Dokumentenidentifikation |
DE102006006014A1 06.09.2007 |
Titel |
Mikroskopiesystem zur Beobachtung von Fluoreszenz |
Anmelder |
Carl Zeiss Surgical GmbH, 73447 Oberkochen, DE |
Erfinder |
Hauger, Christoph, 73431 Aalen, DE; Miesner, Hans-Joachim, 73434 Aalen, DE; Jess, Helge, 73447 Oberkochen, DE; Steffen, Joachim, 73463 Westhausen, DE; Weinschenk, Petra, 73433 Aalen, DE |
DE-Anmeldedatum |
08.02.2006 |
DE-Aktenzeichen |
102006006014 |
Offenlegungstag |
06.09.2007 |
Veröffentlichungstag im Patentblatt |
06.09.2007 |
IPC-Hauptklasse |
G02B 21/00(2006.01)A, F, I, 20060208, B, H, DE
|
Zusammenfassung |
Die Erfindung betrifft ein Mikroskopiesystem 1 zur Beobachtung von Fluoreszenz eines Fluoreszenzfarbstoffs 27 in einem Objektbereich 2. Das Mikroskopiesystem 1 umfasst eine Mikroskopieoptik 5, 6, 7 mit einem Beleuchtungssystem 10 zur Bereitstellung von Beleuchtungslicht 12 für den Objektbereich 2, welches Wellenlängen im sichtbaren Spektralbereich enthält und Wellenlängen zur Anregung von Fluoreszenz des Fluoreszenzfarbstoffs 27 aufweist. Das Mikroskopiesystem 1 enthält eine Mikroskop-Bilderfassungseinheit 100, welcher ein Strahlungsfluss von Fluoreszenzlicht aus dem Objektbereich zugeführt wird. Das Mikroskopiesystem 1 hat ein Anzeigesystem 51, 52 zur Anzeige eines Bildes des Objektbereichs 2, das ein auf Fluoreszenzlicht basierendes Teilbild des Objektbereichs 2 enthält. Erfindungsgemäß ist eine Mikroskopiesystem-Steuereinheit 70 vorgesehen, die von einer Bedienperson in einen Fluoreszenzbetriebsmodus geschaltet werden kann und bei Einstellen des Fluoreszenzbetriebsmodus das Mikroskopiesystem 1 derart verstellt, dass in dem Mikroskopiesystem 1 der Strahlungsfluss von Fluoreszenzlicht aus dem Objektbereich 2 in die Mikroskop-Bilderfassungseinheit 100 maximal ist.
|
Beschreibung[de] |
Die Erfindung betrifft ein Mikroskopiesystem zur Beobachtung von Fluoreszenz
eines Fluoreszenzfarbstoffs in einem Objektbereich, wobei das Mikroskopiesystem
eine Mikroskopieoptik mit einem Beleuchtungssystem zur Bereitstellung von Beleuchtungslicht
für den Objektbereich mit Licht umfasst, welches Wellenlängen im sichtbaren
Spektralbereich enthält und das Wellenlängen zur Anregung der Fluoreszenz
des Fluoreszenzfarbstoffs hat, und eine Mikroskop-Bilderfassungseinheit hat, welcher
ein Strahlungsfluss von Fluoreszenzlicht aus den Objektbereich zugeführt wird,
wobei ein Anzeigesystem zur Anzeige eines Bildes des Objektbereichs vorgesehen ist,
das ein auf Fluoreszenzlicht basierendes Teilbild des Objektbereichs enthält.
Ein Mikroskopiesystem der eingangs genannten Art ist aus der
DE 103 39 784 A1 bekannt. Dort
ist ein Operationsmikroskop beschrieben, mit dem in einem Körpergewebe angereichte
Fluoreszenzfarbstoffe beobachtet werden können. Das Operationsmikroskop hat
ein Beleuchtungssystem, das Licht im sichtbaren Spektralbereich bereitstellt und
Licht erzeugt, mit dem ein Fluoreszenzfarbstoff in Körpergewebe zu Fluoreszenz
angeregt werden kann. Mit einem stereoskopischen Beobachtungsstrahlengang ermöglicht
das Operationsmikroskop einer Beobachtungsperson einen Objektbereich durch ein Mikroskop-Hauptobjektiv
in einem Okulareinblick zu beobachten. Das Operationsmikroskop umfasst eine Kamera,
welche für den sichtbaren Spektralbereich empfindlich ist, und hat eine Kamera,
mit der fluoreszierendes Körpergewebe erfasst werden kann. Es ist eine Anzeigeeinheit
vorgesehen, in der die mittels der Kameras erfassten Bilder einzeln oder in Überlagerung
dargestellt werden können.
Um mit einem für Fluoreszenz ausgelegten Mikroskopiesystem ein
gutes Fluoreszenzbild eines Objektbereichs zu erhalten, ist es erforderlich, eine
Reihe von Geräteparametern zu optimieren. Insbesondere bei Mikroskopen, die
als Operationsmikroskop ausgelegt sind, ist es wünschenswert, das System ergonomisch
auszubilden und so zu gestalten, dass sich ein Fluoreszenzbetrieb auf einfache Weise
konfigurieren lässt.
Aufgabe der Erfindung ist, ein Mikroskopiesystem zu schaffen, das
die Beobachtung eines Objektbereichs wahlweise mit Beleuchtungslicht im sichtbaren
Spektralbereich und mit Fluoreszenz ermöglicht, wobei für eine Beobachtung
des Objektbereichs mit Fluoreszenzlicht das System automatisch für ein optimales
Fluoreszenzlichtbild optimiert wird.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Mikroskopiesystem der eingangs
genannten Art, bei dem eine Mikroskopiesystem-Steuereinheit vorgesehen ist, die
von einer Bedienperson in einem Fluoreszenzbetriebsmodus geschaltet werden kann
und bei Einstellen des Fluoreszenzbetriebsmodus das Mikroskopiesystem derart verstellt,
dass in dem Mikroskopiesystem der Strahlungsfluss von Fluoreszenzlicht aus dem Objektbereich
in eine Mikroskop-Bilderfassungseinheit maximal ist. Unter einer Mikroskop-Bilderfassungseinheit
ist eine Einheit zur Erfassung eines Mikroskopbildes zu verstehen. Eine solche Einheit
kann bspw. einen elektronischen Sensor in Form einer Kamera enthalten oder konventionelle
Okulare für eine Beobachtungsperson aufweisen.
In Weiterbildung der Erfindung erzeugt das Beleuchtungssystem Beleuchtungslicht
mit Wellenlängen zur Anregung der Fluoreszenz des Farbstoffs Indocyaningrün
(ICG) oder des Farbstoffs Protoporphyrin IX. Diese Farbstoffe eignen sich zum klinischen
Einsatz an Patienten und gestatten so eine Fluoreszenzbeobachtung von lebendem Körpergewebe.
Das Anregungsband der Fluoreszenz von ICG liegt bei ca. 780nm und das Fluoreszenzband
bei ca. 830nm und damit außerhalb des sichtbaren Bereichs im Nah-Infrarotbereich.
Für den Farbstoff Protoporphyrin IX liegt das Anregungsband der Fluoreszenz
bei ca. 400nm und das Fluoreszenzband zwischen ca. 630nm und 730nm.
In Weiterbildung der Erfindung ist die Mikroskopiesystem-Steuereinheit
mit Mitteln zum Einstellen eines Leuchtfelddurchmessers des vom Beleuchtungssystem
für den Objektbereich bereitgestellten Beleuchtungslichts verbunden, um die
Beleuchtungsintensität im Objektfeld zu maximieren. Auf diese Weise ist es
möglich, bei gleichbleibender Leistung der Beleuchtungslichtquelle die Intensität
des Fluoreszenzlichtes, d.h. die Menge von Fluoreszenzlicht, welche im Objektbereich
erzeugt wird, zu vergrößern.
In Weiterbildung der Erfindung weist das Mikroskopiesystem einen Beobachtungsstrahlengang
mit verstellbarer Blende zur Einstellung der Schärfentiefe auf, die mit der
Mikroskopiesystem-Steuereinheit verbunden ist, wobei eine Aktivierung der Mikroskopiesystem-Steuereinheit
die Einstellung einer maximalen Öffnung der Blende bewirkt. Auf diese Weise
wird gewährleistet, dass sämtliches Fluoreszenzlicht, das in die Mikroskopieoptik
gelangt, zur Erzeugung eines erfassten Fluoreszenzlichtbilds beiträgt.
In Weiterbildung der Erfindung weist das Beleuchtungssystem bei dem
Mikroskopiesystem eine Lampe auf, der Mittel zum Einstellen der Lampenintensität
zugeordnet sind, wobei eine Aktivierung der Mikroskopiesystem-Steuereinheit die
Einstellung der Lampenintensität auf einen maximalen Wert bewirkt. Auf diese
Weise wird ein größtmöglicher Strahlungsfluss von
Fluoreszenzanregungslicht auf den Objektbereich ermöglicht.
In Weiterbildung der Erfindung ist bei dem Mikroskopiesystem ein Zoomsystem
und eine Kopplung von Zoomsystem und Beleuchtungssystem vorgesehen, um eine Anpassung
der Beleuchtungsintensität an einem mittels des Zoomsystems eingestellte Vergrößerung
zum Zwecke eines gleichbleibenden Helligkeitseindrucks für eine Beobachtungsperson
zu ermöglichen, wobei die Kopplung von Zoomsystem und Beleuchtungssystem als
steuerbare Kopplung ausgebildet ist und eine Aktivierung der Mikroskopiesystem-Steuereinheit
eine Entkopplung von Zoomsystem und Beleuchtungssystem bewirkt. Auf diese Weise
wird vermieden, dass bei Verstellen des Zoomsystems, wenn das Mikroskopiesystem
zur Erfassung von Fluoreszenzbildern betrieben wird, die Menge des im Objektbereich
erzeugten Fluoreszenzlichts beeinflusst wird.
In Weiterbildung der Erfindung ist bei dem Mikroskopiesystem zur Aufnahme
des Objektbereichs eine Farbkamera vorgesehen und die Mikroskopiesystem-Steuereinheit
bewirkt im Falle einer Aktivierung bei der Farbkamera eine Farbkalibration der mittels
der Kamera erfassten Bilddaten.
In Weiterbildung der Erfindung gewichtet die Farbkalibration Bilddaten
der Kamera, die einem Rotlichtanteil entsprechen, stärker als Bilddaten, denen
Grün- oder Blaulicht zugrunde liegt.
In Weiterbildung der Erfindung hat das Mikroskopiesystem eine Kamera
mit einstellbarem Gain und einstellbarer Belichtungszeit, wobei die Mikroskopiesystem-Steuereinheit
bei Aktivierung die Kamera in einen Betriebsmodus versetzt, indem in Abhängigkeit
der Lichtmenge, welche der Kamera zugeführt wird, die Belichtungszeit derart
verändert wird, dass bei sinkender Lichtmenge die bei der Kamera eingestellte
Belichtungszeit ansteigt. Auf diese Weise ist es möglich, die Kameras im Mikroskopiesystem
für eine optimale Signalausbeute zu betreiben.
Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
einzigen Figur dargestellt und wird nachfolgend beschrieben:
Die einzige Figur zeigt als Mikroskopiesystem ein Operationsmikroskop
1 zur Beobachtung eines Objektbereichs 2 mit stereoskopischen
Beobachtungsstrahlengängen 3, 4, die ein Mikroskop-Hauptobjektiv
5 durchsetzen.
In dem Operationsmikroskop 1 ist zu einer Einstellung der
Vergrößerung in den Beobachtungsstrahlengängen 3,
4 ein Zoomsystem 6, 7 vorgesehen. Dem Zoomsystem
6, 7 sind motorische Stelltriebe 8, 9 zugeordnet.
Das Operationsmikroskop 1 enthält ein Beleuchtungssystem
10 mit einer Lichtquelle 11, die beispielsweise als Xenon-Lampe
ausgebildet sein kann. Die Lichtquelle 11 gibt Licht 12 ab, welche
über eine Kollimationsoptik 13 in einen Lichtleiter 14 eingekoppelt
wird. Am Austrittsende 15 des Lichtleiters 14 ist eine Blende
16 mit einstellbarer Öffnung vorgesehen. Das Licht aus der Blende
16 wird über eine Leuchtfeldoptik 17 zum Objektbereich
2 geführt. Die Leuchtfeldoptik 17 umfasst als Mittel zum
Einstellen der Größe des Leuchtfeldes 90 ein Beleuchtungspankrat
mit einem bewegbaren Linsensystem 18, dem ein Stelltrieb 19 zugeordnet
ist. Durch Verstellen des Linsensystems 18 ist es möglich, den Strahlungsfluss
aus dem Beleuchtungssystem 10 zu dem Objektbereich 2 definiert
zu variieren und zu konzentrieren. Damit verändert sich ein Leuchtfeld
90 und es kann so die Bestrahlungsstärke, d.h. der Strahlungsfluss
pro Flächeneinheit von Beleuchtungslicht aus dem Beleuchtungssystem
10 eingestellt und bei Bedarf maximiert werden.
Die Lichtquelle 11 hat eine Steuereinheit 20, die
eine Steuerung des von der Lichtquelle 11 angegebenen Strahlungsflusses
ermöglicht. Weiter ist im Strahlengang des Beleuchtungssystems 10
eine Siebblende 21 vorgesehen, um den Strahlungsfluss durch das Beleuchtungssystem
10 kontinuierlich einzustellen. Im Beleuchtungssystem 10 gibt
es weiter ein steuerbares Filterrad 22, welches es ermöglicht, Filter
23, 24 und 25 in den Beleuchtungsstrahlengang einzuschwenken.
So ist es möglich, aus Licht, das die Lichtquelle 11 abgibt und zum
Objektbereich 2 geführt wird, den Spektralbereich auszufiltern, welcher
der Wellenlänge von Fluoreszenzlicht 26 eines zur Fluoreszenz angeregten
Farbstoffs 27 im Objektbereich 2 entspricht. Die motorischen Stelltriebe
8, 9 des Zoomsystems können mit den Stelltrieben im Beleuchtungsstrahlengang
derart gekoppelt sein, dass sich bei einer Änderung der Vergrößerungseinstellung
bei dem Operationsmikroskop 1 die Größe des Leuchtfeldes
90 automatisch an die Größe des Beobachtungsfeldes anpasst.
Das Fluoreszenzlicht 26 aus dem Objektbereich 2
gelangt durch das Mikroskop-Hauptobjektiv 5 und das Zoomsystem
6, 7 in eine Mikroskop-Bilderfassungseinheit 100 des
Operationsmikroskops 1. Die Mikroskop-Bilderfassungseinheit 100
enthält Okulare 28, 29, durch die eine Beobachtungsperson
den Objektbereich 2 betrachten kann und umfasst eine Dokumentationskamera
32 sowie eine Kamera 41 zur Erfassung von Fluoreszenzlicht und
eine Kamera 42 zur Erfassung eines Bildsignals, das einer Überlagerung
von Fluoreszenzlicht und Nicht-Fluoreszenzlicht entspricht.
In der Mikroskop-Bilderfassungseinheit 100 ist ein Strahlteiler
30 vorgesehen, welcher über ein Linsensystem 31 aus dem Beobachtungsstrahlengang
3 einen Teilstrahlengang auf die Dokumentationskamera
32 auskoppelt.
Die Mikroskop-Bilderfassungseinheit 100 enthält einen
weiteren Strahlteiler 40. Mit diesem Strahlteiler 40 wird Licht
aus dem Beobachtungsstrahlengang 4 der Kamera 41 zur Erfassung
von Fluoreszenzlicht und der Kamera 42 zur Erfassung eines Bildsignals,
das einer Überlagerung von Fluoreszenzlicht und Nicht-Fluoreszenzlicht entspricht,
zugeführt. Den Kameras 41, 42 ist ein Strahlteiler
43 zugeordnet, der das mittels Strahlteiler 40 aus dem Beobachtungsstrahlengang
des Operationsmikroskops 1 ausgekoppelte Licht aufteilt. Der Kamera
41 wird Licht durch ein für Fluoreszenzlicht durchlässiges Filter
44 zugeführt. Die Kamera 42 erfasst das Licht, das durch
ein Blenden- und Filterrad 62 hindurchgetretene Licht aus dem Beobachtungsbereich
2 des Operationsmikroskops 1.
Der Kamera 42 ist eine Kalibriereinrichtung 95 zugeordnet.
Die Kalibriereinrichtung 95 enthält die von der Kamera 42
erzeugten Bilddaten. Die Kalibiereinrichtung 95 ist mit der Mikroskopiesystem-Steuereinheit
70 verbunden. Die Kalibiereinrichtung 95 weist einen ersten Betriebszustand
auf, in dem sie die Bilddaten der Kamera 42 unverändert lässt.
In einem zweiten Betriebszustand bewirkt die Kalibriereinrichtung 95 eine
Farbkalibration der Bilddaten.
Diese Farbkalibration gewährleistet, dass bei Betreiben des Operationsmikroskops
1 zum Erfassen von Fluoreszenzbildern, die auf den Farbstoff Protoporphyrin
IX zurückgehen, die Bilddaten der Kamera, welchen ein Rotlichtanteil entspricht,
zum Zwecke der Anzeige mit den Anzeigeeinheiten 51, 52 vergleichsweise
stärker als der entsprechende Grünlicht und Blaulichtanteil des Kamerasignals
gewichtet werden.
Die Kamera 42 ist darüber hinaus mit einer Einrichtung
96 zur Einstellung von Kameragain und Kamera-Shutterzeit verbunden. Dieser
Einrichtung 96 wird ein für die Lichtmenge der Kamera 42
repräsentatives Kamerasignal zugeführt. Sie bewirkt, dass Kameragain und
Shutterzeit stets an die Lichtmenge, welche der Kamera 42 zugeführt
wird, angepasst sind. Zum Betrieb des Operationsmikroskops 1 für Fluoreszenzbeobachtung
kann die Einrichtung 96 in einen Fluoreszenzbetriebsmodus geschaltet werden.
In diesem Fluoreszenzbetriebsmodus bewirkt die Einrichtung 96, dass Fluoreszenzlicht
des Farbstoffs Protoporphyrin IX gegenüber einem Normalbetriebsmodus des Operationsmikroskops
1 mit von der Lichtmenge, die auf die Kamera 42 trifft, unverändertem
Kameragain, jedoch mit einer Shutterzeit für die Kamera, d.h. deren Belichtungszeit,
erfasst wird, die mit sinkender Lichtmenge auf einen Wert von vorzugsweise bis zu
0.25 s oder auch mehr ansteigt.
Das Operationsmikroskop 1 enthält weiter im linken und
achten Beobachtungsstrahlengang jeweils ein kombiniertes Blenden- und Filterrad
61, 62, denen steuerbare Antriebe 63, 64 zugeordnet
sind. In den Blenden- und Filterrädern 61, 62 sind Blenden
65, 66 unterschiedlich großer Durchgangsöffnungen und
Filter 67, 68 mit verschiedener Transmissionscharakteristik vorgesehen.
Befindet sich die Blende 65 in den Beobachtungsstrahlengängen, so
wird mit dem Operationsmikroskop ein vergleichsweise lichtschwaches Bild mit großer
Tiefenschärfe erzeugt. Wenn die Blende 66 in die Beobachtungsstrahlengänge
geschaltet ist, so wird ein maximaler Strahlungsfluss zu den Kameras 32,
41, 42 und den Okularen 28, 29 des Operationsmikroskops
gewährleistet. Für eine Beobachtung des Objektbereichs 2 unter
Fluoreszenzlicht ist es günstig, wenn der Strahlungsfluss zu den Okularen
28, 29 und den Kameras 32, 41, 42 maximal
ist.
Bei dem Operationsmikroskop 1 ist eine Signalverarbeitungs-
und Auswerteeinheit 50 vorgesehen. Diese Signalverarbeitungs- und Auswerteeinheit
50 ist mit den Kameras 41, 42 verbunden. Sie generiert
aus den erfassten Kamerabildern ein Bildsignal, das wahlweise auf eine Anzeigeeinheit
51, deren Bild mittels eines Strahlteilers 45 in den Beobachtungsstrahlengang
des Operationsmikroskops eingekoppelt wird. Alternativ oder zusätzlich kann
dieses Bild auf eine Anzeigeeinheit in Form eines Monitors 52 ausgegeben
werden.
Die Signalverarbeitungs- und Auswerteinheit 50 ist weiter
mit einer Mikroskopiesystem-Steuereinheit 70 verbunden, die einen Aktivierungsschalter
71 umfasst. Diese Mikroskopie-Steuereinheit 70 hat einen Speicher
72, in den für einen Fluoreszenzbetriebsmodus des Operationsmikroskops
1 optimale Werte für den Lampenstrom der Lichtquelle 11 für
Beleuchtungslicht, für die Einstellung der Siebblende 21, die Einstellung
des bewegbaren Linsensystems 18 der Leuchtfeldoptik 17, für
einen Gain der Kameras 32, 41, 42 und die Stellung der
Blenden- und Filterräder 61, 62 im Beleuchtungsstrahlengang
abgelegt sind.
Bei Betätigung des Aktivierungsschalters 71 wird das
Operationsmikroskop 1 automatisch für einen Fluoreszenzbetriebsmodus
konfiguriert, in den eine Kopplung der Stelltriebe 19 im Beleuchtungssystem
10 und der Stelltriebe 8, 9 des Zoomsystems unterbunden
ist und die Einstellungen des Operationsmikroskops 1, d.h. die Einstellung
des Beleuchtungssystems 10, der Kameras 32, 41,
42 und der Blenden- und Filterräder 61, 62 für
das Sichtbarmachen eines auf Fluoreszenzlicht basierenden Bildes des Objektbereichs
2 optimiert sind. Hierzu ist die Mikroskopiesystem-Steuereinheit
70 mit einer Steuereinheit 20 für die Lichtquelle
11, den Stelltrieb 19 des Beleuchtungssystems 10, dem
steuerbaren Filterrad 22, den Stelltrieben 8, 9 für
das Zoomsystem 6, 7, den steuerbaren Antrieben
für die Blenden- und Filterräder 63, 64 verbunden. Wird
die Mikroskopiesystem-Steuereinheit 70 aktiviert, so werden die Lichtquelle
11, der Stelltrieb 19, das Zoomsystem und das Filterrad
22 sowie die Blenden- und Filterräder 61, 62 automatisch
auf die in dem Speicher 72 abgelegten Werte eingestellt.
|
Anspruch[de] |
Mikroskopiesystem (1) zur Beobachtung von Fluoreszenzlicht
(26) eines Fluoreszenzfarbstoffs (27) in einem Objektbereich (2),
wobei das Mikroskopiesystem umfasst:
– eine Mikroskopieoptik (5, 6, 7);
– ein Beleuchtungssystem (10) zur Bereitstellung von Beleuchtungslicht
(12) für den Objektbereich (2) mit Licht, welches Wellenlängen
im sichtbaren Spektralbereich enthält und Wellenlängen zur Anregung der
Fluoreszenz des Fluoreszenzfarbstoffs (27) aufweist;
– eine Mikroskop-Bilderfassungseinheit (100), welcher ein Strahlungsfluss
von Fluoreszenzlicht aus dem Objektbereich (2) zugeführt wird; und
– ein Anzeigesystem (51, 52) zur Anzeige eines Bildes des
Objektbereichs (2), das ein auf Fluoreszenzlicht basierendes Teilbild des
Objektbereichs (2) enthält;
dadurch gekennzeichnet, dass
– eine Mikroskopiesystem-Steuereinheit (70) vorgesehen ist, die
von einer Bedienperson in einen Fluoreszenzbetriebsmodus geschaltet werden kann
und bei Einstellen des Fluoreszenzbetriebsmodus das Mikroskopiesystem derart verstellt,
dass in dem Mikroskopiesystem (1) der Strahlungsfluss von Fluoreszenzlicht
aus dem Objektbereich (2) in die Mikroskop-Bilderfassungseinheit (100)
maximal ist.
Mikroskopiesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Beleuchtungssystem (10) Beleuchtungslicht mit Wellenlängen zur Anregung
der Fluoreszenz des Farbstoffs Indocyaningrün (ICG) erzeugt.
Mikroskopiesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Beleuchtungssystem (10) Beleuchtungslicht mit Wellenlängen zur Anregung
der Fluoreszenz des Farbstoffs Protoporphyrin IX erzeugt.
Mikroskopiesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mikroskopiesystem-Steuereinheit (70) mit Mitteln (16,
18, 19) zum Einstellen eines Leuchtfelddurchmessers des vom Beleuchtungssystem
(10) für den Objektbereich (2) bereitgestellten Beleuchtungslichts
verbunden ist, um die Beleuchtungsintensität im Objektbereich zu maximieren.
Mikroskopiesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass das Mikroskopiesystem einen Beobachtungsstrahlengang mit verstellbarer Blende
(65, 66) zur Einstellung der Schärfentiefe aufweist, die
mit der Mikroskopiesystem-Steuereinheit (70) verbunden ist, wobei eine
Aktivierung der Mikroskopiesystem-Steuereinheit (70) die Einstellung einer
maximalen Öffnung der Blende bewirkt.
Mikroskopiesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass das Beleuchtungssystem (10) eine Lampe (11) aufweist, der
Mittel (20) zum Einstellen einer Lampenintensität zugeordnet sind,
und eine Aktivierung der Mikroskopiesystem-Steuereinheit (70) die Einstellung
der Lampenintensität auf einen maximalen oder einen anderen von einer Bedienperson
voreinstellbaren Wert bewirkt.
Mikroskopiesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Zoomsystem (6, 7) und eine Kopplung von Zoomsystem (6,
7) und Beleuchtungssystem (10) vorgesehen ist, um eine Anpassung
der Beleuchtungsintensität und eine mittels des Zoomsystems (6,
7) eingestellte Vergrößerung zum Zwecke eines gleichbleibenden
Helligkeitseindrucks für eine Beobachtungsperson zu ermöglichen, wobei
die Kopplung von Zoomsystem (6, 7) und Beleuchtungssystem (10)
als steuerbare Kopplung ausgebildet ist und eine Aktivierung der Mikroskopiesystem-Steuereinheit
eine Entkopplung von Zoomsystem (6, 7) und Beleuchtungssystem
(10) bewirkt.
Mikroskopiesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass zur Aufnahme des Objektbereichs eine Farbkamera (42) vorgesehen ist
und die Mikroskopiesystem-Steuereinheit (70) bei Aktivierung bei der Farbkamera
eine Farbkalibration der mittels der Kamera erfassten Bilddaten bewirkt.
Mikroskopiesystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
Farbkalibration Bilddaten der Farbkamera (42), die einem Rotlichtanteil
entsprechen, stärker gewichtet als Bilddaten, denen Grünlicht oder Blaulicht
zugrunde liegt.
Mikroskopiesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Kamera (42) mit einstellbarem Gain und einstellbarer Belichtungszeit
vorgesehen ist und die Mikroskopiesystem-Steuereinheit (70) bei Aktivierung
die Kamera (42) in einen Betriebsmodus versetzt, indem in Abhängigkeit
von der Lichtmenge, welche der Kamera (42) zugeführt wird, die Belichtungszeit
derart verändert wird, dass bei sinkender Lichtmenge die bei der Kamera eingestellte
Belichtungszeit ansteigt.
|
|
Patent Zeichnungen (PDF)
|