Die Erfindung betrifft eine Leuchteinheit mit mindestens einer Lichtquelle
und mindestens einem der Lichtquelle optisch nachgeschalteten Lichtleitkörper
mit direkt oder indirekt von der Lichtquelle ausgeleuchteten, gestaffelt angeordneten
Lichtumlenkflächen, wobei der Flächeninhalt einer Lichtumlenkfläche
umso größer ist, je größer der Abstand dieser Lichtumlenkfläche
von einem die Lichtumlenkflächen ausleuchtenden Lichtreflektor ist.
Aus der EP 1 167 869 A2
ist eine derartige Leuchteinheit bekannt. Der Lichtleitkörper ist ein keilförmiges
Bauteil, dessen Spitze von der Lichtquelle abgewandt ist. Die beiden Keilflächen,
von denen die eine Reflexionsfläche und die andere eine Lichtaustrittsfläche
ist, haben eine regelmässige Struktur. Die Lichtaustrittsfläche hat eine
Zusatzoptik, um einen gewünschten optischen Eindruck zu erzielen. Die Gestalt
der Lichtaustrittsfläche ist somit vom gewünschten optischen Effekt abhängig.
Aus der DE 103 30 261 A1
ist eine runde Fahrzeugleuchte mit einem Lichtleitkörper bekannt. Der Lichtleitkörper
weist in seinem zentrumsfernen Bereich konvex gekrümmte Lichtumlenkflächen
auf, die zueinander einen konstanten Abstand haben. Die Lichtumlenkflächen
sind genauso groß wie die jeweiligen Körpergrenzflächen. Um eine
zentrumsnahe Ausleuchtung zu erreichen, ist der zusätzliche Einsatz eines mittels
eines Luftspaltes getrennten Reflektors erforderlich. Durch Brechung am Luftspalt
sowie beispielsweise durch Reflexion und Beugung an den Lichtumlenkflächen
verbindenden Stufenteilen wird ein Teil des Lichts unkontrolliert gestreut.
Die DE 31 23 369 A1
offenbart eine Beleuchtungseinheit mit Lichtquelle mit einem optisch nachgeschalteten
Lichtleiter, dessen Außenflächen als sichelförmiger Lichtverteiler
gebildet ist, der gestaffelt angeordnete Stufenflächen aufweist, auf denen
Lichtumlenkflächen ausgebildet sind, die direkt von der Lichtquelle ausgeleuchtet
werden. Die Lichtumlenkflächen ragen mit zunehmendem Abstand von der Lichtquelle
weiter in den Lichtleiter hinein und nehmen flächenmäßig zu. Jede
Umlenkfläche ist kleiner als die zugehörige Umlenkfläche, da ein
Teil der Stufenfläche optisch abgeschirmt wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Problemstellung zugrunde,
eine Leuchteinheit zur Erzeugung homogen verteilten ausgekoppelten Lichts zu entwickeln,
deren Lichtaustrittsfläche weitestgehend frei gestaltet werden kann.
Diese Problemstellung wird mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst.
Dazu ist u. a. der Abstand zweier benachbarter Stufenflächen umso geringer,
je weiter diese von dem Lichtreflektor entfernt liegen, wobei die gestaffelt angeordneten
Lichtumlenkflächen Bestandteil dieser Stufenflächen sind, derart, dass
diese sowohl in Lichtabstrahlrichtung als auch quer dazu versetzt angeordnet sind
und mit steigendem Abstand von dem Lichtreflektor weiter in den Lichtverteiler hineinragen,
wobei jede Lichtumlenkfläche kleiner ist als die zugehörige Stufenfläche
und der einzelne Lichtreflektor Teil eines Lichtteilers ist.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung einer schematisch dargestellten Ausführungsform.
1: Dimetrische Ansicht eines Lichtleitkörpers;
2: Leuchteinheit mit einem Lichtleitkörpers
nach 1;
3: Seitenansicht des Lichtleitkörpers
nach 1;
4: Detail eines Lichtumlenkbereichs;
5: Detail eines Umlenk-Reflektors mit
einer Streuoptik.
Die 2 zeigt die Draufsicht auf eine Leuchteinheit
(2), beispielsweise eine Heckleuchte eines Kraftfahrzeuges. Die Leuchteinheit
(2) umfasst eine Lichtquelle (6), z. B. eine Leuchtdiode, eine
Glühlampe, Halogenlampe, etc., und einen der Lichtquelle (6) optisch
nachgeschalteten Lichtleitkörper (10). Die Lichtquelle (6)
kann an den Lichtleitkörper (10) angesetzt sein, in diesen eingeformt
sein, eingeclipst sein, etc.
Die 1 und 3
zeigen den Lichtleitkörper (10) ohne die Lichtquelle (6).
Hierbei zeigt die 1 eine dimetrische Ansicht von der
Rückseite (11) und die 3 eine Seitenansicht
des Lichtleitkörpers (10).
Bei einer in einem hier nicht dargestellten Kraftfahrzeug eingebauten
Leuchteinheit (2) sitzt die Lichtquelle (6) beispielsweise innerhalb
des Kraftfahrzeuges an der Rückseite (11) des Lichtleitkörpers
(10). Von außerhalb des Kraftfahrzeugs sind von der Leuchteinheit
(2) z. B. zwei Lichtaustrittsflächen (71, 91) sichtbar,
die die Fahrzeugkontur begrenzen. Diese Lichtaustrittsflächen (71,
91) sind beispielsweise auf der Vorderseite (12) des Lichtleitkörpers
(10) angeordnet.
Die Leuchteinheit (2) ist z. B. achsensymmetrisch sowohl
in Bezug auf eine gedachte horizontale Mittenlängsebene als auch bezüglich
einer gedachten vertikalen Mittenquerebene durch die Lichtquelle (6). Diese
beiden genannten Ebenen schneiden sich in einer gedachten, in der
Einstrahlrichtung (9) orientierten Geraden durch die Lichtquelle (6).
Der Lichtleitkörper (10) ist beispielsweise ein einstückiger
transparenter Kunststoffkörper, z. B. aus PMMA, modifiziertes PMMI, etc. Er
besteht beispielsweise aus einem Lichtverteiler (21), einer oberen Lichtauskoppeleinheit
(61) und einer unteren Lichtauskoppeleinheit (81). Seine Länge
beträgt in dem in den 1–3
dargestellten Ausführungsbeispiel das Vierfache seiner Tiefe und das 2,4-fache
seiner Höhe.
Der Lichtverteiler (21) ist hier ein sichelförmiges
Bauteil. Er ist im Ausführungsbeispiel genauso lang wie der Lichtleitkörper
(10). Seine Tiefe beträgt etwa 11% seiner Länge, seine Höhe
ungefähr 6% der Länge. Symmetrisch zur vertikalen Mittenquerebene liegt
in der rückseitigen Außenfläche (22) eine Lichteintrittsfläche
(23). Diese ist beispielsweise eine quadratische Planfläche, deren
Kantenlänge der Höhe des Lichtverteilers (21) entspricht.
Auf beiden Seiten der Lichteintrittsfläche (23) besteht
die Außenfläche (22) aus jeweils einem gestuften Bereich (31;
41), der die Lichteintrittsfläche (23) mit der jeweiligen
Stirnseite (13, 14) verbindet.
Die einzelnen Stufen (32, 33; 42,
43) des jeweiligen gestuften Bereiches (31; 41) bestehen
aus Stufenflächen (32; 42) und an diese angrenzenden/Rückseitenflächen
(33; 43). Sie sind Grenzflächen des Lichtverteilers (21)
zur Umgebung (1). Die einzelnen Stufenflächen (32;
42) liegen z. B. annähernd parallel zueinander und stehen normal zur
horizontalen Mittenlängsebene der Leuchteinheit. Mit der vertikalen Mittenquerebene
schließen sie beispielsweise einen Winkel von 45 Grad ein. Die Stufenflächen
(32; 42) können mit diesen Ebenen auch unterschiedliche Winkel
einschließen.
Eine Stufenfläche (32; 42) und eine der beiden
an diese angrenzenden Rückseitenflächen (33; 43) schließen
in der Darstellung der 2 miteinander einen Winkel von
90 Grad ein. Dieser eingeschlossene Winkel kann auch ein spitzer oder ein stumpfer
Winkel sein. Die Scheitelstrecke (34; 44), die in der Draufsicht
der 2 als Scheitelpunkt dargestellt ist, ist die Spitzenlinie
einer konkaven Kerbe.
Innerhalb der jeweiligen gestuften Bereiche (31;
41) ist der Abstand der einzelnen Scheitelstrecken (34;
44) zueinander nicht konstant. Der Abstand einer beliebigen Scheitelstrecke
(34; 44) zu einer Scheitelstrecke (35; 45),
die weiter entfernt ist von der Lichteintrittsfläche (23), ist kleiner
als der Abstand zu einer Scheitelstrecke (36; 46), die näher
an der Lichteintrittsfläche (23) liegt. Der Abstand zweier benachbarter
Scheitelstrecken (34, 35; 34, 36;
44, 45; 44, 46) ist umso kleiner, je weiter
diese Scheitelstrecken (34, 35; 34, 36;
44, 45; 44, 46) von der Lichteintrittsfläche
(23) entfernt liegen.
Der Lichtverteiler (21) hat eine Aussparung (25)
mit z. B. viereckigem Querschnitt, die symmetrisch zur vertikalen Mittenquerebene
liegt. Die Länge der kurzen Diagonalen der Aussparung (25) beträgt
z. B. 44%, die Länge der langen Diagonalen beispielsweise 80% der Tiefe des
Lichtverteilers (21). Der Abstand dieser Aussparung (25) von der
Lichteintrittsfläche (23) beträgt beispielsweise ein Fünftel
der Tiefe des Lichtverteilers (21). Der Querschnitt der Aussparung (25)
kann sich z. B. in Richtung der horizontalen Mittenlängsebene verjüngen.
Die näher an der Lichteintrittsfläche (23) liegenden
Begrenzungsflächen (26, 27) der Aussparung (25)
sind beispielsweise Abschnitte von Mantelflächen eines Zylinders, eines Ellipsoids,
eines Paraboloids, eines Kegels, etc. Sind die Begrenzungsflächen (26,
27) Abschnitte von Zylinder- oder Kegelmantelflächen, kann die Grundfläche
des Zylinders oder des Kegels kreisförmig, ellipsenförmig, oval etc. sein.
Die Grundfläche kann auch durch eine beliebig gekrümmte, stetige oder
unstetige Raumkurve begrenzt sein, z. B. durch eine Parabel. Es ist auch denkbar,
diese Begrenzungsflächen (26, 27) als Planflächen auszuführen.
Auch die Begrenzungsflächen (28, 29) der Aussparung
(25), die von der Lichteintrittsfläche (23) weiter entfernt
sind, können Planflächen, Abschnitte von Mantelflächen eines Zylinders,
eines Ellipsoids, eines Paraboloids, eines Kegels, etc. sein.
Auf der Vorderseite (12) hat der Lichtverteiler (21)
eine in der Längsrichtung des Lichtleitkörpers (10) orientierte,
zumindest annähernd v-förmige Kerbe (51), deren Mittelebene mit
der horizontalen Mittenlängsebene der Leuchteinheit (2) zusammenfällt.
Die Kerbflächen (52, 53) sind beispielsweise Oberflächenabschnitte
eines Zylindermantels, wobei der Zylinder eine Grundfläche hat, die kreisförmig,
elliptisch, oval, etc. ist oder die durch eine geschlossene, stetig oder unstetig
gekrümmte Raumkurve begrenzt ist. Gegebenenfalls können die Kerbflächen
(52, 53) auch ebene Flächen sein oder aus einzelnen stetigen
oder unstetig gekrümmten Flächenelementen zusammengesetzt sein. Der von
den beiden Kerbflächen (52, 53) eingeschlossene Kerbwinkel
ist beispielsweise kleiner als 100 Grad.
Die beiden Lichtauskoppeleinheiten (61, 81) sind
symmetrisch zur horizontalen Mittenlängsebene der Leuchteinheit (2)
angeordnet. Ihre Länge entspricht im Ausführungsbeispiel der Länge
des Lichtleitkörpers (10), ihre Tiefe beträgt etwa zwei Drittel
der Tiefe des Lichtleitkörpers (10).
Auf der Rückseite (11) hat jede Lichtauskoppeleinheit
(61, 81) auf ihrer gesamten Länge eine dreieckige Längskerbe
(63, 83), deren Tiefe annähernd 20% der Tiefe des Lichtleitkörpers
(10) beträgt. Die Scheitellinien (64, 84) der Längskerben
(63, 83) liegen hier um ein Drittel der Höhe des Lichtleitkörpers
(10) versetzt zur horizontalen Mittenlängsebene. Der Kerbwinkel der
Längskerben (63, 83) beträgt beispielsweise 46 Grad.
Die von der horizontalen Mittenlängsebene entfernten Begrenzungsflächen
(65, 85) der Längskerben (63, 83) sind
z. B. ebene Flächen, die parallel zur horizontalen Mittenlängsebene liegen.
Die näher an der horizontalen Mittenlängsebene liegenden
Begrenzungsflächen (66, 86) der Längskerben (63,
83) sind aus einzelnen Flächenelementen (67, 87)
zusammengesetzt. Diese Flächenelemente (67, 87) sind beispielsweise
Mantelflächenabschnitte nach außen gewölbter Zylinder, vgl. die
1 und 5. Sie liegen parallel
zueinander, wobei die gedachten Zylinderachsen quer zur Längsrichtung des Lichtleitkörpers
(10) orientiert sind und ihre Länge der Breite der jeweiligen Begrenzungsfläche
(66, 86) entspricht. Die Flächenelemente (67,
87) können auch Mantelflächenabschnitte von Ellipsoiden, Paraboloiden
etc. sein. Diese können konvex oder konkav gewölbt sein. Die gedachten
Achsen dieser Flächenelemente können auch schräg zur Längsrichtung
des Lichtleitkörpers (10) liegen.
Die Lichtaustrittsflächen (71, 91) sind Abschnitte
von Zylindermantelflächen. Die zugehörigen Zylinder, die parallel zur
horizontalen Mittenlängsebene liegen, haben beispielsweise die Länge des
Lichtleitkörpers (10) und einen ovalen Querschnitt. Sie sind jeweils
um ein Viertel der Höhe des Lichtleitkörpers (10) zur horizontalen
Mittenlängsebene versetzt. Die Höhe der Lichtaustrittsflächen (71,
91) entspricht beispielsweise annähernd einem Drittel der Höhe
des Lichtleitkörpers (10).
Auf den Lichtaustrittsflächen (71, 91) können
optische Linsen angeordnet sein.
Zur Befestigung z. B. im Kraftfahrzeug, hat der Lichtleitkörper
(10) einen oberen (62) und einen unteren Befestigungsflansch (82).
Diese Befestigungsflansche (62, 82) sind beispielsweise Teile
der oberen (61) bzw. der unteren Lichtauskoppeleinheit (81).
Bei der Herstellung der Leuchteinheit (2) wird der Lichtleitkörper
(10) beispielsweise im Spritzgießverfahren erzeugt. Hierbei kann beispielsweise
zumindest der elektrische Teil einer Leuchtdiode (6) eingeformt werden.
Der Lichtleitkörper (10) wird durch dieses Herstellungsverfahren weitgehend
homogen. Einzelne Bereiche der Oberfläche des Lichtleitkörpers (10)
können verspiegelt werden.
Zum Einbau in ein Kraftfahrzeug wird die Leuchteinheit (2)
beispielsweise mit dem oberen (62) und dem unteren Befestigungsflansch
(82) in der Fahrzeugkarosserie befestigt und die Lichtquelle (6)
elektrisch angeschlossen. Gegebenenfalls liegt zwischen den Lichtaustrittsflächen
(71, 91) eine hier nicht dargestellte Blende. Die Einbaumaße
der Leuchteinheit (2) im Kraftfahrzeug werden im Wesentlichen durch die
Abmessungen des Lichtleitkörpers (10) bestimmt. So entspricht die
Einbaulänge der Leuchteinheit (2) der Länge des Lichtleitkörpers
(10) und die Einbauhöhe der Höhe des Lichtleitkörpers (10).
Die Einbautiefe, vgl. 2, wird durch die Tiefe des Lichtleitkörpers
(10) und die Lichtquelle (6) bestimmt.
Bei einer ausgeschalteten Leuchteinheit (2) sind von außerhalb
des Kraftfahrzeuges die Lichtaustrittsflächen (71, 91) sichtbar.
Diese erscheinen als gleichmäßige, farblich homogene Flächen.
Beim Betrieb der Leuchteinheit (2) tritt das von der Lichtquelle
(6) emittierte Licht (101–109) in Einstrahlrichtung
(9) durch die Lichteintrittsfläche (23) hindurch in den Lichtverteiler
(21) des Lichtleitkörpers (10). Im Lichtverteiler (21)
trifft das Licht (101–109) auf die Grenzflächen der
Aussparung (25), die durch die Begrenzungsflächen (26,
27) gebildet werden. Für das auftreffende Licht (101–109)
sind diese Grenzflächen Lichtumlenkungs- und Brechungsflächen (126,
127).
Licht (101), das auf diese Flächen (126,
127) unter einem Winkel zur Normalen auftrifft, der kleiner ist als der
Grenzwinkel der Totalreflexion – bei einem Lichtleitkörper aus PMMA
ist dieser Winkel beispielsweise 43 Grad – tritt unter Brechung durch die
Lichtumlenk- und Brechungsfläche (126, 127) hindurch in die
Aussparung (25). Durch die Begrenzungsflächen (28,
29) tritt ein Teil dieses Lichts (101) – unter erneuter
Brechung – wieder in den Lichtleitkörper (10) ein.
Das Licht (102–109), das unter einem Winkel
auf die Lichtumlenk- und Brechungsflächen (126, 127) auftrifft,
der größer ist als der werkstoffspezifische Grenzwinkel, wird an diesen
Flächen (126, 127) reflektiert.
Die beiden symmetrisch zueinander angeordneten Lichtumlenkungs- und
Brechungsflächen (126, 127) bilden einen Lichtteiler (125).
Beim Auftreffen auf den Lichtteiler (125) wird das Licht (102–109)
sowohl in die in der 2 oben dargestellte Hälfte
des Lichtverteilers (21), als auch in die in derselben Figur unten dargestellte
Hälfte des Lichtverteilers (21) abgelenkt. In den 2
und 4 ist das reflektierte, divergierende Licht (102–109)
vereinfacht als paralleles Lichtbündel (102–109) dargestellt.
Die beiden Lichtreflektoren (126,
127) des Lichtteilers (125) sind für jeweils eine Hälfte
des Lichtverteilers (21) indirekte Lichtquellen. Im Lichtverteiler (21)
wird das reflektierte Licht (102–109) in Richtung der Stufenflächen
(32, 42) geleitet, vgl. 4.
Die 4 zeigt ein Detail des in der oberen
Hälfte der 2 dargestellten Lichtumlenkbereiches.
An den jeweiligen Grenzflächen (32, 42) wird jeweils nur
ein an die Scheitelstrecke (34; 44) angrenzender Abschnitt ausgeleuchtet.
Dieser jeweilige Abschnitt ist eine Lichtumlenkfläche (132–139).
Diese Lichtumlenkflächen (132–139) sind gestaffelt
angeordnet, wobei von den dargestellten Lichtumlenkflächen (132–139)
die Lichtumlenkfläche (132) den geringsten Abstand zum Lichtreflektor
(126) hat und die Lichtumlenkfläche (139) am weitesten vom
Lichtreflektor (126) entfernt ist. Bei eingeschalteter Lichtquelle (6)
leuchtet der Teil (102) des Lichtes (102–109)
die Lichtumlenkfläche (132) aus, der Lichtteil (103) beleuchtet
die Lichtumlenkfläche (133), etc. Die einzelnen Bereiche des Lichts
(102–109) liegen beim Verlassen des Lichtreflektors (126)
unmittelbar nebeneinander. Die durch die Rückseitenflächen (33,
43) gebildeten Grenzflächen sind Freiflächen.
Je weiter die einzelne Lichtumlenkfläche (132–139)
vom Lichtreflektor (126) entfernt ist, desto weiter ragt sie in den Lichtverteiler
(21) – in der 4 nach rechts –
hinein. Hierbei ist der Betrag, um den eine vom Lichtreflektor (126) entfernter
liegende Lichtumlenkfläche (133–139) weiter in den
Lichtverteiler (21) hineinragt als die nächstnähere Lichtumlenkfläche
(132–138), nicht konstant. Dieser Betrag steigt an mit
dem Abstand der Lichtumlenkflächen (132–139) zum Lichtreflektor
(126). Somit ist – zumindest bei annähernd parallelen Lichtumlenkflächen
(132–139) – der Flächeninhalt einer weiter
entfernt liegenden Lichtumlenkfläche (132–139) größer
als der Flächeninhalt der nächst näherliegenden Lichtumlenkfläche
(132–139).
Das beispielsweise die Lichtumlenkfläche (135) ausleuchtende
Licht (105) wird an dieser Lichtumlenkfläche (135) in der
Darstellung der 4 nach rechts reflektiert. Es ergibt
sich ein Lichtband (105), das breiter ist als das benachbarte Lichtband
(104). Damit ist die Lichtstärke, die an der Lichtumlenkfläche
(135) reflektiert wird, größer als die Lichtstärke, die
an der Lichtumlenkfläche (134) umgelenkt wird. Gleichzeitig ist dieses
Lichtband (105) schmäler als das Lichtband (106) das an der
Lichtumlenkfläche (136) reflektiert wird. Hiermit wird an der Lichtumlenkfläche
(135) auch eine geringere Lichtstärke umgelenkt als an der Lichtumlenkfläche
(136). Die Teillichtströme des umgelenkten Lichtbündels sind
damit zumindest annähernd gleich.
Das Licht (107), das beim Verlassen des Lichtreflektors (126)
in der Darstellung der 2 und 4
rechts neben dem Lichtteil (106) liegt, tangiert die Lichtumlenkfläche
(136) in ihrer Scheitellinie (34) und leuchtet die nächst
weiter entfernte Lichtumlenkfläche (137) aus. Der Lichtteil (106)
seinerseits, der die Lichtumlenkfläche (136) ausleuchtet, tangiert
die Lichtumlenkfläche (135). Somit trifft das gesamte reflektierte
Licht (102–109) auf die Lichtumlenkflächen (132–139).
Das auf die Lichtumlenkflächen (132–139)
auftreffende Licht (102–109) hat u. a. aufgrund der Absorption
des Werkstoffs eine unterschiedliche Beleuchtungsstärke. So werden die weiter
entfernten Lichtumlenkflächen (132–139) mit einer
geringeren Beleuchtungsstärke ausgeleuchtet als die näherliegenden Lichtumlenkflächen
(132–139).
Die gedachten Mittellinien der einzelnen Lichtumlenkflächen (132–139)
haben zumindest annähernd den gleichen Abstand zueinander und sind in diesem
Ausführungsbeispiel zueinander parallel. Die Staffelung der Lichtumlenkflächen
(132–139), der Abstand der einzelnen Scheitelstrecken (34,
35; 34, 36) zueinander, nimmt ab mit zunehmenden Abstand
der Lichtumlenkfläche (132–139) vom Lichtreflektor
(126).
Die Lichtumlenkflächen (132–139) können
auch aus mehreren Einzelflächen zusammengesetzt sein.
Das an den Lichtumlenkflächen (132–139)
reflektierte Lichtbündel (102–109) ist weitgehend
homogen, da die geringere Beleuchtungsstärke in den von dem Lichtreflektor
(126, 127) entfernteren Abschnitten durch eine größere
Lichtumlenkfläche (132–139) ausgeglichen wird.
Das homogen verteilte Licht (101–109) trifft
auf die Grenzflächen des Lichtleitkörpers (10),
die durch die Kerbflächen (52, 53) gebildet werden. Die beiden
Grenzflächen schließen den Komplementärwinkel der V-förmigen
Kerbe (51) zu 360 Grad ein, also z. B. mindestens einen Winkel von 260
Grad. Sie bilden einen Umlenk-Lichtteiler (151), dessen gedachte Symmetrieebene
normal zur gedachten Symmetrieebene des Lichtteilers (125) ausgerichtet
ist. Der Umlenk-Lichtverteiler (151) hat zwei Reflexionsflächen (152,
153), an denen das auftreffende Licht (101–109)
in der Darstellung der 1 und 3
nach oben bzw. nach unten umgelenkt wird. Mittels der Wölbung der Reflexionsflächen
(152, 153) kann das an ihnen reflektierte Licht (101–109)
gebündelt werden. Gegebenenfalls können diese Flächen (152,
153) Streuoptiken aufweisen, die beispielsweise das Licht (101–109)
in Längsrichtung des Lichtleitkörpers (10) streuen.
Das am Umlenk-Lichtteiler (151) reflektierte Licht (101–109)
trifft auf die Grenzflächen des Lichtleitkörpers (10), die durch
die Begrenzungsflächen (66, 86) der Längskerben (63,
83) gebildet werden. Die Flächenelemente (67, 87)
bilden segmentierte Totalreflexionsoptiken (166), die das auftreffende
Licht (101–109) in Richtung der Lichtaustrittsflächen
(71, 91) umlenken. Hierbei wird das Licht (101–109)
beispielsweise mittels der in 5 dargestellten halbzylindrischen
Reflexionselemente (167) in Längsrichtung des Lichtleitkörpers
(10) aufgefächert. Die Reflexionselemente (167) können
beispielsweise auch Abschnitte von Zylindersegmenten sein, deren Segmentwinkel kleiner
ist als 180 Grad. Die Grundfläche der Zylinder kann auch durch einen Parabelabschnitt,
einen Ellipsenabschnitt, etc. begrenzt sein. Die optische Achse der hier dargestellten
Reflexionselemente (167) kann auch mit der Längsachse des Lichtleitkörpers
(10) einen Winkel einschließen, der ungleich 90 Grad ist.
Das derart reflektierte und aufgeweitete Lichtbündel (102–109)
tritt durch die Lichtaustrittsflächen (71, 91) in die Umgebung
(1). Die gedachten Achsen der Lichtaustrittsflächen (71;
91) sind beispielsweise parallel zur gedachten Symmetrieebene des Umlenk-Lichtteilers
(151).
Beim Betrieb der Leuchteinheit (2) erscheinen die Lichtaustrittsflächen
(71, 91) als homogen ausgeleuchtete Flächen. Die Lichtaustrittsflächen
(71, 91) können daher bei der Herstellung der Leuchteinheit
(2) frei gestaltet werden und z. B. an die Karosserie des Kraftfahrzeugs
angepasst werden und beispielsweise dessen Außenkontur folgen. Die Lichtaustrittsflächen
(71, 91) Flächen erscheinen z. B. optisch glatt.
Die Leuchteinheit (2) kann unsymmetrisch aufgebaut sein.
Die Lichtumlenkflächen (132–139) können beispielsweise
direkt von der Lichtquelle (6) ausgeleuchtet werden. Auch kann die Leuchteinheit
(2) mehrere Lichtquellen (6) und/oder mehrere Lichtleitkörper
(10) aufweisen.
Die Reflexionsflächen (152, 153) des Umlenk-Lichtverteilers
(151) und/oder die Lichtumlenkflächen (130–140)
können Streuoptiken (166) aufweisen.
Im Kraftfahrzeug ist für die Leuchteinheit (2) nur ein
geringer Einbauraum erforderlich. Durch die Anordnung der Lichtquelle (6)
auf der Rückseite (11) kann die Leuchteinheit (2) seitlich
bündig eingebaut werden. So können beispielsweise mehrere Leuchteinheiten
(2) nebeneinander angeordnet werden und so z. B. zwei parallele ununterbrochene
lange, homogen leuchtende Lichtbänder erzeugt werden. Auch die Anordnung mehrere
Leuchteinheiten (2) übereinander ist denkbar.
In der Darstellung der 1 bis
3 liegt die Einstrahlrichtung (9) normal zu
einer gedachten Tangentialebene der beiden Lichtaustrittsflächen (71,
91). Die Lichtquelle (6) kann auch so angeordnet sein, dass die
Einstrahlrichtung (9) mit der Tangentialebene einen spitzen Raumwinkel
einschließt.
Die Leuchteinheit (2) kann ein- oder mehrteilig ausgeführt
sein.
Bezugszeichenliste
- 1
- Umgebung, Luft
- 2
- Leuchteinheit
- 6
- Lichtquelle
- 9
- Einstrahlrichtung
- 10
- Lichtleitkörper
- 11
- Rückseite
- 12
- Vorderseite
- 13, 14
- Stirnseiten
- 21
- Lichtverteiler
- 22
- Außenfläche
- 23
- Lichteintrittsfläche
- 25
- Aussparung
- 26–29
- Begrenzungsflächen von (25),
- 31, 41
- gestufte Bereiche
- 32, 42
- Stufenteile, Stufenflächen, Grenzflächen
- 33, 43
- Stufenteile, Rückseitenflächen, Grenzflächen
- 34, 44
- Scheitelstrecken
- 35, 45
- Scheitelstrecken
- 36, 46
- Scheitelstrecken
- 51
- v-förmige Kerbe
- 52, 53
- Kerbflächen
- 61
- Lichtauskoppeleinheit, oben
- 62
- Befestigungsflansch, oben
- 63
- Längskerbe
- 64
- Scheitellinie
- 65
- Begrenzungsfläche von (63)
- 66
- Begrenzungsfläche von (63)
- 67
- Flächenelemente von (66)
- 71
- Lichtaustrittsfläche
- 81
- Lichtauskoppeleinheit, unten
- 82
- Befestigungsflansch, unten
- 83
- Längskerbe
- 84
- Scheitellinie
- 85
- Begrenzungsfläche von (83)
- 86
- Begrenzungsfläche von (83)
- 87
- Flächenelemente von (86)
- 91
- Lichtaustrittsfläche
- 101
- Licht durch (126)
- 102
- Licht, reflektiert an (126) und (132)
- 103
- Licht, reflektiert an (126) und (133)
- 104
- Licht, reflektiert an (126) und (134)
- 105
- Licht, reflektiert an (126) und (135)
- 106
- Licht, reflektiert an (126) und (136)
- 107
- Licht, reflektiert an (126) und (137)
- 108
- Licht, reflektiert an (126) und (138)
- 109
- Licht, reflektiert an (126) und (139)
- 125
- Lichtteiler
- 126
- Lichtumlenkungs- und Brechungsfläche, Lichtreflektor
- 127
- Lichtumlenkungs- und Brechungsfläche, Lichtreflektor
- 132–139
- Lichtumlenkflächen
- 151
- Umlenk-Lichtteiler
- 152
- Reflexionsfläche
- 153
- Reflexionsfläche
- 166
- segmentierte Totalreflexionsoptiken
- 167
- Reflexionselemente, Mantelflächenabschnitte