Mehler, Weiß & Fritzsche, 65201 Wiesbaden |
DE-Anmeldedatum |
06.04.2005 |
DE-Aktenzeichen |
102005016775 |
Offenlegungstag |
07.12.2006 |
Veröffentlichungstag der Patenterteilung |
12.04.2007 |
Veröffentlichungstag im Patentblatt |
12.04.2007 |
IPC-Hauptklasse |
A61F 2/38(2006.01)A, F, I, 20051017, B, H, DE
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IPC-Nebenklasse |
A61B 17/58(2006.01)A, L, I, 20051017, B, H, DE
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Beschreibung[de] |
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Set zur Erstellung einer Tibiaplateau-Endoprothese
für ein künstliches Kniegelenk mit auf seiner femurwärts gerichteten
Seite ausgeformten Gleitbahnen für den natürlichen Kondylen nachgebildeten
Gleitkufen des Femurteils des Gelenks.
Eine Tibiaplateau-Endoprothese mit diesen Merkmalen ist bekannt beispielsweise
aus der DE 40 11 216 C1. Diese zeichnet
sich durch eine an dem Tibiaknochen fixierbare Grundplatte mit einer planen Auflagefläche
und ein mit dieser Grundplatte lösbar verrastbares Oberteil aus. Das Oberteil
ist lösbar, um im Falle eines aufgetretenen Abriebs ausgetauscht werden zu
können durch ein neues Oberteil. Dies ist insofern von Bedeutung, als dass
die Grundplatte am Tibiaknochen fixiert ist und nicht ohne weiteres ausgetauscht
werden kann. Für die Verankerung der Grundplatte an dem Tibiaknochen ist mindestens
ein von ventral nach dorsal schräg nach unten verlaufender und zumindest teilweise
mit einem offenzelligen Belag versehener Zapfen vorgesehen. Dieser Zapfen wird in
eine in den Tibiaknochen eingebrachte Bohrung eingesetzt.
Dieser Zapfen ist zwar hilfreich in Hinblick auf eine sichere Verankerung
der Grundplatte am Tibiaknochen, schränkt den Operateur aber insofern ein,
als dass der Zapfen immer vorhanden ist und somit immer eine Bohrung im Tibiaknochen
eingebracht werden muss. Wünschenswert wäre jedoch, wenn der Operateur
intraoperativ entscheiden könnte, ob eine Verankerungshilfe notwendig ist und
bejahendenfalls eine solche Verankerungshilfe einbringen kann.
Dementsprechend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Set zur Erstellung einer eingangs erwähnten Tibiaplateau-Endoprothese anzugeben,
bei dem es dem Operateur ermöglicht ist, Verankerungshilfen intraoperativ optional
zu verwenden oder nicht.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Set mit den Merkmalen des
Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Schließlich wird noch eine Tibiaplateau-Endoprothese beansprucht, welche aus
dem erfindungsgemäßen Set erstellt ist.
Das Set betreffend weist dieses auf:
- – eine an dem Tibiaknochen fixierbare Grundplatte (1,
1') mit einer planen Auflagefläche (2, 2'),
- – ein mit der Grundplatte (1, 1') lösbar verrastbares
Oberteil, in dem die Gleitbahnen ausgeformt sind,
- – wenigstens eine von ventral nach dorsal schräg nach unten verlaufende,
an der Grundplatte (1, 1') angeformte Buchse (3,
3') mit durchgehendem Innengewinde (4, 4'),
- – für jede Buchse (3, 3') eine Pfahlschraube (5,
5'), die mit dem Innengewinde (4, 4') verschraubbar ist,
wobei die Pfahlschraube (5, 5') ein zugespitztes distales Ende
(6, 6') nach Art einer Stiftschraube aufweist und zwischen dem
proximal gelegenen Gewindeabschnitt (8, 8') und dem zugespitzten
Ende (6, 6') ein Abschnitt (7, 7') vorgesehen
ist, der ein Einwachsen von Knochenmaterial ermöglicht.
Wie schon im Stand der Technik bekannt, weist das Set also eine Grundplatte
auf, welche ein Gleitbahnen-Oberteil lösbar hält.
Im Gegensatz zum Stand der Technik aber ist vorliegend kein Zapfen
obligatorisch vorgesehen. Stellt sich während der Operation heraus, dass die
eine oder andere Verankerungshilfe erwünscht oder notwendig ist, so wählt
der Operateur eine Pfahlschraube aus und verschraubt diese mit der Innenbohrung
der erwähnten Buchse. Die Ausgestaltung der Pfahlschraube gestattet ein Vordringen
der Schraube, wobei vorher eine Bohrung in den Tibiaknochen eingebracht werden muss,
um so einen Knochenkanal auszubilden. Die Verschraubung des Gewindeabschnittes der
Pfahlschraube mit dem Innengewinde in der Buchse führt dazu, dass die Pfahlschraube
zunehmend eine Einheit mit der Grundplatte bildet und von der Stabilität her
sich so verhält, als sei sie integraler Bestandteil der Grundplatte von Anfang
an.
Die Pfahlschraube weist den erwähnten Abschnitt zwischen dem
Gewindeabschnitt und dem zugespitzten Ende auf, in welchen sich Knochenmaterial
einorganisiert zur dauerhaften sicheren Sekundärfixation des Implantates am
Tibiaknochen.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist der das Einwachsen
von Knochenmaterial ermöglichende Abschnitt der Pfahlschraube als hohler Schaft
ausgebildet. Dieser hohle Schaft ist besonders bevorzugt aus einem offenen, maschenförmigen
Netzwerk erstellt. Ein derartiger netzartiger hohler Schaft hat sich bereits seit
langem in der Zahnendoprothetik bewährt (DE
41 05 165 A1).
Aufgrund der sehr festen Sekundärfixation ist es notwendig, das
Oberteil, in welchem die Gleitbahnen ausgeformt sind, lösbar mit der Grundplatte
verrastbar zu gestalten. Zu diesem Zweck ist in vorteilhafter Weiterbildung vorgesehen,
dass die Grundplatte femurwärts Aufnahmestrukturen aufweist, die einer mechanischen
Verklemmung des Oberteils dienen.
Das Oberteil kann aus wenigstens zwei Teilen mit den zwei darin ausgeformten
Gleitbahnen bestehen. Es könnte auch ein Teil mit zwei darin ausgeformten Gleitbahnen
sein.
Gemäß einer anderen Ausführungsform ist noch ein drittes
weiteres Teil des Oberteils vorgesehen, welches den Kreuzbandhöcker nachbildet.
Alle diese Teile sind lösbar verrastbar mit der Grundplatte und insbesondere
mit den erwähnten Aufnahmestrukturen.
Schließlich wird eine Tibiaplateau-Endoprothese beansprucht,
die aus dem vorbeschriebenen erfindungsgemäßen Set erstellt ist.
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen beispielhaft
näher erläutert. Hierbei zeigt:
1 die Aufsicht auf die Grundplatte des Sets,
2 die Seitenansicht der Anordnung aus 1,
teilweise geschnitten,
3 die Ansicht der Grundplatte mit Pfahlschraube von
ventral,
4 die Aufsicht auf eine Grundplatte gemäß
einer anderen Ausführungsform und
5 die Ansicht der Anordnung in 4
caudal gesehen.
Nachfolgend sind gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen versehen.
In 1 ist die Aufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel
der Platte 1 dargestellt. Auf diese Grundplatte wird ein Oberteil (nicht
dargestellt) aufgelegt und mittels Aufnahmestrukturen 9 dort mechanisch
festgeklemmt. Die Bereiche 10 der Grundplatte 1 sind jene Bereiche,
über denen in dem Oberteil dann die Gleitbahnen ausgebildet sind. Beide Bereiche
sind vorliegend verbunden durch eine Brücke 11. Tibiawärts ist
im Bereich der Brücke 11 eine Buchse 3 angeformt, und zwar
so, dass sie von ventral nach dorsal schräg nach unten verläuft. Die Buchse
3 weist ein durchgehendes Innengewinde 4 auf.
Mit dem Innengewinde 4 in der Buchse 3 ist eine
sogenannte Pfahlschraube 5 von caudal her verschraubbar. Zu diesem Zweck
weist die Pfahlschraube 5 einen Gewindeabschnitt 8 auf, welchem
sich ein Abschnitt 7 anschließt, der ein Einwachsen von Knochenmaterial
ermöglicht. Vorliegend ist dieser Abschnitt 7 als hohler Schaft ausgebildet,
der aus einem offenen, maschenförmigen Netzwerk besteht. Diesem Abschnitt
7 schließt sich distal das zugespitzte Ende 6 an. Durch Ansetzen
eines entsprechenden Werkzeuges in der Werkzeugaufnahme 12 in der Pfahlschraube
5 kann der Operateur eine hinreichend große Kraft aufbieten, um die
Pfahlschraube in den vorher eingebrachten Tibiaknochenkanal einzudrehen.
Wie der Anschluss der Buchse 3 an die Platte 1 ausgestaltet
ist, ergibt sich insbesondere aus 2, woraus sich eben
der von ventral nach dorsal schräg nach unten gehende Verlauf der Buchse ergibt.
3 zeigt die Anordnung aus 1
von ventral gesehen. Auch hier sind die Aufnahmestrukturen 9 auf der Grundplatte
1 für ein Oberteil erkennbar.
4 zeigt eine andere Ausführungsform, bei der die
Bereiche 10' durch einen durchgehenden Steg 13 miteinander verbunden
sind. Dieser Bereich 13 dient zur Aufnahme eines weiteren Teils des Oberteils,
welches den Kreuzbandhöcker nachbildet. Daher kann nicht – wie im Ausführungsbeispiel
gemäß 1 – mittig eine Buchse mit Innenbohrung
vorgesehen sein. Vielmehr sind hier lateral und medial jeweils eine Buchse an der
Unterseite anformt, die wie die Buchse 3 mit Innenbohrung 4' ausgeführt
sind, wie im Falle der Ausführungsform gemäß 1.
5 zeigt schließlich die Ansicht der Anordnung aus
4 von ventral gesehen. Deutlich zu sehen sind die beiden
Buchsen 3'.
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Anspruch[de] |
Set zur Erstellung einer Tibiaplateau-Endoprothese für ein künstliches
Kniegelenk mit auf seiner femurwärts gerichteten Seite ausgeformten Gleitbahnen
für den natürlichen Kondylen nachgebildeten Gleitkufen des Femurteils
des Gelenks, aufweisend
– eine an dem Tibiaknochen fixierbare Grundplatte (1,
1') mit einer planen Auflagefläche (2, 2'),
– ein mit der Grundplatte (1, 1') lösbar verrastbares
Oberteil, in dem die Gleitbahnen ausgeformt sind,
– wenigstens eine von ventral nach dorsal schräg nach unten verlaufende,
an der Grundplatte (1, 1') angeformte Buchse (3,
3') mit durchgehendem Innengewinde (4, 4'),
– für jede Buchse (3, 3') eine Pfahlschraube (5,
5'), die mit dem Innengewinde (4, 4') verschraubbar ist,
wobei die Pfahlschraube (5, 5') ein zugespitztes distales Ende
(6, 6') nach Art einer Stiftschraube aufweist und zwischen dem
proximal gelegenen Gewindeabschnitt (8, 8') und dem zugespitzten
Ende (6, 6') ein Abschnitt (7, 7') vorgesehen
ist, der ein Einwachsen von Knochenmaterial ermöglicht.
Set nach Anspruch 1, bei dem der das Einwachsen von Knochenmaterial
ermöglichende Abschnitt (7, 7') der Pfahlschraube (5,
5') als hohler Schaft ausgebildet ist.
Set nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der das Einwachsen von Knochenmaterial
ermöglichende Abschnitt (7, 7') der Pfahlschraube (5,
5') aus einem offenen, maschenförmigen Netzwerk besteht.
Set nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem auf der Grundplatte
(1, 1') femurwärts Aufnahmestrukturen (9,
9') angeordnet sind zur mechanischen Verklemmung des Oberteils.
Set nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem das Oberteil aus
wenigstens zwei Teilen mit den darin ausgeformten Gleitbahnen besteht.
Set nach Anspruch 5, bei dem zwischen den beiden Teilen ein drittes
Teil, welches den Kreuzbandhöcker nachbildet, vorgesehen ist.
Tibiaplateau-Endoprothese, erstellt aus dem Set nach einem der Ansprüche
1 bis 6.
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Patent Zeichnungen (PDF)
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